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Weltraumpartisanen 15: Die lautlose Bombe

Weltraumpartisanen 15: Die lautlose Bombe

Titel: Weltraumpartisanen 15: Die lautlose Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Metropolis anzumelden und John Harris vom Ende der Jagd zu verständigen. Ich stand auf.
    »Ich danke Ihnen, Captain.«
    Captain O'Briens Augen enthielten eine Frage. 
    »Das ist alles, Sir?«
    »Das ist alles«, sagte ich. »Aber behalten Sie, was hier zur Sprache gekommen ist, für sich.«
     
    Keine zehn Minuten später saß ich in einer Telekabine vor dem Monitor und blickte in John Harris' griesgrämiges Gesicht.
    Er sparte sich jegliche Begrüßung. 
    »Was gibt's, Commander?«
    Seine Augen wirkten müde – wie nach einer schlaflosen Nacht. Letztlich war auch er nur ein Mensch – ein Mann mit zu vielen Pflichten und einer viel zu großen Verantwortung. Ich empfand keinen Groll mehr gegen ihn.
    »Sie können sich beruhigt aufs Ohr legen, Sir«, sagte ich. »Der Fall ist ausgestanden.«
    Harris wirkte alles andere als elektrisiert. Lediglich seine buschigen Augenbrauen zuckten in die Höhe. Er war ein Mann, der immer alles ganz genau wissen wollte. Voreilige Schlußfolgerungen waren ihm verhaßt. 
    »Sie haben ihn?«
    Ich genoß es, ihm einen Schritt voraus zu sein. 
    »Nein, Sir«, antwortete ich. »Aber ich weiß, wo er sich befindet.«
    Harris blickte kühl. 
    »Und wo?«
    Vor meinem inneren Augen dehnte sich eine seidigblaue, schimmernde Wasserfläche, Mir war, als wäre ich dabeigewesen: Ich sah die Tornado sinken – tiefer und immer tiefer, dem schwarzen Abgrund entgegen.
    »Auf dem Grund des Indischen Ozeans, Sir. Nachdem er Tunis verlassen hat  … verlassen mußte, befand er sich offenbar auf der Suche nach einem neuen Schlupfwinkel. Bevor er dort eintraf, stürzte die Tornado aus ungeklärten Gründen ab. Captain O'Brien ist unser Augenzeuge.«
    Harris lief rot an und schluckte. Danach wurde er kreidebleich.
    »Sie wollen sagen, Commander«, fragte er – mit jenem eisigen Unterton in der Stimme, der auf mühsame Beherrschung schließen ließ –, »daß auch der Behälter mit der Bakterienkultur im Indischen Ozean liegt?«
    »So ist es, Sir. Ich habe selbst gesehen, wie er den Behälter in die Tornado lud.«
    Drüben in Metropolis krachte John Harris' Faust auf den Tisch. 
    »Wissen Sie, was das heißt?«
    »Nein, Sir.«
    Harris war sichtlich bemüht, jeglichen Vorwurf aus seiner Stimme zu tilgen.
    »Dr. West mag sich zur letzten Ruhe betten, wo immer er will. An ihm bin ich nicht interessiert. Anders verhält es sich mit diesem Behälter, der noch aus den Beständen des Raumlabors Aeskulab herstammt. Er besteht – und ich bin sicher, Ihnen das gesagt zu haben – aus Torresten. Das ist ein Material, das eigens für die Verwendung im Weltraum entwickelt wurde. Bereits ein normaler atmosphärischer Einfluß wirkt auf die Dauer zersetzend auf das Material ein. Seewasser ist das letzte, was man ihm zumuten darf.«
    Er mochte es mir gesagt haben – aber dann gewiß ohne jeden erläuternden Zusatz, und für mich, der ich kein Chemiker war, verband sich mit der bloßen Nennung des Materials keinerlei Assoziation. Aber darauf kam es im Augenblick nicht an. Was zählte, war einfach die Tatsache. Die Gefahr war alles anders als gebannt. Im Gegenteil: sie begann erst jetzt, richtig akut zu werden. 
    Ich sagte: »Das klingt in der Tat übel, Sir.«
    Harris überlegte. Dann antwortete er: »Übel im doppelten Sinn, Brandis. Bisher war es eine VEGA-interne Angelegenheit – und so wurde sie auch gehandhabt. Nun muß ich sie abtreten an die Marine. Es wird Anfragen geben und umständliche Konferenzen. Eine undichte Stelle – und der ganze verdammte Globus wird in Aufruhr sein.«
    »Bis wann muß der Behälter gehoben sein?«
    »Besser heute als morgen. Drei oder vier Wochen – das ist das Äußerste, was ich ihm gebe.« Harris nickte mir zu. »Nun gut, Commander, Sie haben Ihr Bestes getan, und ich will Ihnen das anrechnen. An dieser Entwicklung tragen Sie keine Schuld.«
    Harris war im Begriff, das Gespräch zu beenden. Sein nächster Anruf würde der Admiralität gelten. 
    Ich sagte rasch: »Augenblick, Sir!«
    Harris' Miene wirkte ungeduldig. »Was denn noch?«
    Harris hatte sicherlich recht: An der Panne trug ich keine Schuld. Aber wenn ich auf Dal Bor 13 nicht so schmählich versagt hätte, wäre es nie soweit gekommen.
    Es gab noch einen weiteren Grund, weshalb ich jetzt nicht einfach den Koffer packen wollte. Zum ersten Mal seit vielen Wochen empfand ich wieder Achtung vor mir selbst. Ich war über das Schlimmste hinaus und spürte keinerlei Neigung, zum heulenden Elend zurückzukehren. Der

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