Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
Vom Netzwerk:
gestern abend, nachdem ich mich von eurer ADAM-Suche fortgestohlen hatte, die Spitzenattraktion des Onyx-Clubs in mein komfortables Lastervehikel, berauschte sie im Lauf des Unternehmens teils durch Martinis, teils durch männlichen Charme, teils durch den Duft meiner unwiderstehlichen Schnurrbartpomade und glaubte der Erfüllung meiner Wünsche ganz nahe zu sein, als Ihre verdammte Militärpolizei an die rückwärtige Wagentür wummerte!«
    »Oh, das tut mir aber wirklich leid, Cal«, beteuerte McDermott und kurvte seinen Sportwagen auf den Parkplatz des Air Force-Flughafens.
    »Und wenn es Ihnen noch so leid tut, ist mir dadurch nicht geholfen«, knurrte Callaghan. »Zuerst war ich so wütend, daß ich mir schwor, diese Welt nicht zu verlassen, ehe ich mit eigenen Augen gesehen hätte, wie Sie gehängt, ertränkt und gevierteilt würden.«
    »Etwas viel für eine alleinstehende Person – finden Sie das nicht auch?« fragte McDermott und fügte hinzu: »Kehren Sie aus Ihrem Racherausch auf die Erde zurück, Cal. Wir sind da.«
    Ehe Callaghan antworten konnte, war McDermott aus dem Wagen gesprungen und ging auf das Verwaltungsgebäude zu. Callaghan folgte ihm, noch murrend und damit beschäftigt, sein Uniformjackett anzuziehen.
     
    Der diensthabende Schreibtischsergeant hörte sich McDermotts Frage an, stellte seinen Pappbecher mit Kaffee beiseite und begann einen Stapel Starteintragungen zu durchblättern. Nachdem er ein Weilchen geblättert hatte, stutzte er, las die betreffende Eintragung noch einmal und zog sie aus dem Stapel. »Ich glaube, Sir, da haben wir es. Ein Pilot namens Adam startete hier gestern um achtzehn Uhr fünf, Ortszeit.«
    »Kurz nach sechs Uhr, die Zeit stimmt«, sagte McDermott. »Wie hat er die Eintragung signiert?«
    »Hmmm, hier steht Adam und dahinter noch etwas – sieht aus wie ein großes M und ein kleines i, soviel ich erkennen kann«, antwortete der Sergeant. »Manche dieser Düsenpiloten malen richtige Hieroglyphen.«
    »Ja, ja, das muß er sein«, sagte Callaghan. »Welchen Rang hat er angegeben, Sergeant?«
    »Colonel.«
    »Colonel – so, so. Und welches Flugziel nannte er?«
    »Internationaler Flughafen Los Angeles.«
    »Dachte ich mir«, murmelte McDermott.
    Callaghan ließ sich von dem Sergeanten das Blatt mit den Starteintragungen geben und überlas es. Dann sagte er zu McDermott: »Er nahm eine T-42 und trug eine voraussichtliche Flugzeit von maximal zwei Stunden ein. Wenn die Winde so bliesen, wie sie auf diesem Blatt vorausgesagt waren, müßte er etwa um halb acht Uhr abends, Ortszeit, in Los Angeles gelandet sein.«
    »Stimmt, Major«, bestätigte der Sergeant. »Los Angeles meldete seinen Flug um neunzehn Uhr zweiundvierzig als beendet.«
    »Sie sagten, er flog eine T-42«, wandte sich McDermott an Callaghan. »Ist er denn mit dem Typ vertraut?«
    Callaghan lachte. »Das dürfen wir annehmen. Die T-42 wird von der Rockwell-Aviation gebaut, und ein gewisser ›Crash‹ Murphy war dort Testpilot. Netter kleiner Vogel übrigens, diese T-42. Erreicht annähernd Schallgeschwindigkeit und spritzt in die Höhe wie Spucke von einer glühenden Herdplatte.«
    »Sie hat Druckausgleich, hoffe ich?«
    »Selbstverständlich. Ihre beste Flughöhe liegt bei zwölftausend Meter.«
    »Gott sei Dank«, sagte McDermott. »ADAMs neuer Nabel ist nämlich noch nicht druckgeprüft.«
    Der Sergeant, der dies ebenfalls hörte, wirkte merklich verwundert.
    »Neuer Nabel?« fragte Callaghan. »Ich wußte gar nicht, daß ADAM überhaupt einen Nabel hatte.«
    »Hatte er auch nicht. Er scherzte neulich mit den Boys im Labor über diesen Mangel. Nun, und so machten sie ihm eben einen Nabel. Noch dazu einen äußerst praktischen. Sie bauten gleich einen versenkbaren Zigarettenanzünder mit ein, wie an der Armaturentafel im Auto. Das Ding funktioniert sogar.«
    Der Sergeant verschluckte sich an seinem Kaffee.
    »Nette Idee«, erklärte Callaghan. »Jeder sollte einen eingebauten Zigarettenanzünder im Nabel haben.«
    »O ja«, pflichtete McDermott bei. »Das Dumme war nur, daß dann vergessen wurde, die Druckprüfung vorzunehmen. Hoffentlich springt ihm der Nabel bei großer Flughöhe nicht heraus.«
    Der Sergeant kriegte Kaffee in die Luftröhre und begann krampfhaft zu husten.
    »Seien Sie unbesorgt, Jeff«, beruhigte Callaghan. »Die T-42 ist drucksicher. Der Luftdruck in der Kabine entspricht konstant einem Druckwert von etwa fünfzehnhundert Meter, selbst wenn sie fünfzehntausend Meter hoch

Weitere Kostenlose Bücher