Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht

Titel: Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
kommen!"
    Nichts.
    „Ruth O'Hara, bitte kommen!"
    Nichts.
    „Ruth O'Hara, bitte kommen!"
    Ruths vertraute Stimme - verzerrt, von Störungen überdeckt, kaum zu verstehen: „Ja... ja, ich höre."
    Lieber Gott, ich danke dir. Und jetzt: dranbleiben.
    „Ich bin's, Ruth -: Mark. Ich komme runter. Bleib, wo du bist!"
    „Mark!... Mark, ich bin in diesem Helikopter festgeklemmt, und der Pilot ist tot... "
    „Ich hol' dich 'raus, Ruth. Sag mir nur, wo dieser verdammte Helikopter liegt."
    „Wo?... Gleich neben Colonel Chemnitzers Quartier. Es passierte, als wir schon am Boden waren."
    „Ich bin gleich da, Ruth."
    Fritz.
    Die Diana schickte sich an, in die Hölle zurückzukehren. Der glühende Nebel nahm sie auf. Als sie in die Turbulenzen, geriet, begann sie sich zu schütteln, als wollte sie auseinanderbrechen.
    Ein letzter kraftvoller Schub des Triebwerks...
    ... knapp über der Erde, zwischen zwei Lavaströmen, die nach Vereinigung trachteten, fing ich die Diana auf.
    Undeutliche Schemen.
    Ein Tower.
    Ein Fahnenmast.
    Das verlassene Camp der Pioniere.
    Colonel Chemnitzers Quartier.
    Ein auf dem Rücken liegender Helikopter.
    Ich setzte die Diana auf, viel zu hastig, viel zu hart, fuhr die Schleuse auf, löste mich aus den Gurten und ließ mich hinausfallen.
    Es regnete glühende Asche und Steine.
    Der Helikopter war ein Trümmerhaufen. Der Pilot hing tot in seinen Gurten.
    Ruth O'Hara erkannte mich und wollte sich aufrichten. Es gelang ihr nicht. Der herausgebrochene Steuerblock lastete auf ihren Beinen. Ich rannte um den Helikopter herum und riß den verbeulten Schlag auf. Er sperrte sich, wollte zurückfedern und gab schließlich nach. Ruth fiel mir entgegen. Ich fing sie auf.
----
    11.
    Nairobi, 2. 1. 2077. Die Bilanz war niederschmetternd. Die Operation Sonnenfracht war gescheitert, die Schlacht - viel zu spät und mit unzulänglichen Mitteln begonnen - hoffnungslos verloren. Die vulkanischen Eruptionen des Kibo hielten an: der Berg war ein einziger Strahlenherd. Sechsunddreißig Stunden nach seinem unvermuteten Ausbruch belief sich die absolute Todeszone, in deren Zentrum er sich dampfend und feuerspeiend erhob, auf nahezu 40000 Quadratkilometer.
    Absolute Todeszone: das bedeutete, daß innerhalb ihrer Grenzen alles menschliche, tierische und pflanzliche Leben bereits erloschen war. Hier übertraf die Verseuchung der Luft, des Wassers und der Erde die als tödlich bezeichnete Norm stellenweise um das fünfundsiebzigfache.
    Doch damit nicht genug: die in die Stratosphäre hochkatapultierten strahlenden Partikelchen verseuchten mehr und mehr auch die weitere Umgebung. Ein Fallout jagte den anderen.
    Die Lage begann unhaltbar zu werden. Es mangelte an Schutzanzügen, an Atemgeräten und vor allem an unverseuchter Nahrung. Ganz Afrika befand sich auf den Beinen. Riesige Flüchtlingsströme ergossen sich in die Städte oder hielten - in der Hoffnung auf eine Passage - auf die Küsten zu.
    Bereits am Neujahrstage war der gesamte Schwarze Kontinent zum Katastrophengebiet erklärt und unter das Ausnahmegesetz gestellt worden. Von seiten der Regierung war das nichts als eine hilflose Geste. Das Ausmaß der Katastrophe übertraf jedes kalkulierbare Maß. Vor allem aber: am außenpolitischen Horizont schwelte immer heftiger der Buschbrand eines sich vorbereitenden globalen Krieges. Die Vereinigten Orientalischen Republiken hatten unserer Regierung in Metropolis eine ultimative Frist von 72 Stunden gesetzt, um den Seuchenherd einzudämmen: eine unerfüllbare Forderung. Die Strategische Raumflotte sowie Heer und Marine bereiteten sich auf den drohenden Zusammenstoß vor. Sie fielen bei der Evakuierung Afrikas aus.
    Um 10.14 Uhr Ortszeit wurde ich - in einem automatisch protokollierten Ferngespräch mit Metropolis -vom Innenminister Ion Teodorescu mit der Evakuierung von Nairobi beauftragt: ... auf eigene Faust und nach eigenem uneingeschränkten Ermessen. Um mir die für die Aktion erforderliche Befehlsgewalt zu verschaffen, ernannte mich der Minister zum Hohen Kommissar: eine Position, die militärische und administrative Macht in einer Hand vereinigte.
    Weshalb nahm ich an? Wohl aus dem gleichen Grund, der mich bereits zum Kilimandscharo geführt hatte: die Arbeit mußte getan werden - und zwar ohne Aufschub. Und ich war gerade greifbar. Und im Gegensatz zu manchem anderen, der möglicherweise statt meiner dieses Amt hätte übernehmen können, wußte ich, worum es ging: auf den staubigen Pisten der VEGA-Dependance in

Weitere Kostenlose Bücher