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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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weitergeleitet hätte; dieses Verfahren schien ihm überflüssig, da das Fernschreiben nicht für die Presse bestimmt war. »Tut mir leid, Major. Ich dachte nicht einen Moment lang, daß die Presse interessiert sein könnte ...«
    »Das ist der Jammer mit euch Eierköpfen! Ihr kümmert euch nicht um die Presse, bis sie euch in die Kehrseite beißt. Aber dann schreit ihr um Hilfe. Ich würde kein Wort darüber verlieren, wenn ich nicht der arme Prügelknabe wäre, der Ihre Majestät, die Presse, beschwichtigen muß. Also los, geben Sie mir ein paar Fakten, damit ich anfangen kann, das Feuer der Empörung zu löschen.«
    Etwas beklommen las McDermott den Text des Fernschreibens vor.
    »Schön«, sagte Callaghan, »die Sekretärin hat es mitstenografiert. Möchten Sie mir nun erklären, wozu Sie ein Menschengehirn brauchen?« Sein Ton ließ erkennen, daß seine anfängliche Verärgerung purer Neugier wich.
    »Major, ich bedaure. Das kann ich am Telefon nicht sagen. Geheimsache.«
    »Wie prächtig. Zuerst wird das Interesse sämtlicher Zeilenschinder auf Hochtouren gebracht durch Ihr Verlangen nach einem menschlichen Gehirn, und dann darf nicht verraten werden, wozu Sie es brauchen. Das wird die Zeitungen freuen.«
    »Tut mir leid, Major.«
    »Mir auch, Captain! Aber nun sagen Sie mal von Mann zu Mann – läßt sich denn da gar nichts locker machen? Bedenken Sie – die Hunde haben Wurst gewittert. Ich möchte ihnen nun wenigstens ein paar Brocken Hundekuchen hinwerfen können.«
    »Unmöglich, Major. Zunächst jedenfalls. Ich will Sie vertraulich in die Sache einweihen. Dann werden Sie, denke ich, verstehen, warum es nicht geht. Später können wir unsere Zurückhaltung vielleicht ein bißchen lockern.«
    »Na schön, Captain. Sie müssen es wissen. Hoffentlich wissen Sie auch, wie ein Reporter ein Vakuum zu füllen pflegt, wenn er keine Informationen erhält?«
    »Nein. Wie denn?«
    »Durch blanke Phantastereien. Wer weiß, was nun alles zusammengeschmiert werden wird! Sie werden es ja erleben ... Wo und wann treffen wir uns zu der vertraulichen Information? Ich hatte daran gedacht, den Rest des Nachmittags im hiesigen Offiziersclub zu verbringen.«
    »Dorthin will ich auch gerade. In zehn Minuten bin ich da.«
    »Bis dann, also.«
     
    Eine Viertelstunde später saßen Major Callaghan und Captain McDermott Seite an Seite auf bequemen Barstühlen im Offiziersclub und tranken kühles Bier.
    »Ach, so einfach ist es«, sagte Callaghan fast enttäuscht, nachdem er in kurzen Zügen über das Projekt informiert worden war. »Nichts weiter als eine Umgestaltung des menschlichen Körpers. Hab' mir schon oft überlegt, wann endlich mal jemand auf diese überfällige Idee käme.«
    »Für uns wurde es höchste Zeit.«
    Callaghan kippte nachdenklich mit seinem Barstuhl hin und her, dann äußerte er versonnen: »Ich hätte da einige Verbesserungsvorschläge. Interessiert?«
    »Natürlich«, sagte McDermott und schenkte Bier nach.
    »Zum Beispiel wäre es praktisch, einen zweiten Mund, eine Art zusätzlichen Eß-Mund, ganz oben auf dem Kopf anzubringen. Man könnte dann sein Frühstück in den Hut tun und es auf dem Weg zur Arbeit verzehren. Würde eine Menge Zeit sparen.«
    »Wenn aber jemand Hafermehl zum Frühstück bevorzugt?« wandte McDermott ein. »Denken Sie bloß an die gräßlichen Hustenanfälle unter dem Hut. Nicht ganz angenehm, wie?«
    »Da haben Sie allerdings recht, Captain ... Doch was halten Sie davon, wenn man den Bauchnabel als Sammelbehälter für kleinere Abfälle ausbilden würde – für Olivenkerne vielleicht, falls jemand im Bett noch Martinis trinkt? Oder wenn man den kleinen Zeh ganz wegfallen ließe, weil er nur noch als Hühneraugenzuchtstätte dient, nachdem die Menschheit längst aufgehört hat, in den Bäumen herumzuhangeln? Oder wenn man bei Frauenkörpern einen zweiten Busen auf dem Rücken anbrächte?«
    »Oh, Major, so sehr ich persönlich Ihre Vorschläge bewundere – mir scheint, daß wir die Neugestaltung doch lieber unseren Fachleuten überlassen wollen.«
    »Ich versuchte nur zu helfen.« Callaghan nahm einen Schluck Bier. »Sagen Sie, Captain – warum züchten Sie neue Körper für Raumfahrtzwecke nicht einfach auf natürlichem Weg?«
    »Wie denn?«
    »Durch Kreuzung der Bewohner von La Paz, Bolivien, die mühelos in viertausend Meter Höhe leben können, mit afrikanischen Pygmäen? Dadurch bekämen Sie ganz kleine Astronauten, äußerst widerstandsfähig gegen starke

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