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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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liefen auf den Liftschacht zu und erreichten ihn gleichzeitig.
    Wie erwartet, verfestigte sich das Luftpolster, aber die Fahrt nach oben schien unendlich. Eineinhalb Minuten vergingen, ehe sie ankamen – eine Zeitspanne, die viel zu lang war für Menschen, die ihre Bewegungen nach Millisekunden bemaßen.
    Als Jules und Yvette aus dem Lifteingang stürzten, war Oberst Grandon bereits mit seinem eigenen Fahrzeug in voller Fahrt. Sie liefen über das Dach zu ihrem Fahrzeug und hörten ein bezeichnendes Surren über ihren Köpfen. »Auseinander!« rief Yvette, und das taten sie auch – genau in dem Augenblick, als ein Strahl aus dem Luftlandefahrzeug sich an jener Stelle in den Boden bohrte, wo sie eben gestanden hatten.
    Der sengende Strahl verbrannte Jules' Gewand am Rande, während dieser nach vorne hechtete, sich überschlug und wieder auf die Beine kam – alles, ohne seinen Lauf auch nur für einen Augenblick zu unterbrechen.
    Oberst Grandon – in seiner Position über ihnen – zögerte und fragte sich wohl, ob er noch einen Schuß riskieren sollte, um seine Verfolger zu töten oder zumindest zu behindern. Aber ihm wurde klar, daß für ihn jede Sekunde zählte. Jeder Augenblick, den er hier mit Zielen vergeudete, gab der SOTE Gelegenheit, ihre Kräfte zu mobilisieren – und Oberst Grandon wußte nur zu gut, wie groß diese Kräfte waren. Er würde jede Nano-Sekunde für seine Flucht benötigen.
    Während er sich in der Dunkelheit entfernte, taumelten Jules und Yvette quer über das dunkle Dach zu ihrem Fahrzeug. Sie brauchten dazu volle fünfzehn Sekunden, weitere fünf zum Einsteigen und Türenschließen, fünf Sekunden, um die Maschine zu starten und fünf, um das Fahrzeug auf Flug umzustellen. Insgesamt dreißig Sekunden. Weitere dreißig Sekunden waren dazuzurechnen, weil Grandon fliegend gestartet war. Der Verräter war ihnen also jetzt um eine volle Minute voraus.
    Unter Jules' Steuerung schoß das Fahrzeug der d'Alemberts vom Dach und beschleunigte immer mehr. Yvette beobachtete die Sensoren und versuchte den Flüchtigen zu orten. »Ich habe ihn!« rief sie schließlich. »Sechsundzwanzig Grad Nordwest. Er flitzt wie ein Renner, dem der Schwanz brennt. Wir müssen uns mächtig beeilen, wenn wir ihn kriegen wollen.«
    Jules brummte und ging in die höheren Schichten der Atmosphäre über, um den hinderlichen Luftwiderstand zu vermindern. Es gab kein schnelleres Planetar-Fahrzeug, als es der ›Spezial-Service-Wagen 41‹ war – aber Oberst Grandon hatte denselben. So wie es aussah, würden die zwei Fahrzeuge ihren Abstand von zwanzig Kilometern beibehalten, bis einem von beiden der Treibstoff ausging.
    »Warum schießt das Hauptquartier nicht auf ihn?« fragte Yvette. »Die haben genügend Feuerkraft für ein ganzes Schlachtschiff.«
    »Aus demselben Grund, aus dem auch wir nicht schießen«, antwortete Jules. »Wir wollen Grandon lebendig. Wenn wir ihn töten, wird es die Leute, für die er arbeitet, an ihrer weiteren Tätigkeit nicht hindern. Wir müssen annehmen, daß er ihnen alles gesagt hat, was er weiß. Andererseits möchten wir einige seiner Geheimnisse kennenlernen, wie zum Beispiel seine Auftraggeber. Wenn wir ihn töten, entgeht uns wertvolles Informationsmaterial.«
    »Dann haben wir also bei dieser Hetzjagd einen Vorteil«, sagte Yvette. »Von seiner Seite wird ihm niemand gegen uns helfen. Ich hatte schon die Befürchtung, sie würden ihm zu Hilfe kommen.«
    Aber die d'Alemberts waren nicht die einzigen, die diese Überlegungen anstellten. Offenbar wußte auch Oberst Grandon, daß er von Seiten seiner Auftraggeber nichts zu erwarten hatte und allein auf sich gestellt war. Er mußte unbedingt den Abstand zu seinen Verfolgern aufrechterhalten, denn wenn es danach aussah, als würden sie ihn erreichen, würden ihn seine Auftraggeber mit ziemlicher Sicherheit abschießen, um zu verhindern, daß er sein geringes Wissen an die SOTE weitergab.
    Wenn also die SOTE-Agenten hinter ihm nicht feuerten, tat er das Gegenteil. Nachdem er sein Fahrzeug auf automatische Lenkung geschaltet hatte, stellte er sich auf einen bestimmten Kurs ein und konnte seine Aufmerksamkeit seinen Verfolgern widmen. Sie blieben ihm hartnäckig auf den Fersen, obwohl sie wissen mußten, daß sie ihn nicht einholen konnten. Er mußte also etwas unternehmen, sie abzuschrecken.
    Der eine Mann, den er aus dem anderen Fahrzeug gerettet hatte, kam langsam zu sich, aber Grandon wußte, daß der Kerl während der ganzen nächsten

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