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Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Mischung zur Explosion zu bringen, fehlte als zündender Funke nur noch die amtliche Bestätigung.
    All dem wider besseres Wissen entgegenzuwirken überstieg oft Menschenkraft. Die Bedrohung war ja tatsächlich vorhanden -, irgendwo in der Unendlichkeit des Raumes war der große Countdown längst angelaufen. Von Harris wußte ich, daß die Regierung einen Fehlschlag der zum Q.R.O./H. ausgesandten Expedition ernsthaft in Erwägung zog und erste alternative Maßnahmen einleitete.
    In den Anden war mit der Errichtung einer Computerzentrale begonnen worden, deren einzige Aufgabe darin bestand, die besonders gefährdeten Küstenstriche und Tiefebenen zu ermitteln. Metropolis -eine künstliche Insel, vom Atlantik umschlossen - galt praktisch bereits als verloren. Auf abgelegenen, schwer bewachten Rampengeländen warteten bereits mehr als zweihundert große Schiffe darauf, die Elite der Stadt - sprich deren Bürokratie - in Gebiete zu evakuieren, in denen keine Gefahr mehr bestand, sich die Füße zu benetzen.
    Einzig und allein die VEGA traf keine Evakuierungsvorbereitungen. John Harris, im Direktionskollegium daraufhin angesprochen, lehnte das rundweg ab. Nach der Sitzung kam er zu mir, legte mir seinen einen Arm um die Schulter und sagte:
    „Bevor ich's vergesse, Ruth - Mark läßt grüßen."
    Ich lebte auf, seit Tagen hatte ich nichts mehr von Mark gehört.
    „Und?" fragte ich atemlos. „Kommt er voran?"
    Harris zog mich mit sich fort - aus der Hörweite der anderen.
    „Er hat mitgeteilt, daß er in etwa zwei Stunden auf dem Helin landen wird. Danach wird die Arbeit ihren vorgeplanten Gang nehmen." Harris schwieg; dann setzte er hinzu: „Ich glaube, wir können beruhigt sein, Ruth. Mark verfügt über hervorragende Mitarbeiter. Ludmilla Wolska ist ein weiblicher Einstein, und Colonel March zählt zu den erfahrensten Pionieren."
    Ich spürte: dieser einarmige Direktor der VEGA, der rauhbeinige Veteran des Bürgerkrieges, selbst ein mit allen Himmelswassern gewaschener Astronaut, setzte sein volles Vertrauen in Mark. Kein Wort davon, daß Mark nach dem gefährlichen und anstrengenden Einsatz am Kilimandscharo Ruhe und Schonung verdient hätte: dies waren Begriffe, mit denen Harris nichts anzufangen wußte. Im Kern seines Wesens war er noch immer, was viele seiner Vorfahren gewesen waren: Kapitän eines Segelschiffes Seiner Britischen Majestät, der sich selbst am meisten abverlangte. Pflicht und Verantwortung: aus nichts anderem bestand seine Welt. Und Mark -ich begriff es immer mehr, je länger ich seine Frau war - war sein jüngeres Ebenbild. Der Brite und der Preuße.
    Die Bombe platzte am Abend dieses Tages; und niemand anderer als Walter Hildebrandt, einer der Top-Reporter der Stella-TV, mit dem Mark persönlich befreundet war, löste sie aus.
    Die Sendung lief live, ohne Vorankündigung. Hildebrandt stand vor einem rotierenden planetarischen Modell, und ich hörte ihn sagen:
    „ ... wenn die Regierung glaubt, den Bürgern der EAAU die schreckliche Wahrheit über das Quick Running Object namens Helin verschweigen zu müssen, dann ist es die Aufgabe der freien Presse und des Fernsehens, meine Damen und Herren, die Rolle des Aufklärers zu übernehmen ... Und die Wahrheit ist die, daß dieser relativ kleine Himmelskörper, den Sie hier auf dem Modell bestens erkennen, an einem bereits abzählbaren Tag, nämlich am 19. Juni dieses Jahres, auf die Erde stürzen wird..."
    Hildebrandt verstummte; er drehte sich um; er wirkte überrumpelt. Ich erkannte den Grund: zwei stämmige Polizisten hatten das Studio betreten. Die Sendung brach ab.
    Eine knappe Minute später leuchtete der Bildschirm wieder auf. Ion Teodorescu, der Minister für Äußere und Innere Sicherheit, hielt eine kurze, improvisierte Ansprache an die Bürger der Drei Vereinigten Kontinente, er beschloß sie mit den Worten:
    „Allen diesen Gerüchten und Spekulationen, die nur darauf abgestimmt sind, Unruhe unter den Bürgern zu erzeugen, die noch unter dem Schock der afrikanischen Katastrophe stehen, muß und wird energisch entgegengetreten werden."
    Ich rief Harris an; er war bereits im Bilde; er wußte auch nicht mehr; seine Miene war bekümmert:
    „Colonel March -, sagte er, „ist in den Verdacht geraten, aus der Schule geplaudert und Hildebrandt diese Informationen geliefert zu haben ... Die Anschuldigung ist natürlich absurd, und das wird sich herausstellen - aber March und seine Einheit sind bereits von Old Jenny zurückgepfiffen worden. Ein

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