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Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht

Titel: Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Landung. Gesteinsbrocken. Scheint, daß der Pilot tot ist. Frage: Soll sich wer drum kümmern?"
    „Zu spät. Wir evakuieren."
    „Colonel, die Frau lebt. Ich habe mit ihr gesprochen. Sir, wär's nicht möglich, da Sie doch offenbar ganz in ihrer Nähe sind..."
    „Zu spät!"
    „Aber, Colonel... "
    „Lieutenant, Sie halten uns nur auf. Ende."
    Fritz.
    Mehr darüber nachzudenken bot sich mir keine Gelegenheit.
    Captain Romen stürzte herein. Sein Schutzanzug war mit bräunlichen Brandflecken übersät. „Sir, das Camp ist soweit geräumt."
    Noch war ich nicht von aller Verantwortung entbunden. Die Pflicht nagelte mich an die Stelle, auf der ich stand. „Niemand zurückgeblieben?"
    „Niemand, Sir. Ich war bis zuletzt im Tower - bis auch dieser geräumt wurde. Auch die verdammten Eimer sind in Sicherheit."
    Mithin waren nur noch mein Stab und ich im Camp zurückgeblieben: die Nachhut, die den Rückzug ordnete und deckte.
    Vor der Baracke schwebte, in eine rotleuchtende Staubwolke gehüllt, ein schwerer Mannschaftstransporter vor. Auf dem Fahrersitz saß Lieutenant Xuma.
    „Lieutenant Stroganow!"
    „Sir!"
    „Die TV-Leute sollen einsteigen."
    „Aye, aye, Sir."
    Der Sibiriak trieb die Leute an, die vor dem Ausgang plötzlich zögerten. Nacheinander stieß und schubste er sie hinaus.
    „Und jetzt - alle Mann!"
    Das galt für die Lieutenants Simopulos, Torrente, van Hough, Müller und für Sergeant Monelli. Der Transporter füllte sich.
    „Captain Romen!"
    „Sir!"
    „Sie übernehmen das Kommando über diese Männer - bis Nairobi."
    Captain Romen, halb blind hinter den beschlagenen Scheiben seines Helmes, starrte mich an.
    „Sir... wie soll ich das verstehen?"
    Ein schrilles Heulen übertönte das dumpfe Grollen des Berges. Die Baracke, von einem tonnenschweren
    Gesteinsbrocken getroffen, brach zusammen. Captain Romen und ich retteten uns mit einem Satz hinaus ins Freie.
    Von der Verladefläche herab ergoß sich ein breiter Lavastrom herab ins Tal.
    „Hauen Sie ab, Captain!" schrie ich. „Hauen Sie ab! Das ist ein Befehl!"
    Captain Romen gehorchte. Er sprang auf den Transporter, und dieser setzte sich in Bewegung. Ich sah ihm nach, wie er Kurs nahm auf die letzte zurückgebliebene Sprinter.
    An herumstehenden Transportern war kein Mangel. In dieser Nacht büßte die VEGA mehr Material ein als in der ganzen bisherigen Geschichte ihres Bestehens. Baracken, Installationen, wertvolle elektronische Komplexe, Transporter: alles mußte zurückbleiben. In dieser Nacht zwischen den Jahren ging es nur noch um das nackte Überleben. Der erste Transporter, den ich zu starten versuchte, war beschädigt. Auch der zweite sprang nicht an. Ich fand einen dritten - und diesmal hatte ich das Glück auf meiner Seite.
    Staub und Asche behinderten die Sicht. Dennoch gelang es mir, meine am äußersten Ende der Piste abgestellte Diana zu finden.
    Ich überließ den Transporter mit laufender Maschine seinem Schicksal. Geduckt, behindert durch Helm und Anzug, zwängte ich mich durch die Schleuse ins Schiff. Draußen hagelte es Steine. Die Diana dröhnte wie eine angeschlagene Glocke. Genauso hörte es sich an, wenn sie in den vorastralen Regionen, für die sie eigentlich entworfen war, in einen Meteoriten-schwarm geriet. Sie dröhnte, aber ihr Fell war dick und widerstandsfähig.
    Eine knappe Minute später lag die Hölle tief unter mir. Eine Minute nur - und das Inferno, aus dem ich kam, hatte keine Gewalt über mir.
    Über mir - majestätisch kalt und ungerührt - leuchteten die Sterne, und die Diana, vorangetrieben von ihrem robusten Triebwerk, stürmte ihnen entgegen. Seitlich von mir schien ein Komet seine Bahn zu ziehen. Die von Captain Romen geführte Sprinter hatte Kurs auf Nairobi genommen.
    Flüchtig hob ich die rechte Hand zu einem Gruß, den niemand sah.
    In einer Höhe von 20000 Metern machte ich dem befreienden Sturz nach oben ein jähes Ende. Mit gedrosseltem Triebwerk dümpelte die Diana unwillig in der aufsteigenden heißen Luft. Unter mir lag der tobende Berg. Deutlich erkannte ich sechs breite Lavaströme, die sich zu Tal ergossen. Einer ihrer Ausläufer hatte die Werft bereits erreicht: diese stand in Flammen. Über jenem anderen Tal, in dem sich das Camp der Pioniere befand, lag ein undurchdringlicher roter Nebel aus glühender Asche.
    Ich schaltete den Sender ein und ging auf Heeresfrequenz. Der Lieutenant der Pioniere hatte zu Chemnitzer gesagt, er hätte mit Ruth O'Hara gesprochen.
    „Ruth O'Hara, bitte

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