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Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Titel: Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Bikolar das andere Schiff. Von der Sonne angestrahlt, stand es im Raum wie eine winzige Flamme.
    Weygand, der am vorsintflutlichen Bordcomputer damit beschäftigt war, eine Anzahl von Berechnungen vorzunehmen, hob den Kopf.
    »Wer ist es, Sir?«
    Brandis rieb sich die schmerzenden Augen.
    »Eine Fregatte. Venator -Klasse. Die Vorhut.«
    »Hat sie was bemerkt?«
    »Bis jetzt nicht.«
    Weygand war nervös. Er mußte sich die feuchten Hände an der Hose trockenreiben, bevor er sich wieder dem Computer zuwenden konnte.
    Brandis löste sich aus den Gurten und trat ans Fenster.
    Die Erde stand davor wie ein praller Ball. Brandis preßte die Lippen aufeinander. Die braune Wolke, die als ausgefranste Schmutzfahne hinter der blauen Kugel in den Raum wuchs, hatte es früher nicht gegeben. Pulverisierte Erde. Die VOR lagen in Agonie, verdorrt und verdurstet und wie zum Hohn eingerahmt vom satten Grün der Drei Vereinigten Kontinente, das dann und wann durch die regenträchtigen Wolken schimmerte.
    Und auch Metropolis war zu sehen. Im weißen Schaumkranz der atlantischen Brandung sah die 50-Millionen-Stadt aus wie ein Medaillon in einer Fassung aus unzähligen Brillanten.
    Brandis hatte an diesem Tag keinen Blick für die Schönheit dieser Stadt. Das, worauf er wartete, mußte nun bald geschehen. Die Fregatte, die nun endgültig über der Stadt Posten bezogen hatte, war ein untrügliches Indiz.
    Und gewiß gab es noch mehr solcher Schiffe – bis an die Zähne bewaffnete Wächter am Rande der Reiseroute.
    Und dennoch würde, wie Major Tuomi es drastisch formuliert hatte,  der Fuchs aus dem Bau sein.
    »Also, Sir …«
    Brandis drehte sich um. Weygand wies den fertiggerechneten Kurs-streifen vor.
    »Praktisch kommt nur dieser Kurs in Frage. Theoretisch könnte Dreyer auch die Jupiter-Tangente wählen, das brächte ihm zusätzlichen Schub und trotz des Umweges einen Zeitgewinn von dreiundzwanzig Stunden –«
    Brandis winkte ab.
    Die Meldungen der Plattformen deckten sich mit den Beobachtungen jener Schiffe, die sich in letzter Zeit der Jupiter-Tangente genähert hatten. Zusätzliche Gravitation war gemessen worden, und das konnte nur bedeuten, daß ein wanderndes Schwarzes Loch auf seiner Reise aus einer Unendlichkeit in die andere die in dieser Jahreszeit bevorzugte Erde-Venus-Straße streifte.
    Weygands Hand zitterte, und die hauchdünne Folie fühlte sich feucht und klebrig an.
    »Sie hätten zu Hause bleiben sollen!« sagte Brandis.
    Weygands leere Hand ballte sich zur Faust. Er wollte etwas sagen – und im gleichen Augenblick erwachte das Walkie-Talkie zum Leben. Die Stimme der Fregatte ließ sich vernehmen.
    »Roger. Ich stelle auf Null.«
    In Metropolis war das Präsidentenschiff der EAAU gestartet, um General Alfred Dreyer, den Konsul, zur Venus zu tragen. Und die Kommandanten der Wachschiffe stellten nun ihre Bordcomputer entsprechend ein.
    Den von Weygand errechneten Kursstreifen in der einen Hand, die Stoppuhr in der anderen, enterte Brandis zum Kartenhaus hoch.
    Der Countdown lief.
    Von der ungeheuren nervlichen Belastung, unter der Weygand stand, war in seinen Berechnungen nichts zu spüren. Kurs, Geschwindigkeit, gravitatorische Abweichungen – alles war gewissenhaft festgehalten. Zusammen mit der in Erfahrung gebrachten Startzeit ergab das einen Fahrplan von höchster Genauigkeit.
    Brandis setzte sich vor die eingeblendete Raumkarte. Die Projektionstechnik war so alt und abgehalftert wie der ganze Raider, aber noch immer ergab sie ein halbwegs klares Bild.
    Die Folie glitt in den Schlitz, und auf der Karte erschien eine grüne Leuchtspur: der Kurs des Präsidentenschiffes.
    Brandis schob einen zweiten Streifen ein – denjenigen, den er sich vom Navigator der Henri Dunant, Lieutenant Iwan Stroganow, hatte errechnen lassen. Die zweite Leuchtspur war rot.
    Sie markierte die Umlaufbahn des Phantom-Satelliten.
    Brandis schaltete den elektronischen Winkelmesser dazu und begann zu rechnen.
    Als er wieder aufstand, gab es auf der Karte noch eine dritte Leuchtspur.
    Auch die dritte Leuchtspur war rot.
    Und sie schnitt die grüne im Raumgebiet TOZ – Tango Oskar Zulu.
    Die Fregatte war weitergezogen.
    Brandis massierte seine schmerzenden Schläfen. Nun erst schlug die Hochspannung, unter der er seit sechzig Minuten stand, zu seinem Bewußtsein durch. Es hatte auf Messers Schneide gestanden – nun fühlte er sich ausgelaugt. Ein kleiner Rechenfehler nur – und die Fregatte hätte sie entdecken müssen, sobald der

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