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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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jedoch hielt für sie eine Überraschung bereit. Auf dem Boden verstreut lagen Hautfetzen inmitten von geöffneten Verpackungskartons und kleinen Metallstücken. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, daß die ›Haut‹ ein Plastiderm genanntes Material war, ein Material, das bei der Herstellung von Prothesen viel verwendet wurde. Die d'Alemberts wußten Bescheid, da die rechte Hand des Herzogs aus diesem Stoff verfertigt worden war. Er sah genauso aus wie Haut und fühlte sich auch so an, wenn man ihn auf die richtige Temperatur brachte. Bei Zimmertemperatur wurde er steifer und etwas brüchiger.
    »Nach dem, was ich hörte«, flüsterte Luise, »ist Herzog Fjodor ein wandelnder Altmetallhaufen. Der braucht jede Menge Prothesen, damit er überhaupt existieren kann. Diese Räume hier sind vielleicht der Bereich, in dem sein Arzt für ihn die lebenswichtigen Apparate herstellt.« Da sie sonst keine Anhaltspunkte vorfanden, schlichen sie weiter.
    Der nächste Raum schien Luises Vermutung zu bestätigen. Es war ein komfortables Arbeitszimmer mit Schreibtisch und mehreren Polstersesseln. An drei Wänden standen Regale mit Buchrollen. Luise, die wahllos Titel las, stellte fest, daß es sich um Literatur über Biomechanik, Prothesen, Organtransplantationen, künstlich erzeugte Intelligenz und Computer-Programmierung handelte. Die letzten zwei Themenkreise setzten sie nicht wenig in Erstaunen. Ja, sie konnte verstehen, daß die ersten Gebiete wichtig waren, um Herzog Fjodors Körper am Leben zu erhalten. Aber warum brauchte ein Arzt Bücher über künstliche Intelligenz und Computer-Programmierung? Gewiß besaß der Herzog ein eigenes Gehirn. Oder litt er etwa an einer Krankheit, die seine Gehirnsubstanz ebenso angriff wie den Körper? Müßte sein Arzt seinen Verstand mit elektronischen Hilfsmitteln stützen? Die Situation ergab in ihren Augen momentan keinen Sinn, und sie legte diese Information in ihrem Hirn für späteren Gebrauch ab.
    Aus dem Arbeitsraum gab es keinen anderen Ausgang, und die anderen Räume, die sie durchlaufen hatten, wiesen auch keine anderen Ausgänge auf. Also waren sie am Ende der Reihe angelangt. Gut möglich, daß es in diesem Geheimtrakt von Burg Rimskor noch weitere Räume gab, aber sie mußten versuchen, von außen einen anderen Weg hinein zu finden. Entmutigt darüber, daß sie keine Beweise gegen Herzog Fjodor hatten finden können, begann Luise mit ihrem Trupp den Rückweg.
    Plötzlich schien die Welt nur noch aus Alarmsirenen zu bestehen. Die d'Alemberts waren sofort aktionsbereit. Soweit Luise wußte, hatten sie selbst keinen Alarm ausgelöst. Die Sicherheitstruppen würden also nicht genau wissen, wo in der Burg sich die Eindringlinge befanden. Vielleicht hatte man die bewußtlosen Wachen am Eingang gefunden oder irgendein anderes Anzeichen entdeckt, daß Fremde eingedrungen waren.
    Eines jedenfalls war klar: Sie würden kämpfen müssen, um hier herauszukommen – und dabei hatten sie nicht eine einzige wichtige Tatsache in Erfahrung gebracht.
     
     

9. KAPITEL
Begegnung im Dunkel
    Borovs unerwarteter Tod ließ die Mitglieder der Tour schaudern. Der Ball wurde auf der Stelle beendet, und wie es um das Programm des kommenden Tages bestellt sein würde, war sehr zweifelhaft. Niemand wußte, was von der Sache zu halten war.
    Zahlreiche unbeantwortete Fragen gingen den Teilnehmern im Kopf herum, und eine Lösung war nicht abzusehen. Jules und Jacques stemmten den Baum hoch, so daß der Tote entfernt und ins Krankenhaus geschafft werden konnte, wo man eine Autopsie vornahm. Yvette brachte geraume Zeit damit zu, den Baum genau anzusehen, danach wanderte sie ein wenig im Garten umher. Als sie den bewußtlosen Wächter entdeckte, war wenigstens geklärt, wie Borov unbeaufsichtigt durch den Park schleichen konnte. Aber sein Ende war weiterhin ein Rätsel.
    Yvette ging zu Edna und berichtete, was sich ereignet hatte. Zusammen mit Yvonne führte sie die Prinzessin hinauf in deren Räume; sie durchsuchten die Räume nach eventuellen, in ihrer Abwesenheit angebrachten Bomben und brachten die Thronerbin sodann zu Bett, nicht ohne ihr zu versichern, daß hier alles in Ordnung wäre. Edna glaubte den Versicherungen ebensowenig wie die beiden selbst, aber sie tat, als glaube sie jedes Wort, nur damit die zwei Frauen sich ihrer wirklichen Aufgabe zuwenden konnten – dem Aufspüren des Attentäters.
    Die vier DesPlainianer trafen sich heimlich in Jules' Zimmer. Das war die erste Gelegenheit

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