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Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Titel: Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Lassen Sie sie laufen.«
    »Vorhin hieß es: Stoppen und zurück zum Uranus eskortieren. Was gilt nun?«
    »Drehen Sie ab auf Uniform Charlie Oskar. Dort wurden verdächtige Kontakte gemeldet. Überprüfen Sie das!«
    »Roger. Kontakte auf Uniform Charlie Oskar überprüfen.«
    »Lassen Sie sich auf keine Auseinandersetzungen ein! Wenn es sein muß, fordern Sie Verstärkung an. Klar?«
    »Roger. Frage: Was wird aus der Pelikan ? Die läuft doch mitten ins Schlamassel.«
    »Ich übernehme das, sie zu warnen.«
    »Zwecklos. Die hält sich die Ohren zu. Ich drehe jetzt ab.«
    »Roger. Sie drehen ab … «
    Mich überlief es kalt. Wenn es schon verdächtige Kontakte in Höhe des Uranus-Mondes Oberon gab, waren uns die hungrigen Wölfe näher, als wir glaubten. Im Augenblick noch waren sie damit beschäftigt, ihre Kundschafter zu verteilen. Am Uranus selbst würden sie sich schwerlich vergreifen. Die Moral und die Kampfkraft der 7. Raumbrigade waren intakt. Gouverneur Hastings Proviantkammern blieben eine zu harte Nuß. Die Wölfe warteten auf den Konvoi.
    Die Pelikan hatte sich nicht warnen lassen.
    Dieser dicke Narr! Warum hörte er nicht?
    Lieutenant Levy gab unaufgefordert Antwort.
    »Vielleicht ist der Empfänger defekt, Sir. Die Pelikan ist ein alter Eimer. Aber eher glaube ich doch, daß die ganze Bande jetzt in der Messe hockt und sich die Bäuche vollschlägt.«
    Das dachte auch ich.
    Ein paar Stunden lang war der Konvoi in Frage gestellt. Schuld daran war der Vormann der Elsa Brandstroem, Commander Elmar Busch.
    Busch, der gleich mir aus den Reihen der VEGA kam, war ein erfahrener Astronaut, aber auch ein Ehrgeizling und Intrigant. Im Laufe unserer Zusammenarbeit waren wir wiederholt aneinander geraten, zuletzt wegen seiner unkollegialen Haltung im Rahmen der Planetaktion Z, dem Schandblatt in der Geschichte der EAAU. Damals hätte ich ihn feuern sollen – ohne Rücksicht auf Verluste! Nun war es dazu zu spät. Busch und Konsul Lapierre waren ein Herz und eine Seele. Schon einmal war der Versuch unternommen worden, mich durch Busch zu ersetzen. Und der nächste, daran zweifelte ich nicht, würde nicht ausbleiben.
    Busch hat von seinem Recht als Vormann Gebrauch gemacht, eine neue Vollversammlung einzuberufen – diesmal an Bord seines eigenen Schiffes.
    Als ich auf der Elsa Brandstroem eintraf, war die Runde in der Messe bereits versammelt. Auf dem Tisch lagen ein paar Fotos. Busch führte den Vorsitz. Er begrüßte mich mit steifer Förmlichkeit und wies mir meinen Platz an.
    »Dann sind wir wohl vollzählig.«
    Captain Romen, der Vormann der Florence Nightingale , warf mir einen warnenden Blick zu.
    »Er hat bei diesem Scheißspiel eine gute Karte«, raunte er, »die  Pelikan. «
    Auf einem der Fotos war mir das plumpe Leitwerk des Frachters aufgefallen.
    Mich befiel Unbehagen. Die Fotos waren ein schlechtes Omen.
    Bill Harding, der ledergesichtige Vormann der Albert Schweitzer, hob stumm die Schultern. Gleich mir war er nicht auf dem laufenden.
    Weygand hatte sich im Sessel zurückgelehnt und rauchte. Ich nickte ihm kühl zu, und er nahm die Zigarette aus dem Mund und sagte: »Wir werden wohl neu abstimmen müssen, Sir.«
    Also darauf lief es hinaus. Busch machte nicht mit. Und um sich keine Blöße zu geben, versuchte er nun, die Mehrheit auf seine Seite zu bringen.
    Mein Blick wanderte hinüber zu den beiden VORs in den Reihen der EAAU.
    Thai Giap von der Mahatma Gandhi hob zur Begrüßung die Hand. Wie würde er sich diesmal entscheiden? Als ich es ihm hatte leichtmachen wollen, ohne Gesichtsverlust zurückzubleiben – mit dem Hinweis darauf, daß ihn die hungernde Hauptstadt der EAAU wohl kaum etwas anginge –, hatte er mich mit asiatischer Geduld ausreden lassen, um mich dann zu fragen: »Und umgekehrt, Brandis – würden Sie sich weigern, nach Peking zu fliegen?«
    Und Hia Wang, die auf der Rabindranath Tagore ihr eisernes Szepter schwang, hatte lakonisch erwidert: »Entweder ich gehöre zur Flotte – dann bin ich dabei. Oder ich gehöre nicht zur Flotte – dann weiß ich nicht, weshalb ich hier bin.«
    Die elegante Commandeuse stammte aus einer uralten Shanghaier Familie, und genauso saß sie nun da: kühl, selbstsicher und arrogant.
    Busch eröffnete die Besprechung.
    »Ich bin so spät gekommen, weil ich unterwegs immer wieder mit ZG zu kämpfen hatte. ZG in dieser Region – schon im Dezember: ziehen Sie Ihre Schlüsse selbst!«
    Buschs Beobachtung deckte sich mit der von Captain

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