Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon
vergangen. Ich machte einen Kontrollgang durch das Schiff und kehrte auf einen Becher Kaffee in die Messe ein. Dort fand mich Lieutenant O'Brien vor, als er mit der gleichen Absicht eintrat.
„Wir rufen gerade die Halleluja ", sagte ich. „Wenn sie sich meldet, könnten Sie mir das Gespräch eigentlich abnehmen."
„Aye, aye, Sir." Er verschluckte sich. „Natürlich, Sir. Sehr gern, Sir."
Der Lautsprecher knackte, „ Commander - FK."
Lieutenant Levy bat mich noch einmal zu sich. Im Klang seiner Stimme lag etwas, was mir mißfiel. Ich drückte Lieutenant O'Brien meinen Becher in die Hand und rannte los. Als ich im FK eintrat, herrschte dort gerade Stille.
„ H alleluja ?" fragte ich.
„Sie ist das Thema, fürchte ich", erwiderte Lieutenant Levy mit plötzlicher Heiserkeit. „Collins und Wood, Sir."
So war es. Die Elsa Brandstroem konferierte mit ihrem geheimen Auftraggeber. Die Stimme des dicken Colonels vom Sicherheitsdienst erklang: „Noch einmal, Commander! Wie war das genau?"
„Das war so, Sir. Er muß wohl bemerkt haben, daß ich hinter ihm her war. Auf einmal saß er mir im Genick, im toten Winkel des Bordradars. Er kam aus der Sonne -wir befanden uns auf Uniform Zulu Quebec."
„Wie kam es, daß Sie ihn entdeckten, Commander?"
„Er hätte Funkstille halten sollen, aber so schlau war er nicht. Etwas im toten Winkel hören und reagieren war eins. EK klar und volle Ladung! Wir haben ihn dann aus den Augen verloren, aber sobald ich ihn erwische, gebe ich ihm den Rest. Weit wird er ganz gewiß nicht mehr kommen."
„Und kein Zweifel, Commander, daß es dieser Herkules -Transporter war?"
„Kein Zweifel, Sir", erwiderte Jim Collins. „Augenblick, Sir. Unser Dingi hat da gerade ein Wrackteil aufgefischt. Ein Gesangbuch, erfahre ich gerade. Der Schiffsname lautet..."
„Halleluja“ ergänzte Lieutenant Levy, als Jim Collins seinen forsch begonnenen Satz nicht zu Ende brachte. „Mein Gott, Sir, und wir haben es mit angehört."
Das Raumgebiet UZO unterstand gerade noch der uranischen Militärverwaltung. Ich kam zu einem Entschluß und ließ eine Verbindung herstellen zu Gouverneur Hastings.
Er begrüßte mich mit einem Lachen, aber das Lachen verging ihm, als ich ihn wissen ließ, was sich vor seiner Haustür zugetragen hatte. Er war sofort bereit, ein paar Suchschiffe loszujagen, um nach der Halleluja Ausschau zu halten.
„Gibt es darüber hinaus noch etwas, was ich tun sollte, Commander?" fragte er.
„Ja, Sir", erwiderte ich. „Schicken Sie einen Taurus-Zerstörer zur Elsa Brandstroem und lassen Sie das Schiff unter Arrest stellen!"
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15.
Montag früh setzte die Henri Dunant auf dem Uranus auf. Die Elsa Brandstroem war bereits vor uns eingetroffen und stand auf der anderen Seite des Platzes. Maximow, der Leiter von UranusKontrolle, ein ruhiger, freundlicher Moskowiter, den ich seit Jahren kannte, begrüßte mich über Funk.
Die Vorverhandlung gegen Jim Collins, erfuhr ich von ihm, war für elf Uhr angesetzt. Man rechnete allgemein damit, daß Jim Collins nach einem ersten Verhör endgültig in Haft genommen werden würde.
Ich erkundigte mich nach dem Verlauf der Suchaktion. Maximow bedauerte.
„Leider gibt es da keine Erkenntnisse, Commander. Alles, was man von der Halleluja gefunden hat, sind ein paar Wracktrümmer. Die Suche ist bereits eingestellt."
Man ging davon aus, berichtete Maximow, daß die EK-Treffer zu einem Ausfall der Elektronik geführt hätten. Was er damit andeutete, war dies: daß die Halleluja, nachdem es ihr nicht gelungen war, ihre Bremsdüsen in Betrieb zu nehmen, ihre Reise starrkursig fortgesetzt hatte - möglicherweise aus unserem Sonnensystem hinaus. Etwas Ähnliches hatte ich bereits befürchtet.
Ich unterrichtete Lieutenant O'Brien. Er nahm die schlimme Nachricht wortlos zur Kenntnis. Meine Sorge, er könne unter der Last der Hiobsbotschaft zusammenbrechen, erwies sich als unbegründet. Er war die Ruhe in Person.
Frühzeitig genug, um nichts zu versäumen, ging ich von Bord.
Die Vorverhandlung fand auf dem Gelände der Strategischen Raumflotte in einer alten Baracke statt. Ich bekam einen Platz bei den übrigen Prozeßbeobachtern angewiesen.
Pünktlich auf die Minute erschien Collins mit seinem Verteidiger -und eine Viertelstunde später war er ohne Auflagen bis zum Beginn der in Metropolis stattfindenden Hauptverhandlung auf freien Fuß gesetzt.
Collins brauchte kaum den Mund aufzumachen. Sein Verteidiger schüttelte alle die Fälle aus dem
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