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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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Schwerkrafteinwirkungen und imstande, mit einem Minimum an Sauerstoff auszukommen.«
    »Ob Sie es glauben oder nicht, Major – diese Möglichkeit ist erwogen worden. Doch böte sie bestenfalls eine Lösung auf lange Sicht. Unser Problem aber ist hier und jetzt.«
    »Richtig«, bestätigte Callaghan. »Nur lassen Sie sich sagen, Captain – was Probleme sind, werden Sie erst erleben, wenn es uns nicht doch noch gelingt, ein paar halbwegs genießbare Brocken für die Reportermeute zu finden.«
    »Das, Major«, erwiderte McDermott düster, »ist der Preis, den wir für den Vorzug bezahlen, in einer demokratischen Gesellschaft leben zu dürfen.«
     
    Die Presse hatte, wie von Major Callaghan vorausgesagt, einen Festtagsschmaus an der Tatsache, daß die Air Force sich für wissenschaftliche Zwecke ein menschliches Gehirn zu verschaffen suchte. Der Wahrheit allerdings kamen selbst die phantasiebegabtesten Reporter nicht nahe. Im Pentagon erregte das Projekt mit dem synthetischen Weltraummann solches Aufsehen, daß Major Callaghan die Anweisung erhielt, einstweilen an Ort und Stelle zu bleiben und dabei zu helfen, daß das Projekt sicher durch die Felsenriffe entfesselter Pressespekulationen gesteuert würde.
    Die Antworten auf die Fernschreiben überstiegen McDermotts kühnste Erwartungen; insofern erwies sich der Pressewirbel als nützlich. McDermott und Dr. Ehrick teilten sich jetzt ein Büro im Medical Center der Air Force in San Antonio, um jederzeit für das Projekt verfügbar zu sein; sie mußten nun ihre Zeit zwischen dem Center und Kap Kennedy teilen.
    »Gott im Himmel«, rief Dr. Ehrick in seiner Muttersprache aus, als er zusammen mit McDermott die eingelaufenen Angebote sichtete, »ich staune über den hohen Prozentsatz an Frauen, die ihre Hirnchen der Wissenschaft zur Verfügung stellen wollen. Hier schickt ein wunderhübsches junges Fräulein Gewinnerin des Puderquastenweitflugderbys von 1965 – gleich ein Bikinifoto mit.«
    McDermott betrachtete das Foto und pfiff leise durch die Zähne, ehe er die bemerkenswerten Worte sprach: »Welch dekorative Kulisse für anderthalb Pfund Kalbsbrägen!«
    »Hier«, sagte Dr. Ehrick und hielt einen anderen Brief in die Höhe, »hier haben wir einen Mann, der das Gehirn seiner Schwiegermutter anbietet. Jedoch nur unter der Bedingung, daß wir das ganze Exemplar nehmen, unzerlegt. Offenbar möchte er Schwiegermamachen auf dezente Art loswerden.«
    McDermott lachte. Dann erklärte er: »Ich möchte die leidlich vernünftigen Angebote zu Major Johnson hinüberbringen. Er soll die letzte Entscheidung treffen. Dann werden wir unsere Vermächtnisvordrucke und die Armbänder mit den Schildchen verschicken.«
    »Sehr gut, Captain ... Bleibt es nun dabei, daß die erste Vorstellung des neuen Weltraummannes am nächsten Montag stattfindet?«
    »Ja, es bleibt dabei. Die Plastikleute und die anderen Experten arbeiten an den letzten Verfeinerungen. Am Montag wird alles fertig sein.« McDermott blieb mit den Briefen in der Hand bei der Tür stehen und blickte zurück. »Sagen Sie mir aufrichtig, Doktor – glauben Sie, daß die Großen Tiere unseren Lösungsversuch akzeptieren werden?«
    »Wir werden sehen. Zu kritisch können sie allerdings nicht sein, ausgenommen, sie selbst hätten eine bessere Idee. Und das bezweifle ich.«
    »Dank für Ihre Zuversicht, Doktor. Ich bin glücklich über die Zeit, die ich mit Ihnen zusammenarbeiten durfte.«
    »Auch mir war unsere gemeinsame Arbeit ein Vergnügen, mein Freund. Wer weiß? Vielleicht erlebe ich noch die Krönung meines Werkes. Und Sie haben geholfen, es möglich zu machen, Captain.«
    McDermott kam lächelnd zum Schreibtisch zurück und drückte dem greisen Doktor die Hand. »Bis Montag also.«
    »Auf Wiedersehen, Captain. Und viel Glück – bei allem!«

4
     
     
    Dramatische Momente standen bevor. Ohne es zu wollen, erzeugte McDermott im Konferenzsaal eine geradezu hitchcockwürdige Atmosphäre atemloser Spannung, als er vor einen Gremium von Wissenschaftlern, Ingenieuren, Medizinern und Militärs sein Referat hielt, das alle Tatsachen, Überlegungen und Schlußfolgerungen aufzählte, die logischerweise zu der gefundenen Lösung führen mußten.
    Es war auf den Tag genau einen Monat her, daß Colonel Gillespie ihn beauftragt hatte, eine entscheidende Verbesserung für das Leitsystem der Helios-Rakete zu erdenken. Unter dem Zwang dringender Notwendigkeit war der Weltraummann entworfen und gestaltet worden durch die einfallsreichste,

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