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Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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davongekommen, Sir."
    Battington tot, Lieutenant Xuma am Leben: die Entscheidung, was zu tun übrigblieb, lag auf der Hand.
    „Bleiben Sie, wo Sie sind, Lieutenant. Wir holen Sie."
    Captain Romen warf sich in seinen Sessel; die Gurte rasteten ein; er war bereit.
    Lieutenant Xumas Stimme protestierte: „Sir, tun Sie das nicht. Sie werden sich das Genick brechen. Das Ding hier ist nicht ganz echt."
    Sein Protest ehrte ihn; für mich war er nicht das letzte Wort.
    „Bleiben Sie, wo Sie sind, Lieutenant."
    Ich drückte Alle Stationen und gab die bevorstehende Landung auf Q.R.O./H. bekannt. Danach wandte ich mich an Captain Romen.
    „Klar zur Landung?"
    „Klar zur Landung, Sir." „Landen!"
    Ich beeilte mich, meinen Platz einzunehmen. Die Gurte fielen über mich her. Mein Blick richtete sich auf den G-Messer, auf dem auch Captain Romens Blick bereits ruhte.
    Die Medusa hatte Fahrt aufgenommen; sie überflog die Unfallstelle und setzte zur Landung an.
    Der Zeiger des G-Messers begann zu vibrieren und dann wie besessen auszuschlagen.
    Ein nächster rascher Blick galt dem Höhenmesser: 00-900-00 00800-00 00-700-00 - huschende, kaum lesbare Zahlen: viel zu schnell. Die Medusa sank nicht; sie fiel.
    Auch Captain Romen hatte es bemerkt; seine Hand riß den Regler zurück.
    Die Medusa schüttelte sich unter dem Schub des plötzlich beschleunigenden Triebwerkes. Zwei, drei Sekunden schien sie mit der Schwerkraft des Helins zu ringen, ohne sich daraus lösen zu können; dann, schließlich, begann sie zu steigen.
    Captain Romens Stimme klang rauh: „Das war verdammt knapp, Sir."
    Er hatte recht. Lediglich seine Geistesgegenwart hatte den Absturz buchstäblich in letzter Sekunde verhindert.
    Die Medusa begann zu verlangsamen; Captain Romen hatte das Triebwerk bereits wieder gedrosselt.
    „Ich glaube, Sir", sagte er, „ich hab's jetzt im Gefühl. Der nächste Anflug fällt besser aus."
    Ich starrte auf das vermaledeite Stück Wüste, über dem die Medusa schwebte. Es hatte sein erstes Opfer gefordert - und nun, angesichts unserer Hilflosigkeit, verlangte es nach dem zweiten. Die Gleichgültigkeit früherer Generationen begann sich zu rächen. Weder an Zeit noch an Gelegenheit hatte es gefehlt, diesem Monstrum unter den Sternen seine exakten Werte zu entreißen.
    Als ich meinen Entschluß aussprach, war mein Mund wie ausgedörrt:
    „Nehmen Sie Kurs auf die Venus!"
    Captain Romen fuhr mit seinem Sessel herum: „Sir!"
    Was er in diesem Augenblick empfand - Scham, Trauer, Empörung: all das empfand ich selbst. Aber zugleich spürte ich die drückende Last der Verantwortung.
    Artikel 11, Absatz 1 des Bordreglements: Im Zweifelsfalle hat sich der Commander stets und ohne Ausnahme für die Sicherheit des ihm anvertrauten Schiffes zu entscheiden.
    Langsam und deutlich wiederholte ich: „Nehmen Sie Kurs auf die Venus!"
    Captain Romen zögerte; ich merkte deutlich, wie sich in ihm Rebellion zusammenbraute.
    „Und der Lieutenant, Sir? Er hat Luft und Wärme für acht Stunden."
    Acht Stunden, nicht einmal ganz, und der Helin würde sein zweites Opfer bekommen.
    Ich ging nicht darauf ein, sondern erwiderte:
    „Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen, Captain, und zu diesem Zweck benötigen wir ein neues Dingi. Wollen Sie sich einem klaren Befehl widersetzen?"
    Captain Romen bekam schmale Lippen. Er sagte: „Kurs auf die Venus, aye, aye, Sir."
    2.
    Die Stimmung, die an Bord der Medusa herrschte, hatte die Wirkung einer starken Strahlung. Sie sickerte durch die Wände in die Abgeschlossenheit der Kommandantenkabine, in der ich vergebens versuchte, ein wenig Schlaf zu finden und dabei die Erinnerung an Lieutenant Xuma aus meinem Bewußtsein zu verdrängen.
    Die Stimmung setzte sich zusammen aus den Gedanken meiner Männer; sie war ein einziger unausgesprochener Vorwurf, eine ebenso lautlose wie spürbare Anklage.
    Was hatte ich dem entgegenzusetzen?
    Nach den Gesetzen der VEGA, in deren Dienst wir alle standen, war ich im Recht. Das Schiff befand sich in Sicherheit, und an dem Unfall, der sich auf dem verdammten Ding ereignet hatte, trug ich keine Schuld; er ging auf das Konto der Risiken, die eine jede solche Hals über Kopf angesetzte Expedition von vornherein in sich barg. Und niemand konnte mir nachsagen, daß ein Versuch zur Rettung nicht unternommen worden war. Aus diesem Versuch wäre um Haaresbreite ein Absturz geworden.
    Ich konnte folglich in aller Ruhe zur Venus zurückkehren, und Harris als mein oberster Chef würde mir

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