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Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Titel: Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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alles. In ihm rumorte die Empörung. Der Fall Ko Ai ging ihm zu Herzen.
    „Ja, Sir. Sie sind in Sicherheit - einstweilen.“
    Als ich hinaustrat, hielt es Miß Annegret Sauerlein nicht länger auf ihrem Platz. Sie sprang auf und eilte hinter mir her:
    „Viel Glück, Commander! Viel Glück! Und lassen Sie sich von denen nicht einschüchtern!“
    Ich zwang mich zu einem zuversichtlichen Lächeln. „Gewiß nicht.“
    In Wirklichkeit war mir durchaus nicht zuversichtlich zumute. Schweigend bestieg ich den Falco. Nun, wenigstens zum Schafott vermochte er mir nicht zu werden. Was die Unantastbarkeit meines Lebens anbetraf, so hatte ich sämtliche Gesetze der EAAU auf meiner Seite - und die Gesetze der VOR konnten mir, da ich keine Unperson war, gleichgültig sein.
    „Wohin?“ fragte der Pilot des Falco.
    „Zur Psychiatrie!“ erwiderte der Gruppenführer.
    Während des kurzen Fluges spürte ich seine Blicke auf mir lasten. Ich gewann nicht den Eindruck, daß er mich haßte: dazu fehlte der emotionelle Anlaß. Für ihn war ich lediglich ein Objekt, das sich gegen den Apparat vergangen hatte - und dieses Objekt bedurfte der Einordnung.
    Ich brach das Schweigen.
    „Also, wie lautet die Anklage? Immer noch Beihilfe zum Selbstmord?“
    Der Gruppenführer machte eine gereizte Bewegung.
    „Sie wissen, was sich da wirklich abgespielt hat, und wir wissen das mittlerweile auch. Sie haben sich ganz schön was eingebrockt, Commander.“
    Mehr erfuhr ich nicht. Auf dem Flugdeck des Sicherheitsdienstes endete seine Verantwortlichkeit. Zwei andere Beamte des Departments A nahmen mich in Empfang.
    „Und nun?“ fragte ich.
    „Sie werden unserer psychiatrischen Abteilung vorgeführt, Commander“, antwortete der eine.
    „Wozu?“ fragte ich.
    Der Lift jagte dem Erdgeschoß entgegen, und einen Augenblick lang hatte ich das Gefühl, mein Magen müßte dagegen rebellieren.
    „Eine Routineuntersuchung, Commander“, beschwichtigte mich der andere Beamte. „Nur damit es später vor Gericht nicht heißt, Sie hätten ‘ne Meise.“ Er nickte mir aufmunternd zu. „So will es nun einmal die Vorschrift. Ein paar von diesen üblichen Tests.“
    Eben noch war ich mißtrauisch gewesen; nun fühlte ich mich einigermaßen beruhigt. Mit den Anwälten der VEGA hinter mir konnte ich furchtlos in die Zukunft blicken. Länger als zwölf Stunden durfte mich der Sicherheitsdienst ohne richterliche Verfügung nicht festhalten; tat er das dennoch, dann würden ihm die besagten Anwälte ganz gehörig auf die Finger klopfen, was am Ende nur zu meinem Vorteil gereichen konnte.
    Der Lift fuhr durch bis in das Untergeschoß. Als wir ihn verließen, lag mir der als Psychiatrie gekennzeichnete Raum genau gegenüber. Einige in makellos weiße Kittel gekleidete Ärzte warteten bereits.
    „Commander Mark Brandis zur Untersuchung!“ meldete einer meiner Begleiter.
    „Ah ja.“ Einer der Weißkittel griff nach einer Akte, die mit meinem Namen gekennzeichnet war. „Ich lasse Sie wissen, wann Sie ihn wieder abholen können.“
    Die Beamten des Departments A verließen den Raum, und der Arzt wandte sich an mich.
    „Wenngleich ich der felsenfesten Überzeugung bin, daß wir mit Ihnen nur unsere Zeit verschwenden, Commander, kann ich nicht umhin, meine Pflicht zu tun. Sind Sie schon einmal auf Ihren Geisteszustand untersucht worden?“
    Ich nickte.
    „Die VEGA untersucht mich regelmäßig jedes Jahr.“ Der Weißkittel warf einen Blick in meine Akte.
    „Richtig. Sie sind Pilot. Nun, dann ist Ihnen dieser Stuhl ja nichts Unbekanntes mehr.“
    Der ,Stuhl’, auf den er deutete, glich einer zahnärztlichen Behandlungsliege - mit dem Unterschied freilich, daß man, sobald man darauf Platz genommen hatte, an eine Vielzahl medizinischer Kontrollgeräte angeschlossen wurde. Getestet wurde mit diesem Stuhl das Zusammenspiel von Psyche und physischer Reaktion.
    „Ja“, sagte ich.
    „Nehmen Sie Platz, Sir!“ sagte der Arzt. „Sie wissen ja: es tut nicht weh.“
    Das ganze Ausmaß der Täuschung erkannte ich, nachdem ich mich auf diesen Stuhl gesetzt hatte. Mit weichen Polstern versehene stählerne Klammern schlossen sich um meine Unterarme und Fußgelenke. Gleichzeitig senkte sich von irgendwoher ein metallener Kranz auf meinen Kopf, und zwei Impulsgeber preßten sich gegen meine Schläfen.
    „Hören Sie sofort auf!“ Ich schrie die Ärzte an und zerrte an meinen Fesseln. „Ich weiß, was das ist. Sie haben kein Recht -“
    Ein Stromstoß zuckte durch meine

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