Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums
Tierchen als Haustiere auf andere Planeten exportierte.
Nicht Bur-Burs Kuschelqualitäten waren es, die Jeanne veranlaßt hatten, das Tier mitzunehmen, sondern vielmehr die Tatsache, daß das Mäuschen ungeachtet seiner geringen Körpergröße ein sehr intelligentes Tier war – ebenso klug, wenn nicht gar klüger als eine irdische Hauskatze und dazu viel leichter dressierbar.
Die anderen drei Mitgüeder des Angriffsteams warteten geduldig, während Jeanne auf Bur-Bur einredete. Die Unterhaltung verlief leise. Jeanne gurrte mit dem Tierchen, starrte intensiv in seine großen Augen und festigte das psychische Band, das nötig war, damit ihre speziellen Zauberkünste wirksam werden konnten. Niemand – Jeanne am allerwenigsten – konnte sich erklären, wie sie diese phantastische Verständigungsbasis mit allen möglichen Tieren herstellte. Ihre Familie wußte nur, daß es fast immer klappte.
Als sie spürte, daß Bur-Bur bereit war, entnahm sie ihrem Beutel eine kleine mechanische Vorrichtung und befestigte sie wie einen Sattel auf dem Tierrücken. Dann setzte sie das Tier auf den Boden und ließ es loslaufen, seinem Auftrag entgegen.
Das intelligente Tierchen lief vorsichtig und rasch den Hang neben dem Tor hinunter. Inzwischen legten die vier d'Alemberts ihre Gasmasken an und warteten die weitere Entwicklung ab.
Bur-Bur hatte den Fuß des Berges erreicht und lief, nachdem er sich auf die Hinterfüße gestellt und schnüffelnd Witterung genommen hatte, eilig unter dem Gitter durch. Luise wartete ab, bis er drinnen war, und drückte den Knopf einer Fernsteuerung an ihrem Gürtel. Der Behälter aus Bur-Burs Rücken ging auf und ließ den charakteristischen süßlichen Geruch von Tirascaline ausströmen, einem der wirksamsten, dem Menschen bekannten Betäubungsgase. Das Nervensystem der Maus wurde davon nicht betroffen, wohl aber würden in Sekundenschnelle alle in der Nähe befindlichen menschlichen Wesen für Stunden bewußtlos werden.
Die Invasoren warteten die Wirkung erst gar nicht ab und begannen sofort den Abstieg von ihrem Hochsitz. Dazu brauchten sie wenige Sekunden, und diese Zeitspanne genügte, um die zwei Posten bewußtlos umsinken zu lassen. Luise spähte hinein, um sich zu vergewissern, daß keine weiteren Personen oder Roboter da waren. Dann begann die nächste Phase der Invasion.
Sie holte aus ihrem Werkzeugbeutel die mit einem elektronischen Code versehene Plastikmarke, die Marcel hatte nachbilden lassen, und führte sie in einen Schlitz neben der Tür ein. Tatsächlich, das Tor glitt auf und die vier liefen weiter. Jeanne hob rasch Bur-Bur vom Boden auf, der nach erfolgreich ausgeführtem Auftrag ratlos herumstand und sich fragte, was wohl als nächstes auf ihn zukäme. Sie steckte ihn wieder in den Ausschnitt und zog den Reißverschluß bis oben zu. Zufrieden mit sich und der Welt rollte sich das Mäuschen zusammen.
Die erste Stufe des Planes hatte geklappt. Sie befanden sich im Inneren von Burg Rimskor.
Stufe zwei aber würde sich schwieriger gestalten. Jetzt stellte die Zeit den allerwichtigsten Faktor dar. Sie wußten ja nicht, ob die Sicherheitszentrale nicht die Torposten nach einem gewissen System kontrollierte. Wenn ja, dann würde man sie bewußtlos vorfinden – und im ganzen Berg würde Alarmstufe eins eintreten. Daher kam jetzt alles auf die Schnelligkeit der d'Alemberts an.
Die auf fünf eingestellten Stürmer im Anschlag, stürmten die Eindringlinge über den unterirdischen Parkplatz zum Aufzug. Statt in den ersten Stock zu fahren, der Ballsaal und Empfangshalle enthielt, fuhren sie in den vierten. Marcels Plan hatte auf dieser Etage Schlafräume und Gästezimmer verzeichnet. Es stand zu erwarten, daß diese Räumlichkeiten praktisch leer sein würden, da zur Zeit in der Burg keine offiziellen Veranstaltungen anstanden. Die Gefahr, jemandem zu begegnen, der Alarm geben würde, war sehr gering. Außerdem glaubte Marcel sich zu erinnern, auf dieser Etage einen Eingang in den verbotenen Bereich gesehen zu haben.
Der Gang war dunkel, doch das war ein geringfügiges Hindernis. Das Team nahm die Gasmasken ab, setzte statt dessen Infrarot-Brillen mit winzigen Infrarot-Scheinwerfern auf, und fand so den Weg in der Finsternis. Ihre Spezialscheinwerfer tauchten den Gang in einen unheimlichen Schimmer, den das höchst spartanische Innere noch betonte. Jetzt sah alles noch bizarrer aus als bei normaler Beleuchtung.
Der Boden bestand aus hochpoliertem Metall, doch das Quartett bewegte
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