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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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die zum Raumflughafen geströmt waren, gratis gegeben. Denn es gab kaum einen Zaungast, der sich nicht auf der Stelle schwor, den Zirkus in voller Aktion anzusehen. Das Entladen war in Wahrheit ein wirksamer Reklamegag, den sich Herzog Etienne hatte einfallen lassen.
    Der eigentliche Aufbau der Hauptzelte und der Budenstraße ging dann viel ruhiger und gemütlicher ohne Zuschauer vor sich. Diese waren erst wieder zur offiziellen Eröffnung zugelassen. Mit dem Aufbau waren Spezialtrupps beschäftigt, und die Artisten konnten sich inzwischen für ihre eigentliche Aufgabe erholen.
    Die Vorbereitungen für die Eröffnung am nächsten Abend waren glatt gelaufen, doch Herzog Etienne kannte keine Ruhe. Auf seinen Schultern lastete nicht nur die massive Verantwortung, den Zirkus in jeder Hinsicht einwandfrei zu führen, auf ihm lastete zusätzlich die noch viel schwerere Bürde, die geheimen Aktivitäten für die SOTE zu koordinieren.
    Der Herzog war klein von Gestalt wie die meisten DesPlainianer und erreichte nur 160 Zentimeter Körpergröße. Obwohl in seiner Jugend selbst ein berühmter Artist, neigte er mit zunehmendem Alter immer mehr zur Rundlichkeit. Das Haar lichtete sich über der Stirn und wurde an den Seiten grau, aber in seinen Augen schimmerte noch immer der alte Humor. Der Herzog war so unauffällig, daß man ihn glatt für einen netten älteren Herrn von nebenan hätte halten können. Doch diese Einschätzung war grundfalsch.
    Sein Körper war rund, aber nicht verweichlicht – und hinter seiner freundlichen Fassade lag ein Verstand, der in Sachen Spionage und Information vielleicht nur von dem des Chefs der SOTE übertroffen wurde.
    Im Augenblick konferierte der Herzog eben mit seinem Bruder Marcel, dem Zauberer, Etiennes Partner bei vielen wagemutigen Abenteuern der Jugendzeit. Marcel war groß und dünn für einen d'Alembert. Mit 180 Zentimetern und 80 Kilo war er eine DesPlainianische Bohnenstange. »Es gibt also keine speziellen Direktiven?« fragte Marcel in dem französisch-englischen Gemisch, der Sprache ihres Heimatplaneten.
    »Der Chef überläßt alles Weitere uns«, erwiderte der Herzog. »Seine einzige Instruktion lautet dahingehend, daß wir uns über die Bombendrohung eingehend informieren und sie möglichst in diesem frühen Stadium abwehren sollen. Wenn nicht, dann sollen wir Jules und Yvette auf Ansegria verständigen, damit sie dort die nötigen Maßnahmen ergreifen können.«
    »Und unser einziger Anhaltspunkt ist dieser Winsted. Wir müssen also tüchtig Wühlarbeit leisten, stimmt's?«
    »Oui. Am besten, wir fangen damit an, Winsteds Wurzeln abzutasten. Sein Beruf brachte ihn mit Dieben und Kriminellen verschiedenster Art zusammen. Hier war nicht sein Heimatplanet. Er muß aus einem ganz bestimmten Grund hierhergekommen sein, höchstwahrscheinlich in Zusammenhang mit der Bombendrohung. Aber diese Sorte Mensch unternimmt eine so lange Reise selten aus nur einem Grund. Ich gehe jede Wette ein, daß er außerdem Kontakte mit Gangstern anknüpfte, nur damit die Reise sich bezahlt macht.
    Die zuständige SOTE-Chefin verschaffte mir eine Liste der bekannten Kontaktpunkte für die oberen Ränge der Unterwelt. Das ist genau jene Sorte, mit der Winsted sich einlassen würde. Wenn wir an diesen Kontaktorten seinen Namen hörbar erwähnen, werden wir genügend Interesse erwecken und uns aus der Reaktion einen Reim machen können. Schließlich wissen die meisten Unterweltler gar nicht, daß Winsted geschnappt wurde. Sie wissen nur, daß er vermißt wird.«
    »Wann fangen wir an?« fragte Marcel und rieb sich aus Vorfreude die Hände.
    »Ach, immer noch der alte Marcel, der es nicht erwarten kann? Nun, wir müssen bei diesem Auftrag vielleicht noch viel Aktivität entfalten, im Augenblick ist es aber noch nicht nötig. Es gibt andere Familienmitglieder, die ebenso geeignet sind und die auch ihren Spaß haben wollen. Wir dürfen in diesen Dingen nicht selbstsüchtig sein.«
    »Wer übernimmt also den Fall?«
    »Ich habe Luise damit beauftragt. Sie kann etwas praktische Erfahrung brauchen und wird sich sicher tadellos halten.«
    Luise deForrest war die Tochter von Emil deForrest und von Etiennes und Marcels Schwester Margaret. Die Herkunft vom Planeten DesPlaines war ihr nicht so stark anzusehen wie den anderen Familienmitgliedern, da sie relativ groß und schlank war. Das war einer der Gründe, weshalb der Herzog sie rrüt dieser Aufgabe betraute. In diesem frühen Stadium des Spieles hatte es keinen

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