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Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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samt Warteposition."
    Captain Romen warf einen Blick auf die Koordinaten und sah fragend zu mir auf.
    „Sir, das ist ein mächtiger Umweg
    Das war es; er hatte recht. Was er nicht wissen konnte - von meiner Seite waren diesem Entschluß reifliche Überlegung vorausgegangen. Der Fund, den Lieutenant Stroganow und ich auf dem Helin gemacht hatten, ging mir nicht aus dem Sinn und ließ mir keine Ruhe. Er beschäftigte mich sogar mehr als das Unternehmen selbst. Wo ich ging und wo ich stand - immer hatte ich das gesprengte Dingi vor Augen und die vier toten Astronauten in ihren orangefarbenen Anzügen. Und jedesmal wieder legte ich mir die Frage vor: Woran war Colonel Rublew gescheitert - und was war aus dem fünften Mann an Bord der Stella Polaris, dem Geologen, geworden? Es war an der Zeit, auf diese Frage eine Antwort zu finden - bevor ich auf das verdammte Ding zurückkehrte, um es mittels fünfundzwanzig atomarer Energiezellen in die Ewigkeit zu katapultieren.
    In gewisser Weise handelte es sich bei der angeordneten Kursänderung um einen privaten Abstecher. Noch ließ sich nicht sagen, welche Frucht er tragen würde. Die Besatzung einzuweihen, schien mir verfrüht zu sein. Sollte es je zu einer Untersuchung dieser Eigenmächtigkeit kommen, dann konnten zumindest meine Männer mit gutem Gewissen dastehen.
    Darum begnügte ich mich zu nicken. „Schon recht, Captain."
    Captain Romen seufzte, warf einen letzten bedauernden Blick auf den Western, schaltete den Monitor ab und drückte die Taste.
    „Brücke an Kartenhaus. Wir nehmen eine Kursänderung vor. Ich gebe Ihnen jetzt die Koordinaten."
    Er wandte sich noch einmal an mich.
    „Wonach, Sir, muß ich Ausschau halten?"
    Ich reduzierte meine Auskunft auf ein Minimum:
    „Nach einem Taurus-Zerstörer. Und, bitte, keine Von Bord-zu-Bord-Gespräche! „
    Captain Romen senkte den Kopf. „Aye, aye, Sir."
    Das Ganze mochte als Schlag ins Wasser enden - doch nun, da die Medusa herumschwang zu diesem Rendezvous unter den Sternen, fühlte ich mich befriedigt. Die Herausforderung, die das Rätsel um die so lange als verschollen gegoltene Rublew-Expedition darstellte, war von mir angenommen worden.
    Nun - bis ich den Fall Rublew mit Anatol Karpinski von Angesicht zu Angesicht durchsprach - konnte ich mich nur noch in Geduld fassen.
    Nachdem ich die Brücke wieder verlassen hatte, stockte auf einmal unwillkürlich mein Fuß. Neben dem Eingang zur Messe prangte ein riesiges handgemaltes Plakat: ENRICO-CARUSO-HALLE Der Maestro kocht persönlich!
    Ich konnte mich eines Schmunzeins nicht erwehren. Die Crew trieb mit dem neuen Koch ihren Spaß; das bedeutete aber auch, daß sie ihn akzeptiert hatte.
    Ich trat ein, holte mir einen Becher Kaffee aus dem Spender, setzte mich und versank in Nachdenken.
    Die Rublew-Expedition: Nach wie vor stand sie in direktem Zusammenhang mit dem einzigen Makel in meiner Laufbahn. Den Wortlaut des Urteils kannte ich auswendig:
    ... die Kommission geht bei der Urteilsfindung davon aus, daß dem Angeklagten keine ehrenrührigen und eigennützigen Beweggründe zu unterstellen sind. Das Motiv seines Tuns war der ebenso leidenschaftliche wie lautere Wunsch, bei der Suche nach der im Raum verschollenen Expedition von Colonel Igor Rublew tatkräftig mitzuwirken. Gegen den Angeklagten spricht hingegen die Tatsache, daß er das ihm anvertraute Schiff vom Typ Alpha eigenmächtig an den Start brachte, obwohl dies, wie er sehr wohl wußte, von der mit der Inspektion beauftragten Werft dazu noch nicht freigegeben war. Die Kommission erkennt in diesem Zusammenhang den mildernden Umstand an, daß zum Zeitpunkt des Geschehens solche Eigenmächtigkeiten durchaus an der Tagesordnung waren und sogar von oberster Stelle stillschweigend geduldet, wenn nicht gar begünstigt wurden. In diesem Fall freilich blieb die Eigenmächtigkeit nicht ohne schwerwiegende Folgen. Das unklare Schiff zerschellte unmittelbar nach dem mißglückten Versuch des Abhebens am Boden, wobei ein Mann der Besatzung, Andrew Gordon, bei lebendigem Leibe verbrannte. Unter Würdigung aller dieser Gesichtspunkte sieht die Kommission davon ab, dem Angeklagten - wie beantragt worden war - die Lizenz zu entziehen. Sie erkennt ihm jedoch Rang und Stellung eines Commanders ab und stuft ihn zurück auf die Position eines ausführenden Piloten im Range eines Captains.
    Rang und Stellung eines Commanders hatte ich mir inzwischen neu verdient; das alte Urteil spielte in meinem Leben längst keine Rolle mehr;

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