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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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du hast niemals besser ausgesehen. Wie ist dein seelisches Befinden?«
    »Ausgezeichnet.«
    »Meins auch.« Sie nahm ADAMs rechte Hand in ihre beiden Hände. »Weißt du, ADAM, es ist nett, bei dir zu sein.« Sie tat, als fühle sie ihm den Puls. »Möchtest du mal lachen?«
    »Sicher.«
    »Ich sprach gestern lange mit dem Standortpsychiater. Am Ende sagte er, ich wäre in dich verliebt.«
    ADAM warf ihr einen Seitenblick zu. »Das ist zum Lachen.«
    »Er sagte, wahrscheinlich wäre es passiert, als ich dir das erstemal die Haut zuzupfte.«
    »Dieser Psychiater sollte mal einen Psychiater konsultieren.«
    »Ziemlich albern, nicht wahr?«
    »Ja, sehr albern.«
    »Nimm es bitte nicht persönlich. Aber wie sollte sich eine Frau aus Fleisch und Blut in einen – in einen ...«
    »... elektronischen Alptraum verlieben? Ja, völlig unmöglich!«
    »So meine ich das nicht, ADAM. Du hast einen wunderbaren Verstand, eine ausgeprägte Persönlichkeit, echte Charaktereigenschaften ...«
    »Stimmt.«
    »Aber eine Frau muß an ihre Zukunft denken. Sie sollte einen Mann haben, mit dem sie eine Familie gründen kann. Einen, der Zuneigung und Begehren nicht mit Liebe verwechselt.«
    »Völlig richtig. Am wenigsten sollte sie einen Burschen kriegen, der alle tausend Meilen abgeschmiert werden muß wie ein altes Auto.«
    »Nichts könnte lächerlicher sein. Du bist eine motorisierte Sammlung von elektrischen Schaltern, Leitungen und anderen Kinkerlitzchen. Sollte deine Gehirnpumpe mal durch Kurzschluß ausfallen, dann werden deine Überreste in irgendeinem Gerümpelkeller für achtundneunzig Cent zu haben sein.«
    »Völlig richtig, Schwester.«
    »Richtig? Dann, bitte, erkläre mir einige Rätsel. Warum wird mir abwechselnd heiß und kalt, wenn ich in deiner Nähe bin? Warum hätte es mir fast das Herz aus dem Leibe gerissen, als der Sicherheitsoffizier ›Zerstören‹ schrie? Warum ...«
    »Halt, Schwester! Halt ...«
    »Warum wimmelst du in jedem wachen Moment durch alle meine Gedanken und nachts durch alle meine Träume? Warum trifft es mich wie ein elektrischer Schlag, wenn du mich berührst?«
    »Oh, nun sei einen Moment still. Sieh, Darling – ich denke, du bist das feinste Mädchen auf der Welt. Das weißt du. Du hast mich durch die scheußlichsten Augenblicke dieser ganzen scheußlichen Geschichte gebracht. Du hast mich gehegt und gepflegt wie eine Art Hobby. Aber laß uns dies nicht mit Liebe verwechseln. Du wirst einsehen, wie lächerlich es wäre.«
    »Ich weiß, ADAM. Ich selbst habe es mir hundertmal gesagt. Ich habe Stunden damit verbracht, mich von der Vergeblichkeit, von der Sinnlosigkeit meiner Gefühle zu überzeugen. Ich weiß, daß es die größte Dummheit ist, die ich machen kann.« Sie brach in Tränen aus.
    ADAM unterdrückte das übermächtige Verlangen, sie in seine Arme zu schließen. Er setzte sich im Bett auf und sagte: »Suzy, in Gottes Namen! Komm zu Verstand!«
    Sein strenger Ton erschreckte sie. Verzweifelt versuchte sie, sich zu beherrschen. »Habe ich – habe ich etwas Verkehrtes gesagt?«
    » Etwas Verkehrtes? Lieber Himmel, Mädchen – du hast alle deine Karten aufgedeckt.«
    »Du hast recht, ADAM«, flüsterte sie und trocknete ihre Tränen mit einem Taschentuch. »Ich hätte es nicht verraten dürfen. Ich wollte dich nicht beunruhigen.« Für einen Moment schien sie wieder den Tränen nahe. »Aber ich dachte, du solltest es wissen. Ich dachte, vielleicht würde es einige meiner närrischen Handlungen erklären ...«
    »Ich bin glücklich, daß du es gesagt hast.«
    »Wirklich, ADAM?«
    »Ja.« Er legte sich wieder hin. »Sehr glücklich. Ich werde nun sofort eine andere Schwester verlangen.«
    Susan starrte ihn an, als hätte sie nicht richtig verstanden. »Sagtest du – du wirst eine andere Schwester verlangen?«
    »Natürlich. Unter den gegebenen Umständen ist es klar, daß unsere Beziehung nicht fortbestehen kann. Vergiß nicht die Tatsache, daß ich eine vielseitig verwendbare Waffe der Strategie des Kalten Krieges bin. Als solche darf ich nicht der Wartung durch einen unvernünftigen Mechaniker ausgesetzt sein. Dafür steht zuviel auf dem Spiel.«
    »ADAM! Du meinst ...«
    »... daß keine zurechnungsfähige Frau in Liebe zu einem mechanischen Popanz entbrennen kann, zu einer mit Transistoren bestückten Attrappe. Also wünsche ich nicht, daß du dich noch länger um mich kümmerst!«
    »Aber ADAM niemand auf dieser Welt kennt dich besser als ich! Ich kenne alle deine empfindlichen

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