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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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ist er.“
    Commander Brandis hatte das Kabinett des Ministers betreten. An seinem Gruß gab es nichts auszusetzen. Dennoch war der Eindruck, den er erweckte, nicht positiv. Seine Bewegungen waren gemessen, seine Miene war verschlossen und abweisend, sein Blick kühl.
    „Sir“, sagte er, an John Harris gewandt, „darf ich die versammelten Herren bitten, zur Sache zu kommen? Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir.“
    Harris nickte.
    „Vielleicht erfahren Sie, was es zu erfahren gibt, am besten aus meinem Munde. Gehen wir davon aus, Commander, daß der Vorschlag von Professor Aksakow zur Ausführung gebracht werden soll. Das ist beschlossene Sache. Dieser Vorschlag sieht vor, den Ostafrikanischen Graben anzubohren, um auf diese Weise den vulkanischen Druck, der sich darin angestaut hat, zu neutralisieren, und zugleich den Kibokrater durch eine Sprengung erneut hermetisch zu verschließen. Falls dies gelänge, könnte es - für uns alle - die Rettung sein. Der springende Punkt dabei ist“ - Harris hob die Stimme - „die Anbringung des Sprengsatzes. Professor Aksakow, der das Projekt auch leiten wird, schlägt vor, ein mit Sprengstoff vollgestopftes Schiff an einem bestimmten, von ihm bereits errech-neten Punkt des Kraters zu landen und sodann zur Explosion zu bringen… “
    „CBX“, warf Professor Aksakow ein. „Davon braucht man zwar mehr als bei jedem spaltbaren Material, aber man erzielt das gleiche Resultat, ohne daß man sich schädliche Nebenwirkungen einhandelt. Oder, etwas vereinfacht gesagt: eine Schiffsladung Antimaterie.“
    Brandis ließ sich nicht anmerken, was er über dieses Projekt dachte.
    Harris nahm den Faden wieder auf.
    „Wir brauchen einen guten Mann, der das Zeug einfliegt. Ich habe dabei an Sie gedacht, Commander.“
    Dies war der entscheidende Augenblick. Im Raum war es totenstill. Die Gesichter der Anwesenden waren gespannt, ihre Augen lauerten.
    Brandis blieb kühl.
    „Ist dies ein Befehl, Sir?“
    „Natürlich nicht“, sagte Harris. „Sie wissen selbst, daß man solche Dinge keinem befehlen kann. Es ist, wenn Sie so wollen, eine… verzweifelte Bitte.“
    Professor Aksakow schaltete sich ein:
    „Ich werde Ihnen gern, bevor Sie sich entscheiden, die Details dieses Auftrages erläutern. Sie werden dabei feststellen, daß Ihnen meine Kalkulation eine reelle Chance einräumt.“
    Brandis schwieg.
    Auch der Minister fühlte sich veranlaßt, etwas zu bemerken:
    „Dies war die von mir gestellte Vorbedingung: eine reelle Chance. Ein erfahrener Pilot müßte damit eigentlich zurechtkommen.“
    Brandis sah weder den Minister an noch den Professor. Er starrte John Harris an, bis es diesem unbehaglich wurde, und schwieg beharrlich weiter.
    „Commander Brandis“ - Harris’ Stimme knarrte -, „darf ich Ihr Schweigen dahingehend auslegen, daß Sie, bevor Sie sich entscheiden, ob Sie diesen Auftrag annehmen oder ablehnen, um Bedenkzeit ersuchen?“
    „Zwölf Stunden!“ sagte der Minister. „Sie müssen Verständnis dafür haben, daß wir die Sache zu einem Abschluß bringen wollen.“ „Vierundzwanzig Stunden!“ sagte Harris. „Auf meine Verantwortung hin. Denken Sie in aller Ruhe über alles nach: über den Auftrag und auch über das, was für die gesamte Menschheit auf dem Spiel steht. Und morgen abend geben Sie mir dann Ihre Entscheidung bekannt… Vierundzwanzig Stunden! Das ist das Äußerste, was ich Ihnen einräumen kann.“
    Brandis bewegte die Lippen. Seine Stimme klang rauh, als fiele es ihm schwer, seine innere Erregung im Zaum zu halten:
    „Das Äußerste, Sir? Ich ziehe es vor, es das Mindeste zu nennen. So oder so: es ist eine angemessene Galgenfrist - zu kurz, um noch einmal zu leben, aber lang genug, um sich auf das Sterben vorzubereiten.“ Brandis deutete eine Verneigung an. „Meine Herren, Sie werden bis morgen abend von mir hören.“
    Ohne sich weiter zu verabschieden, verließ er den Raum, eingehüllt in betretenes Schweigen. Hinter ihm schloß sich zischend die automatische Tür.
    John Harris, der ihm bis zuletzt nachgeblickt hatte, wandte sich mit bleichem Gesicht an den Minister. Er schien etwas sagen zu wollen -aber schließlich begnügte er sich damit, wortlos die Schultern zu heben.

7. Ruth O’Hara: „Die Pilotenfrau“ (Auszug)
    Als Mark spät in der Nacht heimkehrte, ging er ohne ein Wort der Erklärung sofort zu Bett. Ich hütete mich, ihn mit Fragen zu behelligen; ohnehin hätte ich nichts aus ihm herausbekommen.
    Zu meiner

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