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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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sich ihnen. Es handelte sich um eine Standardtype, anderthalb Meter groß, zylindrisch, mit zahlreichen, vom Körper ausgehenden Tastarmen. Sie zeigten ihm die Einladung des Herzogs, und der Roboter meldete sie prompt per Lautsprecher an. Gleich darauf sahen sie den großen, dünnen Maschinen-Leib Herzog Fjodors auf sie zukommen. Er begrüßte sie herzlich. »Na, wie geht's? Ich bin froh, daß Sie kommen konnten. Lord Marcel, die Begegnung mit einem so hochtalentierten Mann ist mir ein Vergnügen. Ihre gestrige Darbietung war nichts weniger als süperb.«
    »Euer Gnaden sind selbst mit Talenten reich gesegnet. Diese Burg ist eines der raffiniertesten und kunstvollsten Beispiele der Architektur, das ich je zu sehen bekam. Daneben nehmen sich meine Zauberkünste jämmerlich aus.«
    Das Kompliment traf ins Schwarze. Herzog Fjodor strahlte wie ein kleiner Junge, dessen Raumschiffmodell den ersten Preis in einem Bastelwettbewerb davongetragen hat. Seine Burg hatte ihn offenbar viel Liebe und Investitionen gekostet, und so enthusiastisch gespendetes Lob öffnete die Schleusen seiner Herzlichkeit. »Ich habe mein Bestes getan, um die Anlage so ungewöhnlich wie möglich zu gestalten«, sagte er. »Soll ich Sie ein wenig herumführen?«
    »Nichts lieber als das«, sagte Marcel der Wahrheit entsprechend. »Im Moment stellt Ihre Burg für mich eines der interessantesten Objekte im ganzen Universum dar.« Er wandte sich an seinen Bruder. »Wie steht es mit dir?«
    Etienne lächelte. »Ja, ich muß zugeben, daß mein eigenes Schloß auf DesPlaines sich damit nicht annähernd messen kann. Wir müssen dort sehr niedrig und solide bauen – der Schwerkraft wegen, müssen Sie wissen. Ja, es wäre mir eine große Ehre, wenn Sie uns Ihr Heim zeigen.«
    »Dann also gleich hier entlang.« Herzog Fjodor hielt auf das Ende des riesigen Saales zu, und die zwei d'Alemberts hinter ihm konnten kaum Schritt halten. Elegant gekleidete Würdenträger bedachten sie mit neugierigen Blicken. Alle fragten sich, wer diese zwei, vom Herzog so bevorzugten Männer wären.
    »Sie werden sehen«, fuhr der Herzog fort, als er ihnen aus dem allgemeinen Bereich des Saales in einen abgeschiedeneren Teil vorausging, »daß ich mich beim Bau fast gänzlich für Metall und Plastik entschied. Meine Dienerschaft besteht größtenteils aus Robotern, und die Erhaltung des Baues und seiner Anlagen geschieht automatisch. Meine schärfsten Kritiker haben mich aus diesem Grund tiefenpsychologisch analysiert, man stelle sich das vor! Es wurde allerlei Unsinn verzapft, so zum Beispiel, daß ich eine besondere Neigung zu Maschinen entwickelt hätte, weil ich durch Maschinen am Leben erhalten werde, daß ich die Natur verachte und aus meinem Leben ausschließe, weil mich die Natur im Stich ließ.« In einiger Entfernung sahen sie am Ende eines Ganges helles Licht. Als Herzog Fjodor die beiden Männer in den Raum führte, mußten sie die Augen zusammenkneifen, um von dem unglaublichen Anblick nicht geblendet zu werden.
    »Seht diesen Raum«, sagte der Herzog von Kolokov. »Seht die Halle der Winkel, die Quintessenz meiner Schöpfungen!«
    Es war ein Anblick, der ihnen die Sprache raubte. Der Raum selbst hatte gigantische Ausmaße. Es schien, daß er die Hälfte von Burg Rimskor mit Leichtigkeit ausfüllte. Die Decke war so hoch über ihnen, daß Etienne sie nur mit Mühe und Halsverrenkungen ausmachen konnte. Der Boden maß dreißig Meter in der Länge. Geneigte Rampen führten von den zahlreichen, in verschiedener Höhe angebrachten Eingängen hinauf und hinunter. Sie verliefen in scharfem Zickzack und zerrten an den optischen Nerven eines gesunden menschlichen Hirns. Die Rampen hingen an langen Verstrebungen von der Decke. Die gesamte Konstruktion wirkte von der Struktur her widernatürlich und so zerbrechlich, als könne sie einem kräftigeren Windstoß nicht standhalten.
    Außerdem hingen von der Decke Tausende große metallene Mobiles. Sie bestanden einzig aus spitzwinkligen Gebilden, von denen jedes schimmerte und glänzte und sein gezücktes Bild im ganzen Raum reflektierte. Der ganze riesige Raum war voller pulsierender, rotierender weißer Funken, Reflexionen einer starken Lichtquelle, die vom Deckenmittelpunkt herunterstrahlte.
    Der Raum übte eine geradezu hypnotische Wirkung aus, und Etienne mußte entdecken, daß er nach wenigen Sekunden den Blick wieder mit Gewalt auf den schimmernden Metallboden richten mußte. Marcel, dessen Illusionstricks ihn vielleicht

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