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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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anarianischen Mystikers, der simple Feststellungen um des theatralischen Effektes willen wie Weisheiten von sich gab?
    Das Antlitz des anderen verriet nichts. Zwei dunkle Augen starrten Jules gleichmütig an, ohne jede Spur einer Gemütsaufwallung. Welches Spiel Liu auch spielen mochte, er lieferte Jules keinen weiteren Hinweis.
    Jules durfte sich ebenfalls keine Schwäche erlauben. Also ließ er John Dallum Liu sekundenlang erstaunt anstarren. »Das nenne ich einen tiefen Gedanken«, äußerte er schließlich ernsthaft.
    Liu neigte den Kopf. »Leider stammt der Gedanke nicht von mir. Ich bin nur ein schlichter Jünger der Philosophie.«
    »Meine Güte, das bewundere ich aufrichtig. Wollte selbst immer schon mit der Philosophie anfangen, hatte aber nie Zeit. Wir müssen uns mal näher darüber unterhalten.«
    »Das werden wir gewiß, Gospodin Dallum.« Jules entfernte sich im Kielwasser Symonds. »Komisch ist der, finden Sie nicht auch?«
    »Ja«, sagte Symond. »Mit dem konnte sich keiner von uns enger anfreunden. Aber eigentlich ist er ein umgänglicher Kerl, wenn auch ein wenig zugeknöpft.«
    Jules versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, was er aus seinen Unterlagen von Liu wußte. Auf Anares hatte man über die Bewerber keine so ausführlichen Dossiers angelegt. Lius persönliche Unterlagen waren die am knappsten gehaltenen aller Bewerber. Doch wußte Jules, daß Lius Behauptung, er wäre nur ein einfacher Schüler der Philosophie, eine Unwahrheit war. Liu war im Alter von achtundzwanzig Jahren bereits geweihter Priester und als einer der führenden philosophischen Mystiker des Planeten bekannt.
    »Na, sind wir nicht eine außergewöhnliche Typenkollektion?« sagte Jules zu seinem Führer. Er meinte das ehrlich. Ein jeder der jungen Leute repräsentierte das Beste, was sein Planet hervorzubringen vermochte ... und doch mußte Jules die Möglichkeit ins Auge fassen, daß einer davon ein möglicher Attentäter war. »Ja, Sir, wirklich ein außergewöhnlicher Haufen.«
    Die Prinzessin und ihr Gefolge samt Yvette trafen zwei Tage darauf ein. Die beiden Frauen hatten sich wie langverlorene Schwestern begrüßt, ungeachtet der Tatsache, daß sie einander erst einmal begegnet waren und diese Begegnung bereits ein Jahr zurücklag und nur einen einzigen Abend gedauert hatte. Doch seitdem waren sie durch tiefe Freundschaft verbunden und nahmen ihre Beziehung wieder auf, als hätte es nie eine Unterbrechung gegeben. Auf der langen Fahrt von der Erde zum Planeten Ansegria hatte es viel zu erzählen gegeben. Die beiden hatten fast die gesamte Flugzeit miteinander verbracht.
    Yvonne und Jacques Roumenier, die vor einigen Stunden von DesPlaines kommend eingetroffen waren, trafen sich mit den Damen auf dem Raumflughafen. Yvette stellte dieses zweite Agenten-Geschwisterteam der Prinzessin vor. Die Roumeniers zeigten sich gebührend beeindruckt, doch Edna stellte sogleich ein ungezwungenes Verhältnis her. Vonnie und Jacques wurden mit Uniformen ausgestattet, die sie als Mitglieder der offiziellen Leibwache der Prinzessin auswiesen, und wurden den übrigen Mitgliedern des Gefolges Ihrer Hoheit vorgestellt. Danach begab sich die ganze Gesellschaft auf das Schloß Rockhold.
    Diesmal waren Baren und Baronin persönlich zur Begrüßung angetreten. Die ganze Anlage war mit Flaggen und Wimpeln festlich geschmückt. Oberhalb des Banners von Cambria wehte die kaiserliche Fahne am Mast. Mit Trompetengeschmetter wurde die Prinzessin durch die Tore in den Hof geleitet, wo sie ihre alten Freunde, die Herrscher von Cambria, erwarteten.
    Baron Piers Howell war ein hochgewachsener Fünfziger. Man konnte sich keinen aristokratischeren Menschen als diesen in Würde gealterten Edelmann vorstellen. Sein Haar war weiß, doch die Augen funkelten vor Lebendigkeit und straften sein Alter Lügen. Seine Gemahlin, Baronin Ximena, war eine zierliche Person mit oliv-getönter Haut und dunklem Haar. Ihr ganzes Auftreten ließ auf Agilität und Temperament schließen. Die Baronin lachte gern und war im ganzen Sektor 29 als überaus charmante Frau bekannt.
    Das hohe Paar begrüßte die Prinzessin mit herzlichen Wangenküssen. Wortreich erklärten beide, wie erfreut sie über diesen Besuch wären. Sie wollten alles tun, um ihr den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Dann wurden die Prinzessin, eine Hofdame und zwei Leibwachen in den Bankettsaal geleitet, während das übrige Gefolge Ihrer Hoheit das zahlreiche Gepäck in die vorbereiteten

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