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Weltraumschwimmer

Weltraumschwimmer

Titel: Weltraumschwimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mit dem Magnetfeld unserer eigenen Galaxis zusammenhängen – ein Feld mit einer Kraft von etwa drei Trillionen Ampere …“ Er blickte Johnny an. „Sie folgen mir doch?“ Johnny nickte.
    „Unsere Theorie ist also“, fuhr Leif fort, „daß ein komplexes Netzwerk linearer Subkräfte mit diesem Magnetfeld verbunden ist – und daß die Schwimmer diese Kräfte, die außerhalb des physischen Universums liegen, wie wir es nennen, irgendwie anzapfen und sich dadurch im physischen Universum ohne Zeitverlust von einem Punkt zum anderen bewegen können, gleichgültig, wie weit diese Punkte voneinander entfernt liegen.“
    Wieder nickte Johnny.
    „Aber das Problem ist …“ Leif verzog schmerzlich das Gesicht, „… daß wir hier im Labor die Schwimmer nur untersuchen können, solange sie sich im physischen Raumzeituniversum aufhalten. Wenn sie es verlassen, um in jenen Komplex von Subkräften einzutauchen, sind wir hilflos, weil unsere Instrumente dem physischen Universum angehören und ihnen deshalb nicht folgen können. Also sind wir am Ende angelangt. Nur Menschen wie Sie und Pat – und der Rest Ihres Seevolks könnten weiterkommen.“ Leif seufzte. „Ich war selbst schon oft im Tank und hängte mich den Raumschwimmern an – wie alle anderen auch, die hier arbeiten. Aber wir empfinden nichts, spüren nichts, wie Pat es nennt, wenn die Schwimmer ‚eintauchen’, verschwinden, meine ich. Doch Pat spürt es jedesmal, und jetzt auch Sie. Die logische Folgerung ist demnach, daß die Seegeborenen einen besonderen Sinn für diese Subkräfte haben, der uns Landern fehlt.“
    Eine kurze Weile herrschte Schweigen. „Verstehst du?“ sagte Pat. „Das Land ist nicht in der Lage, zu finden, was es braucht. Darum muß die See helfen, wenn beide überleben sollen. Du hast gehört, was Ebberly über die Salmonellenmutation sagte. Früher oder später wird irgendein verantwortungsloser Psychopath sie in die Hände bekommen und das Meer verseuchen. Und ich zweifle nicht daran, daß das Seevolk eine nicht weniger tödliche Waffe zur Verfügung hat, die das Land vernichten könnte. Maytig ließ es durchblicken. Es gibt nur einen Ausweg!“ Er blickte seinen Vetter fest an, aber Johnny schwieg.
    „Land und See müssen zusammenarbeiten“, fuhr Pat fort, „oder sie werden sich gegenseitig vernichten. Wir müssen den ersten Schritt zur Versöhnung tun, ihnen da helfen, wo sie selbst nicht weiter können. Wir werden den Weg zu den Sternen für sie finden, ihnen die neuen Welten geben, die sie brauchen, denn die See können wir ihnen nicht überlassen. Es ist der einzige Ausweg, Johnny! Der einzige! Denn es stimmt nicht, daß wir verschiedene Arten von Menschen sind, in der See und an Land. Sicher, es hat Veränderungen in den seegeborenen Generationen gegeben, aber deshalb sind sie noch lange nicht hundertprozentig gut und die Lander hundertprozentig schlecht. Wenn das Land wirklich so verrottet ist, was brachte dann die großartigen Schöpfungen der Musik, der Malerei, der Literatur und Architektur in den vergangenen dreitausend Jahren hervor? Ich sage dir, Johnny, die Menschen an Land und in der See sind gleich. Vielleicht mit einer anderen Hülle aus Fleisch und Blut, aber mit demselben menschlichen Geist, der sich nach der Freiheit sehnt und um sie kämpft! Johnny – hörst du mich? Verstehst du, was ich sage?“
    „Du sagst“, erwiderte Johnny tonlos, „daß die Jagd auf unser Volk weitergehen muß. Daß die Bedrohung durch die Salmonellenmutation wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen hängen wird, während wir in Monaten oder Wochen etwas tun sollen, das niemand auch nur im Traum versucht hat. Und das für Menschen, die uns nur den Tod oder die Verbannung boten.“
    „Ich weiß!“ rief Pat so wild und mit so funkelnden Augen, daß Mila Jhan auf ihn zulief und ihre Hand auf seinen Arm legte, als wolle sie ihn zurückhalten. Er bewegte sich nicht, aber er schien auch ihre Berührung nicht zu bemerken. „Aber es gibt keinen anderen Ausweg! Wenn du an einen anderen glaubst, Johnny, dann finde ihn! Finde ihn, Johnny!“

 
10.
     
    Der Seehauptmann des Großen Barriereriff-Gebiets hatte ein Kleinboot bereitgestellt, mit dem Johnny mit Hilfe seiner Seegeboreneninstinkte zur gegenwärtigen Position von Maytigs Seelabor fuhr. Während er durch das blaue Zwielicht der Tiefe schoß, versuchte er wieder, wenn auch mit nicht allzu großer Hoffnung, klare Bilder aus dem Analog zu erhalten. Was er jedoch bekam, war

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