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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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startenden und landenden Schiffe. Fünfzig Meter über dem Boden jedoch war die Luft, die aus dem Düsennetz der Ozonerien strömte, klar und frisch wie die eines Mittelgebirges an einem sonnigen Herbstmorgen. Der ästhetische Zugewinn war lediglich ein Nebenprodukt. Von der langen gekrümmten Fensterfront der Hotelhalle ließ sich das ganze grandiose Panorama des zweitinnersten Planeten des Sonnensystems überblicken: sowohl das weitgefächerte Rampengelände mit seinem geschäftigen Treiben als auch die Silberschnur der Towns vor den bläulichen Hängen der himmelstürmenden Sierra Alpina.
    Ein Glas in der Hand, stand ich an einem der Fenster, blickte hinaus und wartete auf die Rückkehr des Vertragsanwaltes der UGzRR, Dr. Martin Mayo, der vor vier Stunden mit der U-Bahn in die Hauptstadt -Town Gloria - gefahren war, um Captain Romens Überstellung an einen Vertreter der UGzRR zu bewirken. Der drahtige Jurist, der auch in den Drei Vereinigten Kontinenten einen guten Ruf genoß, hatte sich zuversichtlich gegeben.
    „Wir haben eine Chance“, hatte er gesagt, „vorausgesetzt, daß Sie, Commander, bereit sind, Captain Romen zu bescheinigen, daß er das Steuer der Hedwig in Ihrem Auftrag übernommen hat - mit anderen Worten, wir müssen die Trumpfkarte spielen, daß es sich um die Überführung eines halbhavarierten Schiffes durch einen Angehörigen der UGzRR zu einem sicheren Ort gehandelt hat.“ Und nach kurzer Pause hatte Dr. Mayo hinzugefügt: „Die Einzelheiten, aus denen sich die Geschichte zusammensetzt, mögen anders geordnet gewesen sein - aber so und nicht anders müssen wir’s hinbiegen.“
    Und ich hatte ihm freie Hand gegeben.
    Dr. Mayo verhandelte mit den Behörden. Ich konnte nichts anderes tun als warten. Zwei Leichtverletzte. Keine Toten. Ansonsten nur Sachschaden. Und den Vorsatz zu beweisen, dürfte kaum möglich sein. Die Hedwig neigte dazu, bei langsamer Fahrt aus dem Ruder zu laufen.
    Vor dem Hotel fuhr ein offener Gerätewagen mit Fahrer vor. Das TOTAL-Film-Team tauchte auf und kletterte mit viel Theater auf die Ladefläche. Pieter Trevor bemerkte mich, zeigte zu mir hoch, winkte und grinste. Ich hatte nicht gewußt, daß er mit seinen Mannen im Hotel war. Nach der verzögerten Landung in Metropolis hatte ich sie aus den Augen verloren. Und dem Starlett-Kutter, der auf dem Gelände stand, hatte ich weiter keine Beachtung geschenkt. Das TOTAL-Film-Team war also wieder unterwegs. Oder noch immer. Ein verrückter Job. Ich hob die Hand und grüßte zurück. Der Gerätewagen drehte sich wie der Dackel nach seinem Schwanz einmal um sich selbst und schwebte schaukelnd davon.
    Mein Blick wanderte über den sechseckigen Platz.
    Die Hedwig stand unverändert am alten Platz, auf einer der alten Rampen zwischen Schutt und Gerümpel: dort, wo man sie zur Landung gezwungen hatte. Ich betrachtete die Beule, die sie sich bei dem Zusammenstoß geholt hatte. Das Fell des alten Kahns war zäh. Jedes vergleichbare Schiff neuerer Bauart hätte sich dabei ein Loch wie ein Scheunentor eingehandelt. Respekt. In seinen besseren Jahren war der Schoner gewiß ein verwegener Marschierer gewesen. Durch all den Dreck auf der Piste, den man heute, von elektronischen Abtastern sicher geleitet, weitflächig umflog, war er mit der Sturheit eines Maulesels einfach hindurchgestampft. Gute alte Windjammerzeit? Damals hieß es für die astralen Schoner, Klipper und Barken: Marschier oder krepier! Wer durchkam, war ein gemachter Mann. Wer auf der Piste blieb, war rasch vergessen. Mein Navigator konnte ein Lied von dieser Epoche der Raumfahrt singen.
    Der beschädigte Taurus-Zerstörer stand nicht weit entfernt: auf einer der vom Bach-Konzern gepachteten Reparaturrampen. Ohne Cockpit sah er aus wie ein geköpfter Pinguin. Der ganze Lack war ab. Der alte Zossen hatte ihm übel mitgespielt. Doch um zu gewinnen, hatte ihm wohl der längere Atem gefehlt. Viele Hunde sind des Hasen Tod. Das Sprichwort ist eine bittere Wahrheit.
    Gleich neben dem Taurus-Zerstörer hatte ich mit der freundlichen Genehmigung des Bach-Managers die Henri Dunant aufgesetzt. Von den anderen Rampen war nicht eine mehr frei gewesen. Bei Bach war die UGzRR ein treuer Kunde. Kleine Gefälligkeiten wie diese machten das Salz in der Suppe aus.
    Der Gerätewagen mit den TOTAL-Leuten kurvte an der Henri Dunant vorüber und hielt auf den ramponierten Stolz der Strategischen Raumflotte zu. Ich wandte mich ab.
    Die Entscheidung war in Sicht. Doktor Mayo hatte die

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