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Weltraumpartisanen 15: Die lautlose Bombe

Weltraumpartisanen 15: Die lautlose Bombe

Titel: Weltraumpartisanen 15: Die lautlose Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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erschien ein schmalgesichtiger schwarzer Mann, warf mir einen entsetzten Blick zu und verschwand. Ich kannte ihn. Er war es gewesen, der auf der Kaimauer mit dem Finger auf mich gewiesen hatte. Er hatte die Fliegenden Löwen befehligt, die mich an den Himmel zu hängen versucht hatten.
    Als ich in das Haus stürzte, hatte er den Karabiner bereits in der Hand. Sein Gesicht war verzerrt. Bevor er den Karabiner in Anschlag bringen konnte, war ich heran und schlug ihm den Kolben meiner Waffe über den Schädel. Er verdrehte die Augen und brach zusammen. Ich sprang über ihn hinweg. Ich rannte durch mehrere Räume, fand den Ausgang, lief durch einen schattigen Laubengang und zählte die Haustüren. Im Hintergrund ertönte lautes Geschrei.
    Ich blickte zurück.
    Der Laubengang begann sich mit gestikulierenden Gestalten zu füllen. Das Gesindel war aufmerksam geworden. Bald würde es aufhören, sich mit Warten zu begnügen.
    Die vierte Tür schien mir die richtige zu sein. Ich drückte die Klinke nieder. Die Tür war verschlossen. Ich richtete die Waffe auf das Schloß und drückte ab. Das Holz der Füllung begann zu schwelen und fing Feuer. Ich stemmte ein Bein gegen die Tür, und sie flog auf.
    Eine junge weiße Frau kam auf mich zugetaumelt. Auf ihrem Gesicht lag das mir bereits sattsam bekannte idiotische Grinsen. Sie streckte die Arme nach mir aus und fiel hin.
    Mir blieb keine andere Wahl. Vor dem Haus rottete sich das Gesindel zusammen. Ich setzte über die verkrümmte Gestalt hinweg, rannte durch das Haus und fand den Innenhof. Es war zu spät.
    Dr. West, einen knallroten Behälter in der Hand, enterte gerade zum Cockpit der Tornado hinauf. 
    Ich brüllte: »Nat – gib auf! Nat!«
    Dr. West warf den Behälter in das Cockpit, fuhr herum und legte mit einer kurzläufigen Waffe auf mich an. Ich warf mich auf die Erde.
    Der Schuß fuhr ins Haus und verursachte darin einen wahren Feuersturm. Ich stemmte mich auf die Knie und brachte die Pistole in Anschlag.
    Dr. West war bereits im Cockpit verschwunden. Die Verriegelung rastete ein. Das Triebwerk sprang an. Ich sprang auf, rannte zum Haus und preßte mich gegen die Mauer. Ein Orkan aus siedender Hitze fiel über mich her. 
    Die Tornado löste sich mit Donnergetöse vom Boden und begann zu steigen. Ich blickte ihr nach. Sie stieg höher und höher und ging schließlich auf südlichen Kurs.
    Dr. West hatte keine Sekunde verloren. Als er die Unruhe vernahm, war es ihm klar gewesen, was sie zu bedeuten hatte. Erneut befand er sich auf der Flucht – in Erwartung des Tages, an dem sich entweder die VEGA unterwarf oder aber er den Behälter öffnete und seine Drohung verwirklichte. Das Haus glühte. Die Flammen hielten den Pöbel in Schach, aber ich konnte ihn hören, wie er auf der Straße johlte und tobte.
    Ich rannte auf die Mauer zu, sprang daran hoch und zog mich hinauf. Ich fiel in einen fremden Innenhof, und ein breitschultriger Mann, der darin stand, wirbelte herum und richtete sein Gewehr auf mich. Er zwang mich zu blitzschneller Reaktion. Ich schoß. Erst hinterher ging mir auf, daß ich ihn schon einmal gesehen hatte; auf der Kaimauer, als er einen betrunkenen Neger erschoß.
    Ich zog mich auf die nächste Mauer hinauf – und nie zuvor war mir ein lieblicherer Anblick beschieden gewesen. Der Maulwurf stand unangetastet, wie ich ihn verlassen hatte.
    Ich ließ mich fallen, brach in die Knie, raffte mich wieder auf, rannte auf den Maulwurf zu und zwängte mich in den Fahrstand. Ein Engel war mit mir im Bunde. Später hätte ich nicht zurückkehren dürfen – oder aber ich wäre geradewegs in die Falle gelaufen. Das Gesindel hatte sich davon überzeugt, daß ich allein war, und wurde mutig.
    Der schmalgesichtige Schwarze, den ich niedergeschlagen hatte, war zu sich gekommen und hatte Verstärkung bekommen. Aus dem Haus brach ein Dutzend bewaffneter Gestalten. Ich verriegelte den Fahrstand und drückte auf den Anlasser. Der Maulwurf erwachte zum Leben. Im Innenhof entluden sich Gewehre und Pistolen. Ich hörte das gespenstische Prasseln der Einschläge. Die Luft, die ich atmete, roch plötzlich nach verschmortem Metall.
    Mein Atem ging rasch; mein Herz pochte wie verrückt. Es war nicht nur das Alter, das sich auf diese Weise bemerkbar machte. Ich war nicht mehr in Form. Mein Körper protestierte gegen die ihm zugemutete Anstrengung. Der Alkohol hatte ihn ausgezehrt.
    Ich riß mich zusammen, schaltete auf den Vorwärtsgang, ließ die Raupe anlaufen und drückte das

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