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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Gemächer schleppte.
    Die Kandidaten hatten sich bereits im Bankettsaal eingefunden und erhoben sich beim Eintreten der kaiserlichen Gesellschaft. Yvette erblickte ihren Bruder inmitten der anderen Kandidaten, ließ sich aber nichts anmerken. Außerdem hatte sie bemerkt, daß er seine Augen woanders hatte – Vonnie hatte ebenfalls den Saal betreten.
    Daß sich die beiden Liebenden nichts anmerken ließen, war ein wahres Meisterstück an Überwindung. Sie hatten einander mehrere Wochen nicht gesehen, und ihr Verlangen, beisammenzusein, war übergroß. Doch sie wußten, daß sie damit ihre Mission verraten konnten. Mit bewundernswerter Willenskraft blickten sie geradeaus und gestatteten sich nur hin und wieder einen Blick in die Richtung zum anderen hin.
    Kronprinzessin Edna nahm ihren Platz am Kopf der Tafel zwischen den Gastgebern ein. Sie blieb eine Weile schweigend stehen und sah die Versammelten an. Dann ergriff sie das Wort.
    »Liebe Freunde, und ihr alle, die ich hoffentlich bald Freunde nennen darf. Ich weiß, daß dies ein neues und aufregendes Erlebnis für euch ist, und ich könnte mir denken, daß ihr nervös seid. Ich möchte betonen, daß während meiner Reise kein Platz für Förmlichkeiten ist – damit wäre ja der Zweck verfehlt. Ich werde euch daher nur zwei Befehle als Prinzessin geben: Erstens müßt ihr mich einfach als Edna Stanley behandeln, als eure Altersgenossin. Der erste, der mich ›Kaiserliche Hoheit‹ nennt, wird von mir eigenhändig in den Swimmingpool befördert.« Sie ließ diese Worte ihre Wirkung tun. »Mein zweiter Befehl lautet: Amüsiert euch. Und jetzt wollen wir essen. Ich sterbe vor Hunger.«
    Jules und Yvette riskierten einen Blickwechsel, als sie sich zu Tisch setzten. Beide hatten denselben Gedanken. Die Vorstellungstour hatte begonnen. In den kommenden zwei Wochen waren sie, und nur sie allein für die Sicherheit der Erbin des Imperiums verantwortlich.
    Und irgendwo tickte vielleicht bereits eine Zeitbombe.
     
     

4. KAPITEL
Evekian, der Vermittler
    Immer, wenn der Zirkus der Galaxis auf einem Planeten eintraf, war dies ein großes Ereignis. Herzog Etienne schickte jeweils ein paar Leute voraus, die sich um die Werbung kümmerten. Es war üblich, daß Anzeigen in allen Zeitungsrollen erschienen und Werbespots über Fernsehen, Radio und Sensabel-Netze ausgestrahlt wurden, die von den Wundern und Attraktionen der Größten Schau der Galaxis berichteten.
    Auf Kolokov blieb für diese Vorauswerbung natürlich wenig Zeit, weil sich der Herzog so plötzlich entschlossen hatte, diesen Planeten anzusteuern. Dieser spontane Entschluß war jedoch ganz unverdächtig, denn Herzog Etienne war für Überraschungen bekannt, für Überraschungen, meistens, aber nicht immer auf Wunsch des Service.
    Wie gewöhnlich wurde der Raumflughafen von Menschen umlagert, die beim Ausladen zusehen wollten. Der Zirkus reiste mit zwölf riesigen Raumschiffen, in denen die gesamte Ausstattung befördert wurde. Diese Schiffe lagen an einem Ende des Flughafens, während die Ausrüstung auf Laster verladen und auf den Rummelplatz gebracht wurden, auf dem das Zelt seinen Platz fand. Die d'Alemberts überließen das Laden und Entladen ihrer Spezialeinrichtungen nicht den gewöhnlichen Dockarbeitern. Sie mußten alles selbst machen. Alle, angefangen von den Stars der Manege bis zu den hinter den Kulissen Agierenden, mußten zupacken und mithelfen. Doch es war eine Arbeit, die auch großen Spaß machte.
    Das Entladen allein bildete schon eine Attraktion. Die starken Muskelmänner warfen mit Riesenkisten um sich, als wären sie aus Pappe, und die Zaungäste gafften mit offenen Mündern. Die Luftakrobaten tummelten sich überall gleichzeitig und flogen mit den kleineren Kisten durch die Luft. Sie rückten sie auf den Ladeflächen zurecht und kamen an Behälter heran, die so unzugänglich plaziert waren, daß ein normaler Mensch sie nicht erreicht hätte. Die Clowns liefen Amok durchs Gelände, schienen nicht enden wollendes Durcheinander zu stiften und koordinierten doch in Wirklichkeit den gesamten Ablauf. Die in Käfigen transportierten wilden Tiere waren gerade so wild, daß die meist gelangweilten Zuschauer ein erregendes Krabbeln im Rücken verspürten. Es gab Musik, Lärm, grelle Farben und überall scheinbares Chaos. Und trotz dieses sichtbaren Wirbels ging das Entladen mit unglaublicher Reibungslosigkeit und minimalem Zeitaufwand vor sich.
    Diese Vorstellung wurde für die vielen tausend Neugierigen,

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