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Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...

Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...

Titel: Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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satanisches Feuerwerk stand das geschmolzene Metall über dem Gelände.
    Douglas schluckte mit trockenem Mund. Die Barrakuda war alles andere als ein Schlechtwetterschiff. Der Belastbarkeit ihrer Hülle waren Grenzen gesetzt, die reflektorische Wirkung der aufgedampften Isolierung gering. Diesbezüglich war die auf der Nachbarrampe geparkte unförmige SM 1 gewiß das bessere, weil robustere Schiff -aber inzwischen war es längst zu spät, um hinüberzuwechseln. Die Barrakuda mußte vom Platz.
    Und Gumboldt kam und kam nicht.
    Bubnitsch stieß Douglas an, und Arch Douglas nickte und ließ das Triebwerk anspringen.
    Piet Gumboldt bemerkte nicht, daß die Barrakuda abhob. Der Kampf mit Jan Minkowski, so rasch er auch zu seinen Gunsten entschieden sein mochte, steckte ihm noch in den Gliedern. Er trat einen Schritt zurück, steckte die Bell ein, die er nicht mehr benötigte, und betrachtete mit kaltem Haß den Mann, der einmal der zuverlässige Ingenieur des Findorff-Teams gewesen war und nun zu seinen Füßen reglos auf den Flurplatten des Schaltraumes lag. Wahrscheinlich war er tot. Gumboldt hatte alles andere als zaghaft zugeschlagen. Und falls Minkowski doch noch zu sich kommen sollte - Gumboldt zuckte mit den Achseln. Alles weitere würde die Zeit besorgen. Die Zeit und die Sonne.
    Piet Gumboldt dachte, daß es um den Ikarus ein wahrer Jammer war. Das Leben eines Mannes war nicht lang genug, als daß sich ihm eine solche Chance zweimal bieten würde. Es war eine einmalige Gelegenheit gewesen, und er hatte sie ohne Skrupel beim Schopf ergriffen. Für eine kurze Weile war er der reichste Mann der Welt gewesen.
    Wieviel mochte der Ikarus wert sein? Das Diamantvorkommen war gerade erst angekratzt. Und nun mußte alles verglühen und verdampfen! Ein Diamant ist unvergänglich… Gumboldt verzog das Gesicht. Blödsinniger Spruch, erfunden von findigen Juwelieren, um die Kunden zu beschwatzen! Ein paar Tage noch, und von der ganzen Unvergänglichkeit würde nicht einmal die Asche mehr zu finden sein.
    Höchste Zeit, das Feld zu räumen!
    Piet Gumboldt stieg über Minkowski hinweg, rückte den Verteilerkasten beiseite und löste, wie er es beobachtet hatte, die Schrauben der Wandverkleidung. Was er zu sehen bekam, übertraf seine kühnsten Erwartungen. Ein Sprühen und Gleißen hob an, so daß ihm die Augen tränten. Nun schied er von diesem vermaledeiten Planetoiden doch nicht als armer Mann. Er griff hinein und stopfte sich die Taschen voll: ein armseliges Unterfangen.
    Mochte die Barrakuda warten! So viel Zeit blieb noch immer!
    Gumboldt rannte in seine Kammer, zerrte den Koffer unter der Koje hervor, entleerte ihn - und mit dem leeren Koffer in der Hand rannte er in den Schaltraum zurück.
    Er war damit beschäftigt, den Koffer mit Diamanten vollzuschaufeln, als sich von hinten Ivan Addams kräftige Hände um seinen Hals schlossen.

17. Bericht des. UGzRR- Vormannes Mark Brandts
    Die letzten Stunden in der Lagerhalle waren qualvoller als alle bisher dort verbrachten Tage zusammen. Die Suppe war nicht gebracht worden, so daß der Hunger, der in den Eingeweihten wühlte, alle anderen Empfindungen überlagerte, der Kübel nicht geleert, und die Klimatisierung stand vor dem Zusammenbruch. Die ohnehin dünne Luft war noch sauerstoffärmer geworden - und gleichsam zum Ausgleich pfiff sie unter enormem Druck mit der Temperatur eines Wüstensturmes aus den Düsen. Anfangs wurde nur über Schwindel und Atemnot geklagt. Irgendwann kippte dann der erste um.
    Es half nichts, daß man gegen die stählerne Tür hämmerte. Niemand kümmerte sich um die verzweifelten Notsignale. Die Tür blieb verriegelt. Darüber, was sich außerhalb unseres Kerkers zutrug, konnte man nur mutmaßen.
    Das ikarische Triebwerk hatte eine Weile geröhrt und war dann jäh verstummt. Welcher Art war das Manöver gewesen? Der Umstand, daß das Triebwerk, bevor es aussetzte, einmal gehustet hatte, ließ darauf schließen, daß der Treibstoff zur Neige gegangen und den vorzeitigen Abbruch des Manövers erzwungen hatte.
    In einer dunklen Ecke haderte Dr. Hamilton mit dem Schicksal. Aus einem mir unerfindlichen Grund gab er Lieutenant Stroganow und mir die Schuld am gescheiterten Ausbruchsversuch. Statt einen überflüssigen Tunnel zu bauen, sagte er, hätten wir klüger gehandelt, wenn wir uns mit Piet Gumboldt arrangiert hätten. Auf welche Weise das hätte geschehen sollen, das freilich wußte er nicht zu sagen.
    Stroganow und ich beratschlagten mit leiser

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