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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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seinen alles wahrnehmenden Blick auf alles und jeden im Raum. Das riesige Panoramafenster, das Miami und die Atlantikküste überblickte, war zugezogen. Das Risiko war zu groß, daß mit Hilfe von Supertele-Bildern, die man aus einem Kilometer Entfernung aufnehmen konnte, die Identität der d'Alemberts aufgedeckt wurde.
    Der Mann hinter dem Schreibtisch erhob sich zur Begrüßung. Er war konservativ gekleidet – graue Übertunika und Hose. Die Tunika war mit einem altmodischen hohen Kragen versehen und am Hals mit einer Platinschmucknadel geschlossen. Der Kopf des Mannes war fast völlig kahl, das Gesicht von Falten durchzogen, die von viel Verantwortung und Mühsal kündeten und ihn älter erscheinen ließen, als es seinen siebenundvierzig Jahren entsprochen hätte. Die Augen jedoch strahlten vor Leben und zeugten von einer Verstandeskraft, die erkennen ließ, daß es sich um einen außergewöhnlichen Menschen handelte.
    Und außergewöhnlich war er in der Tat. Es war Großherzog Zander von Wilmenhorst, Herrscher über den riesigen Sektor Vier, ein halber Stanley, fünfter in der Thronfolge, einer der mächtigsten Männer der Galaxis. Dazu kam, und das wußten nur die wenigsten, daß er das Haupt der SOTE war und somit der für den Frieden und die innere Sicherheit des Imperiums Verantwortliche. Als solcher war er vertrauter und vertrauenswürdiger Ratgeber Seiner Kaiserlichen Majestät Stanleys X.
    Sein Benehmen verriet keine Spur von Arroganz und Förmlichkeit, als er sich erhob, um seine zwei Top-Agenten zu begrüßen. »Wie geht es euch?« fragte er mit Wärme und aufrichtigem Interesse. Er bediente sich dabei wie sie des Empirese, jenem russisch-englischen Gemisch, das die offizielle Sprache des Reiches darstellte.
    »Wir halten uns in Form«, erwiderte Yvette. »Seit dem letzten Auftrag verbrachten wir einen schönen Urlaub auf dem guten alten DesPlaines, aber das Ausspannen dauert schon zu lange -wenn Sie uns keine Arbeit verschaffen, verfallen wir in Müßiggang.«
    »Nicht mal im Zirkus hat man Platz für uns«, sagte Jules nachdenklich. Damals, als er und seine Schwester ihre nunmehrigen Rollen übernahmen, wurde ihre Funktion innerhalb des Zirkus von ihren jüngeren Cousins, die ebenso Jules und Yvette hießen, übernommen, damit die Außenwelt nicht merkte, daß sie dem Zirkus den Rücken gekehrt hatten.
    Der Chef lächelte, als er hinter seinem Schreibtisch hervorkam und Yvette liebevoll auf die Wange küßte. Mit Jules wechselte er einen kräftigen Händedruck. »Ich bin immer wieder überrascht, wie eilig ihr beide es habt, euer Leben aufs Spiel zu setzen. Hätte ich fünfzig Agenten von eurem Format, könnte ich mich beruhigt zur Ruhe setzen. Kommt und setzt euch. Ich verschaffe euch etwas Trinkbares.«
    Yvette sah sich daraufhin überrascht um. »Und wo steckt Helena? Diese Details sind ansonsten ihr Ressort.«
    Die Person, von der jetzt die Rede war, war Helena von Wilmenhorst, die Tochter des Herzogs, die bei ihrem Vater Mädchen für alles spielte. Helena war es, die normalerweise die Routineangelegenheiten im Büro ihres Vaters erledigte.
    »Sie war so überarbeitet, daß ich ihr einen Monat Urlaub geben mußte«, sagte der Chef. »Ein Luxus, den ich mir selbst nicht leisten könnte. Aber sie ist noch jung und soll mal was anderes als Arbeit sehen. Sie soll das Leben genießen.« Er ging an die Bar und füllte zwei Gläser mit Eis.
    »Helenas Herzenswunsch wäre ein Auftrag im Außendienst«, meinte Yvette darauf. »Sie sehnt sich danach, hier rauszukommen und sich zu bewähren.« Yvette sah zu, wie der Chef für sie beide je ein hohes Glas Orangensaft einschenkte. Der Kreislauf von DesPlainianern vertrug Alkohol nicht gut, und als Gesundheitsfanatiker waren die zwei Agenten sehr darauf bedacht, ihren Körper nicht mit Aufputschmitteln vollzupumpen.
    »Kommt gar nicht in Frage«, antwortete der Chef und reichte ihnen die Gläser. »Agenten habe ich genügend. Aber ich brauche dringend jemanden Verläßlichen im Büro. Ihr habt keine Ahnung, wieviel Arbeit es kostet, den Service so zu leiten, daß er bei seiner Größe effektiv arbeitet. Außerdem«, er schlug einen Verschwörerton an, »bilde ich Helena eigentlich zu meiner Nachfolgerin aus. Sie hat zwar noch viel Zeit, aber sie muß noch viel lernen.«
    »Das hatten wir uns gedacht«, sagte Jules lächelnd. »Wenn es erst soweit ist, wird sie die Stelle gut ausfüllen.«
    »Sagt ihr bloß kein Wort davon«, bat der Chef. »Wenn sie wüßte,

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