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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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jeden Fall war sie in einer bemitleidenswerten Verfassung. Ich strich ihr über das Haar.
    „Warten Sie hier, Jane.“
    Rasch ging ich hinaus und schloß hinter mir die Tür. Mein Entschluß stand fest. Lieutenant Xuma durfte von dieser Sache nichts erfahren. Der Einsatz würde ihm das gleiche abverlangen wie mir: nüchterne Reaktionen und eiskalte Nerven. An Bord der Alpha V war kein Raum für altafrikanischen Hokuspokus.
    Ich fand einen Ordner und winkte ihn herbei.
    „In meinem Umkleideraum befindet sich eine Dame. Sorgen Sie dafür, daß Sie bis zu unserem Start den Raum nicht verläßt.“
    Ich fühlte mich, als ich dies anordnete, miserabel. Aber es mußte sein.
    MEMORANDUM
    Zu Händen von John Harris, Direktor VEGA.
    Gesprochen um 23.31 Uhr.
    Betrifft: FLs.
    Aufgrund einer Unterredung mit Mrs. Jane Xuma kann ich nicht vollends mehr ausschließen, daß der afrikanische Geheimbund der
    Fliegenden Löwen über telepathische Fähigkeiten verfügt. Mrs. Xuma übermittelte mir eine Warnung von John Malembo, dessen Tochter sie ist. Die Warnung erreichte sie auf bisher ungeklärtem Wege.
    Der Sprecher:
    Mark Brandis
    Commander (VEGA)
    Die Rampe war taghell erleuchtet. Mechaniker legten letzte Hand an das Schiff. Ein fahrbarer Aufzug brachte das Dingi auf Position; lautlos glitt dieses in den dafür vorgesehenen Schacht. Zu dritt würde man sich - später - in diesem Dingi kaum rühren können. Ursprünglich war es für zwei Personen bestimmt. Um Platz zu schaffen für die Aufnahme einer dritten Person, hatte man den Steuerblock für astrale Navigation entfernt.
    Ich kletterte aus dem Transporter, der mich herausgebracht hatte, und blieb stehen.
    Der SK Alpha V war keines jener Schiffe, deren bloßer Anblick genügt, um das Herz eines Piloten höher schlagen zu lassen. Der Anblick der Alpha V war im Gegenteil ernüchternd. Im Vergleich mit den anderen Schiffen auf dem Flugfeld der VEGA wirkte der alte Schwere Kreuzer wie eine Bulldogge zwischen lauter Windhunden und Afghanen: gedrungen, kurzbeinig und häßlich.
    Das unscheinbare Äußere trog. Für den Einsatz am Kilimandscharo war dies das geeignete Schiff: handlich, wendig, folgsam. Ein besseres konnte es nicht geben.
    Ein Anflug von Bedauern überkam mich: wie immer, wenn ich es mit einem Schiff zu tun hatte, dessen Tage oder gar Stunden gezählt waren. Ein lebender Mechanismus, in dem sich alles an technischem Wissen und technischer Kunstfertigkeit vereinigte, was die Welt zu geben hatte, und doch schon so gut wie tot.
    Ruth war schon zur Stelle. Sie stand neben der Gangway, die hinauf zur Schleuse führte, und unterhielt sich mit Lieutenant Xuma. Dieser schien nicht ganz bei der Sache zu sein; während er Ruth lauschte, suchten seine Augen den Platz ab.
    Ich sprang zur Seite. Unmittelbar neben mir setzte der VEGA-Helikopter mit der Nummer Eins auf. Harris kletterte schwerfällig heraus und kam auf mich zu.
    „Commander, ich wollte es mir nicht nehmen lassen… “
    Ich spürte seine Verlegenheit. Große Worte, zur Schau getragene Gefühle waren ihm, dem wasserblütigen Nachfahren britischer Seehelden, ein Greuel.
    Harris reichte mir die linke Hand. Der Druck war hart und fest.
    „Ich werde ein Auge auf die Operationen haben.“
    „Das beruhigt mich sehr, Sir.“
    Harris nickte.
    „Hals- und Beinbruch, Brandis.“
    „Danke, Sir.“
    Harris stieg wieder in seinen Helikopter. Dieser hob ab und schwirrte davon.
    Ich lächelte. Der Alte hatte tatsächlich - auch wenn er, bevor er dies zugegeben hätte, lieber tot umgefallen wäre - ein Herz aus Gold.
    Ruth sagte: „Lieutenant Xuma vermißt seine Jane, Mark. Sie hätte längst hier sein müssen.“
    Ich beherrschte mein Gesicht.
    „Sie wird sich verspätet haben. In der Stadt - heißt es - herrscht das totale Chaos.“ Ruth fiel mir um den Hals.
    „Mark, paß auf dich auf!“ sagte sie. Und - zum ersten Mal, seit wir uns kannten: „Ich werde für euch beten.“
    Minuten später lag Metropolis unter mir: eine funkelnde, glitzernde Insel, umgeben von der dunklen Weite des Ozeans - eine Stadt, die ihresgleichen suchte.
    Schnell und zuverlässig stieg die Alpha V den Sternen entgegen, und zugleich legte ich sie auf den von Lieutenant Stroganow errechneten Kurs.
    Im afrikanischen Camp der Pioniere wartete die Fracht für den Berg, das CBX.

15. Mark Brandis: Erinnerungen
    FONOGRAFISCHE EINTRAGUNG IN DAS BORDBUCH DELTA V
Zeit: 08.03 MZ
Position: Haben das Pioniercamp soeben verlassen und nehmen Kurs auf

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