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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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zu einem gemeinsamen Gespräch seit ihrer Ankunft in Cambria. Alle waren sie von den Ereignissen des Abends geradezu überrumpelt worden, und die Stirnmung war entsprechend, so daß anfangs kaum ein Gespräch in Gang kommen wollte. Sogar der erste Kuß zwischen Jules und Yvonne, die in den vergangenen Tagen so krampfhaft fremd getan hatten, war weniger leidenschaftlich, als es normalerweise der Fall gewesen wäre. Der mysteriöse Vorfall bedrückte sie.
    Jacques und Yvette sahen verlegen zu, als die zwei Liebenden sich küßten. Yvette wußte, daß Jacques für sie eine Schwäche hatte, doch sie konnte seine Zuneigung nicht erwidern. Sie waren seit früher Kindheit befreundet, aber das war auch alles, was sie für ihn aufbringen konnte. Sie spürte seinen Schmerz, als er zusehen mußte, wie seine Schwester Jules liebkoste, und Jacques sie selbst dann mit einem tiefen Blick bedachte. Sie hatte Mitleid mit ihm – aber Mitleid war keine Liebe.
    Nach der liebevollen Begrüßung setzte Yvonne sich auf die Bettkante, Yvette neben sie, und Jacques fand Platz in einem Sessel in der Ecke. Jules lief nach alter Gewohnheit im Raum auf und ab. Er hatte immer behauptet, er könne besser nachdenken, wenn er in Bewegung wäre.
    Stillschweigend kamen sie überein, daß Jules den Vorsitz in der Runde übernahm. »Die Ereignisse nehmen eine unerwartete Wendung«, sagte er. Das war eine leichte Untertreibung. »Es geschieht etwas, das sich unseren Berechnungen entzieht, und wir müssen herausbekommen was das ist – und zwar schnell. Will jemand eine spontane Meinung äußern?«
    »Meine ist leider nicht sehr schön«, sagte Yvette, »aber wenn jemand Borov umgebracht hat, kann ich ihn gut verstehen.«
    »Borov war ein großmäuliger Bastard«, gestand Jacques ein.
    »Aber er war gleichzeitig unser Hauptverdächtiger«, sagte Jules. »Er stammte von Kolokov, wo wir die erste Spur des Attentats entdeckten. Er war derjenige, der allen anderen Ärger machen wollte. Jetzt ist er vom Schauplatz abgetreten, und die restlichen Bewerber sind in gleichem Maße verdächtig. Wir stehen wieder am Beginn.«
    »Vielleicht war er der Verräter.« Dieser Einwand kam von Vonnie. »Vielleicht wollte er ins Schloß zurück und die Bombe legen, als der Baum auf ihn stürzte.«
    Yvette schüttelte den Kopf. »In einem so sorgfältig gepflegten Garten fallen die Bäume nicht so einfach um. Borov wurde ermordet.«
    »Bist du sicher?« fragte Jules.
    »Ganz sicher. Ich sah mir den Baum ganz genau an. Nirgends eine morsche Stelle, nichts, das ihn von selbst zum Umstürzen bringen konnte. Das Wurzelsystem war stark und gesund. Ich untersuchte auch das Loch, das der Baum hinterließ. Es sah aus, als wäre der Baum mit einem einzigen starken Ruck entwurzelt worden, denn man konnte noch in ziemlicher Entfernung vom Loch Spuren des Erdreichs finden.«
    »Entwurzelt?« Jules zog erstaunt die Brauen hoch.
    »Ja, du hast richtig gehört. Mein erster Gedanke war es, daß jemand den Baum umgehauen oder mit einem Strahl gefällt haben mußte – aber auf dem Stamm sind keine Axt- oder Brandspuren zu entdecken. Der ganze Stamm ist von der Wurzel bis zur Krone völlig intakt. Er wurde aus seinem Wurzelbett gerissen.«
    »Aber ...« Jacques' Stimme verlor sich, während er diese Möglichkeit gründlich durchdachte. »Aber so stark ist kein Mensch. Jules und ich, wir beide mußten alle Kräfte zusammennehmen, um den Baum vom Körper herunterzuheben. Zwei von unserer Körperkraft, und dabei verschoben wir den Baum nur ein wenig! Um den Baum zu entwurzeln und Borov damit zu erschlagen hätte es eines Gravohebers bedurft.«
    »Vielleicht wurde ein Gravoheber verwendet«, meinte Yvonne.
    »Oder es waren mehrere Mann am Werk«, meldete sich Yvette.
    »Absolut unmöglich. Bedenkt doch, daß überall im Park Wachen postiert waren. Und die Abwehreinrichtungen machen ein unbefugtes Eindringen von außen nahezu unmöglich. Die Wachen haben zwar bei Borov versagt, das stimmt, aber sie hätten niemals das Geräusch eines Gravohebers überhört, von der anzumessenden Energiequelle ganz zu schweigen, oder gar drei, vier Mann, die gemeinsam durchs Unterholz brechen, übersehen.«
    »Wir schweifen vom eigentlichen Thema ab«, sagte Jules und versuchte Jacques' angeschlagenes Ansehen wiederherzustellen. »Ich muß Jacques recht geben: Man kann keinen Gravoheber hereinschaffen, ohne jeden einzelnen Posten auf dem gesamten Besitz zu alarmieren. Und was die Mannschaftshypothese anlangt – ich

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