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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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weniger furchterregend erscheinen, doch der Ultraschall machte Herzog Etienne dennoch nervös. Er ging an eine der Rampen, die zur Höhe der angestrebten Tür führten. Vor dem Aufstieg überprüfte er die Metallrampe mit seinem Finger. Sie war weder elektrisch geladen noch wies sie eine Alarmeinrichtung auf. Die Rampen waren genau das, was sie zu sein schienen – eine Möglichkeit, zu Fuß von einer Etage zur nächsten zu gelangen.
    Die Rampe geriet leicht ins Schwingen, als er einen Schritt darauf tat, machte aber ansonsten einen stabilen Eindruck. Als er den Aufstieg begann, vermeinte er die Vibrationen an den Sohlen stärker zu spüren. Ehe er die gewünschte Höhe erreichte, mußte er mit der Rampe vier abrupte Richtungsänderungen mitmachen, vier scharfe Kehren mittels unmöglich spitzer Winkel. Und mit jedem Mehr an Höhe steigerten sich die Vibrationen merklich, so daß Etienne, als er endlich die gewünschte Höhe erreichte, am ganzen Körper zitterte. Herzog Fjodor hatte die Abwehreinrichtungen dieses Raumes subtil, aber gekonnt geplant.
    Zu seiner Verwunderung war dieser Eingang weder versperrt noch an eine Alarmanlage angeschlossen. Herzog Fjodor schien sich blindlings auf die Wirkungen des Unterschalls zur Entmutigung von Besuchern der oberen Stockwerke zu verlassen – oder war er davon ausgegangen, daß die meisten Eindringlinge es in erster Linie an der unteren Tür versuchen würden? So oder so, Etienne wollte sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen nachzusehen, was jener Bereich verbarg, den ihnen ihr Gastgeber vorenthalten hatte.
    Er öffnete die Tür und sah zunächst nichts als Finsternis. Er wagte nicht, den neben der Tür angebrachten Lichtschalter zu betätigen, um nicht unnötig Aufmerksamkeit zu erregen. Das überließ er lieber denen, die nach ihm kommen würden. Die waren dafür besser ausgerüstet.
    Er hatte eben die Tür geschlossen und wollte wieder über die Rampe hinunter, als eine laute Stimme ertönte: »He! Was machen Sie da?«
    Das Oberhaupt des d'Alembert-Clans hob die Rechte und richtete den Zeigefinger in die Richtung der Stimme. Der Finger enthielt einen Mini-Strahler. Etienne war entschlossen, sich den Weg freizuschießen und den unangenehmen Zwischenfall später irgendwie zu erklären.
    Der Sprecher war ein Roboter, eine der kleinen Maschinchen, die draußen im großen Ballsaal Erfrischungen anboten. Da seine Funktionen begrenzt waren, war vermutlich auch seine Intelligenz begrenzt. Der Roboter hatte sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Weg zur Küche befunden, als er ihn sichtete. Mit etwas Glück mußte es Etienne gelingen, sich herauszuschwindeln.
    Er ließ die Hand sinken, tat so, als schwanke er und wäre einer Ohnmacht nahe. »Ich wollte ... frische Luft schnappen ... sah diese Tür hier oben, stieg hoch ... Jetzt fühle ich mich ganz benommen.« Während des Sprechens begann er taumelnd den Abstieg in der Hoffnung, die beschränkte Maschine so zu verwirren, daß sie inaktiv blieb. Jeder Schritt weg von der Tür war ein Schritt zu seinen Gunsten. Die Nähe zu dieser Tür war das Verdachterregende. Wenn er den Roboter davon überzeugen konnte, daß er keine dunklen Absichten hatte, würde die Maschine vielleicht keine Meldung machen.
    »Sie haben kein Recht, hier zu sein«, sagte die Maschine.
    »Es tut mir leid, mir war so ... übel, daß ich nicht wußte, was ich tat.« Etienne hatte jetzt die Hälfte der Rampe hinter sich und fühlte sich mit jedem Schritt sicherer.
    »Unbefugten ist der Eintritt verboten«, wiederholte der Roboter. Es handelte sich um eine Maschine von beschränkter Kapazität, aber großer Beharrlichkeit.
    »Sie haben natürlich völlig recht«, sagte Etienne, der jetzt das Ende der Rampe erreicht hatte. »Hier unten geht es mir gleich viel besser«, sagte er wahrheitsgemäß. »Ich schulde Ihrem Herrn, dem Herzog, eine Rechtfertigung, weil ich hier unbefugt hereinplatzte. Würden Sie die Güte haben, mir zu sagen, wo er sich befindet, damit ich meine Entschuldigung unverzüglich vorbringen kann?«
    Dieser Schachzug stiftete totale Verwirrung in dem schlichten Apparat. Wenn dieser Unbekannte ein Einbrecher war – eine noch unbewiesene Hypothese -, dann benahm er sich anders als gewöhnliche Einbrecher ... Die Frage nach dem Hausherrn war für einen Verbrecher höchst ungewöhnlich. Nachdem er dreißig Sekunden lang die Daten von seinen Schaltkreisen analysieren ließ, kam der Roboter zu der Erkenntnis, daß es sich bei dem Eindringling

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