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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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können?«
    »Was mir wichtiger scheint, Sir – Doktor Ehrick ist sicher, daß es gemacht werden kann. Bedenken Sie bitte, daß die Verpflanzung vieler Organe heute schon zu den Alltäglichkeiten gehört. Viele Menschen laufen mit den Organen anderer Menschen herum – Nieren, Leber, Milz, Lunge. Die Verpflanzung eines Gehirns wäre nur ein weiterer Schritt.«
    »Ein Organ in einen anderen menschlichen Körper verpflanzen ist etwas anderes, als ein lebendes Organ mit einer blutlosen Apparatur zu verbinden. Wie sehr Sie Ihren ADAM ins Herz geschlossen haben mögen – er ist nichts als ein elektronischer Automat.«
    »Aha, Sir«, rief McDermott aus. »Soeben haben Sie ADAM ›er‹ genannt, statt ›es‹! Allmählich gewinnt er auch Sie – nicht wahr? Seien Sie unbesorgt, Sir. Das Gehirn wird sich in einer Hirnschale aus Plastik ebenso daheim fühlen wie in einer knöchernen. Und die Vermittlung seiner Stromimpulse zur Bewegung der Gliedmaßen funktioniert – das haben unzählige Experimente ergeben! – über das von uns entwickelte elektronische Nervenzentrum genauso wie über ein natürliches.«
    »Phantastisch«, murmelte der Colonel kopfschüttelnd.
    »Phantastisch, ja«, pflichtete McDermott bei. »Aber Phantastisches ist auch nötig, um ein fast anderthalb Tonnen schweres Raumflugzeug in seine Umlaufbahn zu tragen.«
    »Hmmm, Sie sagten, die Resonanz auf Ihre Fernschreiben sei gut?«
    »Sie ist ausgezeichnet, Sir. Wir haben schon Hunderte von seriösen Angeboten.«
    »Aber was wird, wenn keiner dieser opferwilligen Leute rechtzeitig vor dem nächsten Raketenstart stirbt?«
    »Dann müssen wir den Start verschieben oder noch einen Versuch mit dem bisherigen Leitsystem riskieren, an dem wir allerdings viele Verfeinerungen vorgenommen haben.«
    »Eine vertrackte Sache, wie man es auch nimmt. Also McDermott, verfolgen Sie Ihr Projekt weiter. Ich denke ja, Sie sind überspannt wie ein Sektenprediger, aber manchmal will es mir scheinen, als wäre diese ganze verdammte Weltraumfahrerei in einem Irrenhaus ausgeheckt worden. Machen Sie Ihren Versuch, McDermott. Zu verlieren haben wir nichts.«
    »Danke, Colonel. Ich hoffe, Ihre Meinung allmählich zu ändern. Ich werde Sie nicht enttäuschen.«
    »Das wünsche ich mir sehr, McDermott. Unter uns gesagt Ihr astrodynamisch adjustierter Weltraummann ist, egal, ob er funktionieren wird oder nicht, ein bemerkenswert großartiger Einfall. So, und nun will ich hingehen, um den anderen beteiligten Gentlemen ein paar anerkennende Worte zu sagen. Übrigens, McDermott – lassen Sie mir doch eins dieser Formulare zuschicken.«
    »Was für ein Formular, Sir?«
    »Ein Formular, auf dem ich mein Gehirn der Wissenschaft vermachen kann. Ich war in jüngeren Jahren ein ziemlich verwegener Pilot. Vielleicht genügt mein Gehirn den Ansprüchen, die ihr Leute stellt. Dann sollte es zu gegebener Zeit lieber in ein moderneres synthetisches Modell verpflanzt werden, statt im Grab zu vermodern.«
    »Sehr wohl, Sir«, antwortete McDermott lächelnd. »Ich sorge dafür, daß Ihnen ein Formular zugeschickt wird.«
    »Überlegen Sie mal«, raunte der Colonel mit einem Seitenblick auf die Gestalt in der silbrigen Fliegerkombination, »wieviel ich dann allein fürs Haareschneiden sparen könnte.«
     
    Knapp eine Woche nach ADAMs Vorstellung erhielt McDermott den ersten Anruf, einen voraussichtlichen Gehirnspender betreffend. Der Anruf kam vom Diensthabenden Arzt eines Air Force-Hospitals nahe Washington, D. C., und besagte, daß ein Patient mit einem von McDermott ausgegebenen Armbandschildchen soeben in die Unfallabteilung eingeliefert worden sei. Über das Ausmaß der Verletzungen wußte der Arzt noch nichts Genaues; er nahm aber an, daß sie schwer seien, da der Patient vermittels Schleudersitz einen Düsenjäger verlassen hatte, der dann brennend in den Patuxent River gestürzt war.
    McDermott rief unverzüglich Dr. Ehrick an und benachrichtigte den Flugplatz, die Besatzung einer ständig für diesen Fall bereitstehenden T-39 zu alarmieren.
    Vom Flugplatz aus, kaum zwanzig Minuten später, rief McDermott bei dem Air Force-Hospital zurück, um Neues über den Zustand des Patienten zu erfahren. Nach diesem Anruf war er genötigt, das Unternehmen abzublasen, denn die Sache erwies sich als falscher Alarm. Der abgesprungene Pilot war, von seinem Schleudersitz gelöst und am Fallschirm hängend, mit ziemlicher Wucht und großem Getöse durch das Glasdach des einzigen Gewächshauses in Prince

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