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Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Titel: Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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ließ sie mich kalt. In mir regte sich das Blut des Piloten. Der Schlüssel zu einem neuen Universum wartete auf uns Astronauten. Ich träumte von fernen, fremden Sonnen und unbekannten, namenlosen Sternen.
    Inzwischen siechte Captain van Kerk dahin.
    Er war nicht mehr in der Lage, den Ruheraum zu verlassen. Gefaßt und ohne zu klagen, ertrug er die qualvollen Schmerzen, die selbst mit den schwersten Betäubungsmitteln aus der Bordapotheke kaum zu lindern waren, außer wenn er das Bewußtsein verlor.
    Ihm war nicht mehr zu helfen; sein ganzer Organismus war verseucht. Selbst ein Abbruch des Fluges hätte ihm keine Rettung gebracht. Der Kunst der Ärzte - die vor allem auf dem Gebiet der Ersatzteilchirurgie an das Wunderbare reichte - waren Grenzen gesetzt.
    Obwohl er wußte, daß sein Tod nur eine Frage der Zeit war, vermied er es, das Thema anzuschneiden. Nur einmal erlaubte er sich eine Ausnahme.
    „Wenn Sie mir einen letzten Dienst erweisen wollen, Sir - lassen Sie mich, wenn alles vorbei ist, hier oben, unter den Sternen.“ Er lächelte unter Schmerzen. „Der Weg in die Ewigkeit ist dann nicht ganz so weit.“
    „Sie sollten nicht vorzeitig aufgeben, Captain!“ widersprach ich. „Die Fachliteratur kennt einige Fälle von Spontanheilungen.“
    Seine trüben Augen ließen mich ahnen, was er von dieser Art Trost hielt.
    „Wir wollen das Thema nicht strapazieren, Sir! Sie kennen jetzt meinen Wunsch.“
    Auf dieser Etappe des Fluges freundete sich Captain van Kerk, der hochnäsige Südafrikaner, mit Grischa Romen, dem Zigeuner, an.
    Dieser nahm jeden freien Augenblick wahr, um Captain van Kerk -soweit dies möglich war - aufzuheitern und von seinen Schmerzen abzulenken. Der Klang der Mundharmonika zog durch das ganze Schiff:
    Dalekö, dalekö, gde katschujut tumany…
    Fern von hier, fern von hier, wo nur Nebel noch wandern…
    - uralte osteuropäische Zigeunerweisen, die Lieder von der Steppe, über die einst Grischa Romens vagabundierende Vorfahren zogen.
    Am fünften Tag des Fluges nahm ich eine Kurskorrektur vor. Metropolis hatte uns die neuesten, berichtigten Daten gefunkt. Lieutenant Stroganow rechnete sie um.
    „Sie sind leider nicht sehr genau, Sir“, sagte er, als er sie mir brachte. „Es wird noch eine arge Sucherei geben, fürchte ich.“ „Was wir dafür benötigen, ist Zeit“, erwiderte ich. „Und die haben wir - in Hülle und Fülle.“
    Der Sibiriak zögerte.
    „Eine Frage, Sir!“
    „Ja?“
    „Ich denke an unsere Hermes , Sir. Sind Sie sich schon darüber im klaren, wie wir uns ihr gegenüber verhalten sollen?“
    „Mir scheint, Lieutenant“, gab ich zurück, „das hängt weniger von uns ab als vielmehr von Oberst Khan.“
    „Sie haben recht, Sir. Entschuldigen Sie, daß ich gefragt habe!“
    „Es ist schon in Ordnung, Lieutenant. Die Frage bewegt schließlich uns alle.“
    „Was halten Sie von diesem Oberst Khan, Sir?“
    „Er ist das, was man einen typischen Militär nennt. Er sieht die Welt nur unter dem Gesichtspunkt des Militärischen. Alles, was seinem Land zum Vorteil gereicht, ist gut - alles andere muß verhindert werden.“
    „Wie die alten Preußen!“ brummte Iwan Stroganow.
    „Wie die alten Preußen!“ bestätigte ich, obwohl ich selbst auf eine lange Reihe preußischer Vorfahren zurückblicke.
    Lieutenant Stroganow schüttelte den Kopf und verließ das Cockpit. Einen Tag noch behielt ich den berichtigten Kurs bei, dann bat ich Lieutenant Stroganow um das Programmieren der ersten Doppelspirale. Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen begann.
    Ich suchte Lieutenant Simopulos im Radar-Center auf. Von nun an hing Erfolg oder Mißerfolg des Unternehmens von der Wachsamkeit seiner Geräte ab. Nur sie allein vermochten den winzigen Punkt im Raum aufzuspüren und uns an ihn heranzulotsen.
    „Wir haben keine Ahnung, wie groß die Epsilon-Bootes-Sonde ist“, sagte ich. „Überprüfen Sie jeden Kontakt, den Sie auf dem Schirm bekommen - selbst wenn Sie der Ansicht sind, es handele sich dabei lediglich um einen Meteoriten!“
    „Aye, aye, Sir. Ich habe verstanden.“
    Auch Lieutenant Simopulos hatte noch eine Frage. Er stellte sie mir, als ich mich gerade anschickte, ihn mit seinen unzähligen Monitoren wieder allein zu lassen.
    „Sir, angenommen, die Hermes hat das Ding bereits auf den Haken genommen -“
    Ich wandte mich noch einmal um.
    „Wir wollen den Ereignissen nicht vorgreifen, Lieutenant“, antwortete ich ruhig. „Den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun ist

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