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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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eines echten Berges in Metall und Plastik nachempfunden. Felsen, Vorsprünge, Metallbäume, alles war reichlich vorhanden und ermöglichte den d'Alemberts, eine Bergpartie zu organisieren.
    Nachdem sie mit ihren elektronischen Abtastgeräten die Minenfelder umgangen hatten, machte Claude den Anfang. Als Akrobat war er der Beweglichste des Quartetts. Indem er Kletterhaken, Seile und Flaschenzüge aus seinem Beutel einsetzte, wie es nur ein Profi konnte, erkletterte er die Flanke des Berges, leicht wie eine Fliege eine Glasscheibe. Da es die dem Eingang abgewandte Hinterseite des Berges war, gab es hier keine Alarmanlagen. Warum auch, da der einzige Weg ins Innere durch ein mit Energiegittern versehenes und von zwei Posten bewachtes Tor führte?
    Kaum hatte Claude sicher Fuß gefaßt, half er den anderen und zog sie am Seil hoch. Rick kam als nächster und dann Jeanne. Luise, die Anführerin, bildete, für den Fall, daß es Schwierigkeiten geben sollte, das Schlußlicht. Als nächstes arbeiteten sie sich in gleicher Höhe zur Vorderseite durch. Inzwischen wußten sie auch, daß sie den Metallbäumen mit ihren scharfen, schmerzhaft stechenden Blättern ausweichen mußten. Auf dem Weg mußten sie Geröllblöcke überklettern oder umgehen und gelegentlich wieder Haken und Seile anwenden, um höher zu kommen, weil sie unpassierbares Gelände zu umgehen hatten.
    Bei einer dieser Gelegenheiten zog Claude sich eben am Seil entlang weiter, als er auf eine der mechanischen ›Schneeziegen‹ stieß, die das Gelände bevölkerten. Das Tier, das angriffslustig wie sein natürliches Gegenstück programmiert war, nahm das Eindringen auf das ihm zustehende Territorium sehr übel und ging daran, diesen Mißstand zu beheben. Seine Angriffsmethode bestand darin, den frei am Seil hängenden Akrobaten mit den Hörnern zu stoßen. Claude blieb nichts übrig, als weiter hängen zu bleiben, hinaus in die leere Luft zu schwingen und einen Absturz in dreißig Meter Tiefe zu riskieren, während das Robotertier von seinen Angriffen nicht abließ.
    Rick, der den Vorfall bemerkte, zog seine Waffe und wollte das Tier zerstrahlen, da es ihr Weiterkommen behinderte.
    »Nein«, flüsterte Luise und hielt seine Hand fest. »Mit dem Schuß wird vielleicht gleichzeitig eine Alarmvorrichtung ausgelöst – oder aber es könnte zumindest jemand neugierig werden und nachsehen. Nein, da müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Schleudere einen Stein gegen das Her.«
    Rick hielt dies erst für einen Scherz, doch dann merkte er, daß es ihr Ernst war. Er sah sich suchend um und entdeckte schließlich eine lose Gesteinsattrappe, die geeignet schien. Er war leichter, als es zunächst aussah, da es sich um eine Aluminium-Legierung handelte. Rick hob den Stein mühelos und schleuderte ihn gegen die Ziege. Das Geschoß traf das mechanische Her mitten in den Leib. Die Ziege zuckte zusammen, stieß ein blechernes Geräusch aus und torkelte mit asynchronen Bewegungen längs des Hanges weiter. Steinewerfende Gegner waren in seiner Programmierung offensichtlich nicht vorgesehen. Claude konnte endlich weiterklettern.
    »Alles in Ordnung?« flüsterte Luise zu ihm hinauf.
    »Bestens. Die Rippen schmerzen ein wenig, aber das macht nichts. Nächstes Mal haltet mir diese mechanischen Biester vom Leibe, ja?«
    Es ging ohne Unterbrechung weiter, bis sie ein vorragendes Felsband genau über dem Eingang erreicht hatten. Unter sich sahen sie die Scheinwerfer, welche die schmale, zum Burgeingang fahrende Straße erhellten. Direkt unter dem Überhang mußte sich das Energiegitter befinden, das sie hinter sich bringen mußten, wenn sie ins Burginnere wollten – eine Einrichtung, gespickt mit Alarmanlagen, deren Gitterstäbe in Abständen von fünfundzwanzig Zentimetern angebracht waren.
    An diesem Punkt kam Jeannes Dompteurgeschick ins Spiel. Aus dem Ausschnitt ihres silbernen Anzuges zog sie Bur-Bur, ein kleines braunes Mäuschen vom Planeten Corian. Bur-Bur war ein kleiner Flauschball von fünfzehn Zentimeter Länge. An Jeannes Brust gedrückt, hatte es weich, warm und kuschelig gelegen, eine reglose Pelzkugel. Zur Aktivität erwacht, sauste es auf seinen sechs winzigen Beinchen durch die Gegend und sah die Menschen aus überdimensionalen schwarzen Augen an, die für diesen schmächtigen Körper dreimal zu groß schienen. Auf ihrem Heimatplaneten galten diese Mäuse als lästige Plage, doch hatte man eine Lösung für das Problem gefunden, indem man die intelligenten

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