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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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einem Schiff der EAAU aus Raumnot geborgene chinesische Geophysiker Tao Lin war nach eingehendem Verhör durch die Sicherheitsbehörde über die Grenze abgeschoben worden. - die Evakuierung der bedrohten Rheinprovinzen verlief nach wie vor schleppend. Die Leute weigerten sich, ihre Häuser zu verlassen. - in einer Höhe von 42 000 Metern waren über dem Atlantik Staubpartikel gefunden worden, die starke nukleare Strahlungen abgaben. Die Staubwolke trieb mit mäßiger Geschwindigkeit westwärts. - in Metropolis, der Hauptstadt der EAAU, war es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Militär und demonstrierenden Volksmassen gekommen. Die Demonstrationen hatten sich auch diesmal wieder gegen das von weiten Kreisen als ungerecht empfundene Q-System gerichtet. - Jennifer Norton, die Präsidentin der EAAU, hatte in einer Ansprache an die Drei Vereinigten Kontinente erneut die Überzeugung geäußert, daß es den Verantwortlichen gelingen würde, die Katastrophe in den Griff zu bekommen. - Kardinal Buchheim hatte die Gläubigen der Unierten Christlichen Konfessionen zu einem Gebet für die Männer und Frauen an der afrikanischen Front aufgerufen.
    Der Rest war uninteressant. Ich bestieg den Fahrstuhl und fuhr hinab zu den Umkleideräumen für Piloten. Dort lag für mich die Kombination bereit, die eigens für diesen bevorstehenden Einsatz zusammengestellt worden war: enger, hermetisch schließender Anzug mit Helm und Filter. Dazu gab es den Leibgurt der Pioniere; dieser enthielt neben den wichtigsten Medikamenten gegen Strahlenbefall eine kurzläufige KL-Pistole: im Nahkampf eine verheerende Waffe.
    Die Waffe war der üblichen Ausrüstung erst im letzten Moment beigefügt worden. Obwohl ein schnelles Schiff der VEGA vom Typ Mistral sich bereithielt, um unser Dingi aufzulesen, war neuerdings offenbar die Möglichkeit ins Auge gefaßt worden, daß es bei dem Rendezvous im All zu Komplikationen kommen könnte.
    Mißmutig wog ich die klobige Waffe in der Hand. Sie war geladen und gesichert. Erst als es an der Tür summte, steckte ich sie ein.
    Jane Xuma, die schwarzhäutige Frau meines schwarzhäutigen Bordingenieurs, steckte den Kopf durch den sich öffnenden Spalt.
    „Sir… “
    Ich überprüfte den Filter. Er war neu und noch versiegelt. Bevor ich ihn mit dem Helm verschraubte, löste ich die Plombe.
    „Billy ist nicht hier“, sagte ich. „Wenn Sie sich von ihm verabschieden wollen - er ist schon an Bord. Sagen Sie, wer Sie sind. Man wird Sie durchlassen.“
    Jane schüttelte den Kopf und trat nun vollends ein. Mir fiel ihr elendes Aussehen auf.
    „Ich muß mit Ihnen reden, Commander.“
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Eine Minute konnte ich Jane guten Gewissens widmen, vielleicht sogar zwei. Ich schätzte sie als kluge und beherzte Frau. Lieutenant Xuma hatte mit ihr das große Los gezogen.
    „Setzen Sie sich, Jane. Was kann ich für Sie tun?“
    Jane blieb stehen. Sie wirkte verstört und eingeschüchtert.
    „Sir“, sagte Sie, „starten Sie nicht. Vorhin hat mein Vater zu mir gesprochen.“
    „John Malembo?“
    Jane nickte; ihre Augen füllten sich mit Tränen. Ich hielt meinen Spott zurück.
    „Jane, Sie sind hier in Metropolis - und Ihr Vater, falls er überhaupt noch am Leben ist, treibt sich mit seinen Fliegenden Löwen irgendwo am Kilimandscharo herum. Er kann gar nicht mit Ihnen gesprochen haben. Unmöglich.“
    Jane starrte mich an, als könnte sie nicht fassen, daß ich ihr nicht auf Anhieb glaubte.
    „Er haßt Sie, Sir.“
    Janes Lippen zitterten.
    Ich setzte - zur Probe - den Helm auf und nahm ihn wieder ab.
    „Mit anderen Worten, Jane - er hat Sie angerufen?“
    „Nein, Sir. Er hat nur zu mir gesprochen… nur so. Ich weiß, daß er das kann.“
    Ich wußte nicht, wie ich mich verhalten sollte. Was Jane da vorbrachte, hörte sich allzusehr nach dem üblichen afrikanischen Aberglauben an, aber andererseits: sie war völlig durcheinander. Ich beschloß, auf sie einzugehen.
    „Und was hat er gesagt?“
    Jane zitterte nun am ganzen Körper.
    „Er hat gesagt, Sir… er hat gesagt…: der Berg hört auf seinen Befehl. Der Berg wird Sie vernichten.“
    Ich fühlte mich plötzlich unbehaglich: nicht, weil ich an diesen Humbug glaubte, sondern weil ich die Konsequenzen befürchtete.
    „Jane, weiß Billy schon davon?“
    Jane setzte sich plötzlich und schlug die Hände vor das Gesicht.
    „Ich habe es ihm noch nicht gesagt, Sir… noch nicht…“
    Arme Jane. Ob Humbug oder nicht: auf

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