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Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon

Titel: Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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sollte das Zielgebiet erreicht sein, bis dahin gab es für mich auf der Brücke nichts zu tun. Ich ging noch einen Kontrollgang und zog mich dann in meine Kammer zurück, um mich um die alten Aufzeichnungen zu kümmern.
    Lange blieb mir dazu keine Gelegenheit. Captess Katos Stimme erklang im Lautsprecher.
    „Sir, wir haben da einen nicht identifizierbaren Radarkontakt."
    „Roger", erwiderte ich. „Ich kümmere mich darum."
    Ich rief das RC. Lieutenant O'Brien wußte nichts Genaues. Ein schnelles Objekt, sagte er, aber sehr weit weg - und zu allem Übel wieder mal Dreck auf der Piste. Ob ich mir das Echo ansehen wollte?
    Bevor ich ihn aufsuchte, warf ich einen Blick in das FK. Dort lag nichts vor. Das geortete Objekt verhielt sich stumm.
    „Ein Buch mit sieben Siegeln, Sir", sagte Lieutenant Levy. „Wenn Sie Wert darauf legen, bitte ich um die Kennung."
    Ich wechselte in das RC, um das Echo zu begutachten. Es bewegte sich auf der Harrington-Abell-Komet-Umlaufbahn. Seine Geschwindigkeit betrug 25 LE. Lieutenant O'Brien studierte es mit gerunzelter Stirn.
    „Es könnte einer von unseren Taurus-Zerstörern sein, Sir", meinte er, „einer, der seine Patrouille fliegt."
    „Oder die Elsa Brandstroem ", erwiderte ich.
    „Habe ich auch schon gedacht, Sir", sagte er. „Bloß, ich bekomm einfach keine klare Analyse. Der Dreck wirbelt alles durcheinander."
    Der Dreck bestand aus den Ausläufern eines Staubfeldes. Das Radarecho flimmerte. Mal war es scharf, mal verlor es sich im Nebel.
    Ich sagte: „Das ist die Brandstroem. Wollen wir wetten?" und ging wieder ins FK Lieutenant Levy blickte mir erwartungsvoll entgegen.
    „Dann mal los!" wies ich ihn an. „Wünschen wir unserem Ersten Vormann Guten Tag und Guten Weg ."
    Lieutenant Levy machte ein fragendes Gesicht.
    „Hugh, Sir" erwiderte er. „Soll ich den üblichen Draht benutzen, oder muß ich die Kriegstrommel nehmen?"
    „Wie?" fragte ich.
    Er verstand und unterdrückte, was ihm sonst noch auf der Zunge lag.
    „Aye, aye, Sir. Ich rufe die Elsa Brandstroem ."
    „Ich bin im RC."
    Als ich dort eintrat, war Lieutenant O'Brien im Besitz einer einwandfreien Analyse nach dem klassischen Muster: Kontur, Masse und Andere Merkmale. Ich hatte recht . Das Schiff, das der Harrington-Abell-Umlaufbahn in Gegenrichtung mit einer Geschwindigkeit von über siebentausendvierhundertundneunzig km/sec folgte, gehörte zur Flotte der UGzRR. Es war die Elsa Brandstroem unter der Führung ihres Commanders Jim Collins.
    Lieutenant Levys Stimme erreichte mich: „Sir, das angemeldete Gespräch. Commander Collins ist dran."
    Im FK lehnte ich mich an die Bordwand und setzte einen Fuß auf den Verstärker.
    „Collins - Brandts."
    „Oh ja, Brandis." Die Stimme des Ersten Vormanns klang wenig erfreut. „Ich hörte schon, daß Sie auf Achse sind. Sie kümmern sich um diesen Kormoran -Job?"
    Ich vergegenwärtigte mir seine Kurslinie. Mit etwas sportlichem Ehrgeiz hätte er mich auspunkten können -und der Kormoran wäre bereits geholfen gewesen.
    „Ich dachte schon, Sie hätten mir den Job abgenommen, und wollte mich gerade bedanken."
    Zwei, drei Sekunden lang blieb der Lautsprecher stumm. Dann schlug er wieder an.
    „Ich möchte Sie darauf hinweisen, Brandis, daß der Kormoran-Job wirklich nicht mehr darstellt als eine Bagatelle. Ich bin sicher, Sie werden damit zurechtkommen. Die Elsa Brandstroem wird für andere Zwecke benötigt. Ihre ironischen Bemerkungen können Sie sich sparen. Und damit Schluß und Ende."
    Ich ließ die Taste los, Lieutenant Levy machte ein steinernes Gesicht. Der Bordlautsprecher knackte. Captess Kato, die auf der Brücke mitgehört hatte, sagte: „Na, so ein verbogener Köter! Oder was sagen Sie dazu, Sir?"
    Lieutenant Levy rannte plötzlich hinaus. Ich rief das Kartenhaus.
    „Lieutenant, was versteht man unter einem verbogenen Köter?"
    „Wer hat das gesagt, Sir?" erkundigte sich mein Navigator.
    „Captess Kato", sagte ich.
    „In welchem Zusammenhang?" fragte mein Navigator.
    „In welchem wohl?" erwiderte ich. „Die Rede ist von unserem Ersten Vormann."
    „Oh!", sagte Lieutenant Stroganow. „Dann ist das eindeutig, Sir. Verbogener Köter bedeutet so viel wie krummer Hund."
    „Danke", sagte ich.
    In der Tat - das Gespräch war wenig erfreulich gewesen; aber noch unerfreulicher war der Hintergrund, vor dem es geführt wurde. Die Richtung, in die sich die UGzRR neuerdings entwickelte, war bedenklich. Die Aufgabe, die das Johanniterkreuz ihr auferlegte,

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