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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Ärmel reichten nur knapp bis zu den Handgelenken und rutschten bei jeder Bewegung hoch. Die Lederweste war verschnitten und saß zu knapp. Jules trug sein kurzes Haar nach ländlicher Sitte gerade in die Stirn gekämmt und sah in seiner jetzigen Aufmachung tatsächlich aus wie ein für das Stelldichein mit seiner Liebsten feingemachter Junge vom Land. Auf einem Empfang der Kronprinzessin würde er völlig fehl am Platz wirken.
    Jules schleppte sein Gepäck zum Haupteingang. Ein hagerer Bärtiger mit düsterer Miene öffnete die Tür. »Guten Tag zu wünschen, Euer Ehren«, grinste Jules ihn freundlich an. »Ich bin John Dallum, der Kandidat von Julea. Bin angemeldet.«
    »Ich bin nicht Seine Gnaden, sondern nur der Butler«, erwiderte der Mann voll Würde. »Seine Lordschaft bedauert, daß er Sie nicht persönlich begrüßen kann. Ich soll Sie auf Ihr Zimmer führen und Sie sodann mit den Mitbewerbern bekanntmachen.«
    Er machte keine Anstalten, Jules' einzigen prall gepackten Koffer zu nehmen und fuhr fort: »Wenn Sie mir folgen wollen.«
    Jules wurde in den ersten Stock geführt. Es ging einen langen, teppichbelegten Gang entlang, an dessen Wänden Bilder mit Meeresmotiven hingen. Das ihm zugewiesene Zimmer war gemessen an den Maßstäben des Schlosses klein, für seine persönlichen Verhältnisse aber sehr groß. Die Einrichtung bestand aus einem großen Bett mit Nachttisch und Lampe zu beiden Seiten, einem Toilettetisch mit großem Spiegel, einem begehbaren Einbauschrank, der die ganze Wand einnahm, und einer Sensabel-Nische. Eine Tür führte ins anschließende, Bad.
    Jules riß vor Staunen den Mund weit auf. »Wirklich nobel.«
    »Danke, Sir. Die anderen Kandidaten halten sich im Tagesraum auf.« Der Butler beschrieb ihm den Weg dorthin und empfahl sich, wobei er Jules' linkischen Versuch, ihm ein Trinkgeld zuzustecken, vornehm übersah.
    Im Vertrauen darauf, daß er mit seiner neuen Persönlichkeit gut angekommen war, packte Jules schnell aus und ging sodann hinunter in den Tagesraum, um sich mit den anderen bekanntzumachen, vielleicht sogar mit dem möglichen Bombenleger. Er ging mit raschen, weitausgreifenden Schritten, der Gangart eines Menschen, dem seine Ignoranz eine gewisse Kühnheit verleiht. Er durchschnitt forsch die Doppeltür des Tagesraumes, blieb stehen und sah sich die dreizehn Anwesenden an, seine ›Mitbewerber‹.
    Alle waren größer und alle waren besser gekleidet als er. Die jungen Männer standen oder saßen in kleinen Gruppen da und schienen in belangloser Unterhaltung begriffen. Eine Ausnahme bildete ein junger Mann, der allein in einer Ecke saß. Bei Jules' Eintreten verstummten alle. Sie sahen auf und schätzten ihn ab, ob er eine eventuelle Beeinträchtigung ihrer Chancen, die Gunst der Prinzessin zu gewinnen, darstellte. Ein einziger Blick genügte, und es war klar, daß er keine Bedrohung war.
    »Hallo allseits«, begrüßte Jules sie strahlend und übertrieben leutselig. »Ich bin John Dallum von Julea.«
    Ein großer, hübscher Bursche kam auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. »Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Paul Symond von Lateesta.« Sein Händedruck war fest und verriet Entschlossenheit. Er lächelte freundlich und seine Worte klangen herzlich. Jules mochte den Mann auf den ersten Blick.
    »Kommen Sie«, fuhr Symond fort. »Ich mache Sie mit den anderen bekannt.« Er führte Jules von einem zum anderen und nannte die Namen der Anwesenden. Jules kannte sie alle dem Namen nach und mußte jetzt so tun, als hätte er noch nie von ihnen gehört.
    Vor einem großen Dunkelhaarigen sagte Symond: »Das ist Anton Iljitsch Borov vom Planeten Kolokov. Anton, das ist...«
    »Ja, ich weiß«, sagte der Mann von Kolokov mit unverhohlener Herablassung. »John Dallum von Julea – wo immer das liegen mag. Ja, Dir Eintreffen war beim besten Willen nicht zu übersehen.«
    Jules runzelte die Stirn. »Habe ich Sie beleidigt, Gospodin Borov?«
    »Ach was, nichts haben Sie getan, aber Ihre ganze Art fällt mir auf die Nerven. Wir sind hier versammelt als Bewerber um die Hand der künftigen Herrscherin. Wir sollen gewandt, höflich, galant auftreten ... und dann platzen Sie hier herein und degradieren alles zu einem dummen Witz.«
    »Tut mir leid, Kamerad, aber auf Julea haben wir für feine Manieren nicht viel Zeit – wir sind mit dem schlichten Überleben vollauf beschäftigt. Ein Planet in den Anfangsstadien der Besiedlung ist kein angenehmer Aufenthaltsort. Wir müssen hart

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