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Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon

Titel: Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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„Wieviel Zeit bleibt uns?"
    Uns blieb nicht einmal Zeit genug, um die Folien über die Öffnung zu zerren und uns an den Einstieg zu machen. Die Staubpartikelchen waren zwar mikroskopisch klein, aber hinter ihnen saß der Druck einer fünf Millionen Jahre langen Wanderung durch die Weiten des Universums. Sie waren zu schwach, um die elastische Panzerung der Raumkombinationen zu durchschlagen, doch wo immer sie auftraten, fühlten sie sich an wie wütende Schmiedehämmer. Als ich als letzter die Schleuse hinter mir verriegelte, tat mir jeder Quadratzentimeter meines Körpers weh. Hätten mich zwölf Straßenräuber zusammengeschlagen - vielleicht wäre ich glimpflicher davongekommen.
    Ich zerrte mir die Kombination vom Leib und machte mich auf zum Hospital, um die davongetragenen Prellungen zu verarzten. Im FK schepperten die Lautsprecher.
    „Die Orbis ", bemerkte Lieutenant Levy. „Sie spricht mit Las Lunas."
    Ich hielt an und lauschte.
    Der Gesprächspartner der Orbis war Mike Berger. Sein sonores Organ war unverkennbar.
    „Tut mir leid", hörte ich Mike Berger sagen , „aber so ist die Lage. Im Augenblick läßt sich gar nichts tun. Läßt sich der Vogel wirklich nicht mehr hinfummeln?"
    Zum erstenmal vernahm ich die Stimme der Orbis selbst.
    „Mehr als den Blackout beseitigen, wie wir das getan haben, ist nicht drin. Mann, Las Lunas, ihr könnt uns hier doch nicht verrecken lassen!"
    Mike Berger schwieg eine Weile. Der Vorwurf traf ihn hart. Dann erwiderte er: „Wir tun das Menschenmögliche - Sie dürfen mir glauben. Ich rufe Sie wieder, sobald sich etwas Neues ergibt."
    Die Orbis schaltete ab. Ich schaltete mich ein. „Mike, hier spricht Mark. Ich habe zufällig mitgehört. Was ist denn los? Warum ist die Elsa Brandstroem nicht unterwegs?"
    Mike Berger schnaufte.
    „Mark, Collins lehnt den Einsatz ab. Er hat es mir sogar vorgerechnet. Bis er zur Stelle ist, ist die Orbis längst Mus. Wenn er sagt, es wäre nicht zu verantworten, dafür Schiff und Besatzung in den sicheren Untergang zu jagen, kann ich ihm nicht mal widersprechen. Außerdem will er eine Spur von diesem Herkules-Transporter gefunden haben, na du weißt..."
    Ich hakte nach.
    „Was heißt das? Gibst du ihm recht ?" Mike Berger schnaufte verzweifelt.
    „Mark, wo ich hier sitze, habe ich über mir einen halben Meter Beton. Mich kratzt der himmlische Zirkus nicht. Aber Collins steckt auf Lima Bravo Yankee mitten drin. Er übersieht die Lage besser als ich."
    Ich blendete die Karte ein. Die Elsa Brandstroem hielt eisern Kurs auf Las Lunas. Collins hatte nicht den mindesten Versuch gemacht, auf die Orbis einzudrehen.
    „Nun", erwiderte ich, „vielleicht ist das wirklich so: daß er die Lage besser übersieht als du und ich. Daß er sein Handwerk versteht, hat er schließlich unter Beweis gestellt. Wenn du ihn sprechen solltest, richte ihm aus..."
    Weiter kam er nicht, denn hinter mir sagte eine mir wohlvertraute, helle, singende Stimme unüberhörbar:
    „Richten Sie ihm aus: Captess Kato sagt, daß Commander Collins gefüllte Beinkleider hat."
    Im fernen Las Lunas schnappte Mike Berger nach Luft.
    „Was ist das? Was soll ich ihm ausrichten? Was hat Commander Collins ?"
    Lieutenant Stroganow, der in Begleitung meiner Pilotin das FK betreten hatte, enthob mich der Notwendigkeit, Mike Berger zufriedenzustellen. Er trat neben mich, legte seine schwere Hand auf die meine, um zu verhindern, daß ich die Taste losließ, und sagte direkt in das Mikrofon:
    „Das heißt, daß unser neuer Erster Vormann die Hosen voll hat. Mike, ungelogen, es stinkt bis hierher."
    Eine halbe Minute blieb der Lautsprecher stumm, dann antwortete Mike Berger:
    „Alles, was recht ist -jetzt rieche ich's auch."
    Lieutenant O'Brien scheuchte uns wieder an die Arbeit. Das Staubfeld begann sich zu lichten. Ich vergaß meine schmerzenden Muskeln, zwängte mich wieder in die Kombination, und die Schufterei im freien Raum ging weiter.
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    8.
    Kurz nach elf Uhr, nachdem wir die Nacht durchgearbeitet hatten, begannen wir mit dem Verschließen der Bordwand. Lieutenant Stroganow reichte mir die doppelwandigen Segmente im Format von 2 x 1.50 m zu, und ich brachte sie, von Lieutenant Xuma dirigiert, in die richtige Position. Die Verriegelung erfolgte dann von innen.
    Kein Wort fiel mehr. Wir arbeiteten stumm und verbissen. Die Müdigkeit saß mir tief in den Knochen. Ich bekam es zu spüren, was es bedeutete, in die Jahre zu kommen.
    Was uns - nicht nur mich allein -

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