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Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...

Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...

Titel: Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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abgespreizter Daumen wies abwärts.
    „Minkowski ist runter zum Leitstand Maschine, Piet. Wir sind unter uns.“
    Gumboldt studierte die Bildanzeigen. Die automatische Kamera, die das Schleusenvorfeld bis hin zu den Rampen überwachte, auf denen sich, schlank und grazil, die Barrakuda erhob, tauchte soeben aus der ikarischen Nacht auf und geriet in das gleißende Licht der bedrohlich nah wirkenden Sonne. Einen Augenblick lang hatte man es mit einem überbelichteten Bild zu tun, dann traten die optischen Filter in Aktion und dunkelten die Szenerie ab zu erträglichen Helligkeitsgraden.
    Nicht mehr lange, und der Ikarus würde auf seiner stark exzentrischen Bahn eintauchen in die inneren Regionen des Sonnensystems. Verpaßte man den gravitatorischen Nullpunkt, saß man auf dem Miniplaneten fest und mußte die ganze Sonnenumrundung mitmachen.
    Gumboldt streckte eine Hand aus.
    „Den Schaltplan!“
    Miroslaw Bubnitsch, der Navigator, reichte ihm die neue Zusammenstellung der Impulswerte, die er in einsamer Nachtarbeit zu Papier gebracht hatte. Gumboldt studierte sie mit gerunzelter Stirn.
    „Wie lange werden wir brauchen?“
    „Dreizehn Tage.“
    „Ausgezeichnet.“
    Dreizehn Tage waren ein gutes Zeitmaß. Man würde in Sicherheit sein, noch bevor man bei der Black Diamond Inc. Verdacht schöpfte und um die Entsendung einer Patrouille der Strategischen Raumflotte bat.
    Arch Douglas, der Steuermann, wirkte nervös, doch es war weniger die Strategische Raumflotte, die ihm Unbehagen bereitete. Was diese anging, war er der gleichen Ansicht wie sein Teamchef: daß sie es bald aufgeben würde, den leeren Himmel abzuklappern.
    „Bisher sehe ich nur, daß wir es in spätestens dreizehn Tagen mit Hamiltons Leuten zu tun bekommen, Piet!“ bemerkte er. „Was willst du ihnen erzählen? Sie mögen nicht die Hellsten sein, aber daß der Merkur nicht aussieht wie die Erde, sollte selbst ihnen auffallen.“
    „Richtig.“ Gumboldt nickte und streckte noch einmal die Hand aus. „Die Tasche!“
    Die schmale Ledertasche, die Bubnitsch auf Gumboldts Geheiß hin in der Frühe des Tages von der Barrakuda geholt hatte, enthielt drei kurzläufige Faustfeuerwaffen, Marke Bell - Pistolen, die wegen ihrer Heimtücke zu den geächteten Kriegsartikeln gehörten und im Handel nicht erhältlich waren.
    Gumboldt nahm eine der Bells zur Hand, überprüfte die Energiekammer und entsicherte. Der Lauf begann bösartig zu pulsieren. Gumboldt lachte und drückte den Sicherungsknopf wieder herein. Dann warf er die Waffe seinem Steuermann vor die Brust.
    „Wenn’s unbedingt sein muß“, sagte er, „werde ich Hamilton und seine Leute schwören lassen, daß das die Erde ist. Eine Bell überzeugt jeden Zweifler.“
    Eine zweite Bell steckte er selber ein, die dritte reichte er dem Navigator. Bubnitsch hielt die Waffe mit zwei spitzen Fingern. Durch sie bekam das Unternehmen ein völlig neues Gesicht. Bubnitsch war ein empfindsamer Mensch; er verabscheute Waffen. Als er die Tasche von Bord holte, hatte er es geflissentlich vermieden, einen Blick hineinzuwerfen.
    Gumboldt bemerkte Bubnitschs Zögern.
    „Nur für den Notfall, Miro! Wahrscheinlich werden wir sie überhaupt nicht brauchen.“
    Bubnitsch schluckte und steckte die Bell in die linke innere Brusttasche seiner Kombination. Auch wenn er sich vornahm, sie nicht zu benutzen - dort war sie bei Bedarf schnell zur Hand.
    Douglas zwängte sich in den widerspenstigen Raumanzug. Es war so weit. Die zur Ermittlung der Roederschen Formeln benötigten Gerätschaften waren schon in der Schleuse deponiert, die Verbindungen zum Elektronenhirn ASTROMAT hergestellt.
    Ob Plattform oder Planetoid, ob planmäßige Verlagerung oder Raub: auf genaue Vorarbeit kam es an. An sich war ein ASTROMAT ein intelligenzloser Kasten. Erst durch die Summierung der ihm eingespeisten Werte wurde er dazu befähigt, das komplizierte Programm einer astralen Objektverlagerung auf Minute und Meter genau zu dirigieren.
    Auch Bubnitsch begann, sich für den Ausstieg fertigzumachen. Er verfing sich mit den Füßen im Kabelgewirr, und Gumboldt sprang hinzu, um ihn zu stützen. Bubnitsch fluchte.
    Minkowski war noch damit beschäftigt, sich mit einem Tuch die Hände sauberzuwischen, als er, vom Leitstand Maschine zurückkehrend, den Schaltraum betrat. Am hohen Summen, den der ASTROMAT von sich gab, merkte er, ohne erst hinblicken zu müssen, daß das Gerät auf Eingabe geschaltet war.
    Gumboldt, eine qualmende Zigarre zwischen den

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