Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums
schwere Strahler und eine Reihe von Raketenbomben. Die kostspielige und komplette Ausrüstung nutzte Jules unter den gegenwärtigen Umständen nicht viel, da er sie gegen den Wagen vor sich nicht anzuwenden wagte. Jedenfalls nicht, solange Vonnie sich darin befand.
Symond fuhr mit Höchstgeschwindigkeit und verließ sich offenbar auf seine Super-Reflexe, was die Sicherheit auf der Straße betraf. Jules' Reaktionsvermögen war gewiß nicht schlechter, und er konnte die Verfolgungsjagd unfallfrei fortsetzen. Außerdem hätte er abheben und über das Fluchtauto hinwegfliegen können, doch fürchtete er, dann eine bewaffnete Auseinandersetzung nicht mehr vermeiden zu können. Zudem hätte es Komplikationen bei der Landung gegeben, wenn erst andere Fahrzeuge anhielten. Im Augenblick blieb Jules lieber auf der Straße und nahm den Verkehr in Kauf.
Das heißt aber nicht, daß er während der Fahrt nichts unternahm. Bei der Verfolgungsjagd über die Autobahn war er per Funk mit dem Hauptquartier des Service auf Ansegria verbunden. Unter Anwendung eines Kodes der höchsten Stufe gab er sich als Agent Wombat zu erkennen – und dieser Name wirkte wahre Wunder! Die Agenten Wombat und Periwinkle (Yvette) waren beinahe legendäre Gestalten in den Annalen des Service. Ein Ersuchen eines dieser Agenten kam einem direkten Befehl des obersten Chefs gleich. Als daher Jules Verstärkung zur Verfolgung von Symonds Wagen anforderte, plus einer Eskorte von Koptern, damit der Verräter keinesfalls entkommen konnte, bekam er das Gewünschte – und so schnell wie möglich.
Man versuchte erst gar nicht, die Verfolgung des Roboters zu tarnen. Falls Symond die Kopter bemerkte, so beachtete er sie nicht weiter. Er war sicher, daß man gegen ihn nicht direkt einschreiten würde, solange er die Geisel bei sich hatte. Sein Problem blieb dasselbe wie von Anbeginn der Flucht an – das Entkommen vom Planeten. Sobald er sich draußen im Weltraum befand, stiegen seine Chancen, zu entkommen und einen sicheren Hafen zu finden. Seine Verfolger merkten bald, daß Symond über Landstraßen den Ort Canyonville ansteuerte, in dem der Raumflughafen lag. Die Anwendung von Straßensperren wurde erwogen, aber Jules winkte sogleich ab. Solange Symond für die Prinzessin keine direkte Bedrohung darstellte, war es klüger, dem Verräter ein wenig Spielraum zu lassen in der Hoffnung, er würde sich einen Schnitzer leisten und ihnen eine Chance geben, Yvonne unversehrt zu retten. Wenn erst seine Verlobte in Sicherheit war, kümmerte es Jules nicht mehr so, was mit dem Verräter geschah.
Wie vorauszusehen, fuhr Symonds Wagen auf dem Raumhafen vor und drehte eine rasche Runde, während welcher der Roboter die Fluchtmöglichkeiten auslotete. Als er schließlich ein kleines Postschiff ausmachte, das seinen Standplatz in einer Ecke des Feldes hatte, steuerte er geradewegs darauf zu. Er blieb neben dem unbemannten Schiff stehen und stieg aus. Die noch immer bewußtlose Yvonne über der Schulter, begann er über die Leiter den Aufstieg ins Besatzungsabteil des Schiffes.
Jules' Wagen raste zum Postschiff, und einen Augenblick lang schäumte er vor Wut und Enttäuschung. Symond wurde nämlich kurz sichtbar und bot ein gutes Ziel. Doch die Waffen in Jules' Wagen waren von schwerem Kaliber und hätten im Zielbereich zu große Verheerungen angerichtet. Er hätte den Roboter nicht erledigen können, ohne auch Vonnie zu treffen. Jules befahl auch den Kopter-Piloten, sich nicht als Meisterschützen zu beweisen. Die Kopter waren für einen Schützen eine unsichere Basis und die Gefahr war groß, daß das falsche Ziel getroffen wurde. Hätte man Symond auf der Leiter erwischt, hätte dieser Vonnie in seinem Fall mitgerissen und sie wäre höchst unsanft auf dem Boden gelandet – mit wahrscheinlich tödlichen Folgen.
Den SOTE-Leuten blieb daher nichts übrig, als hilflos zuzusehen, wie Symond mit seiner Gefangenen das obere Ende der Leiter erreichte und in der Luftschleuse verschwand, die er hinter sich schloß. Jules war nicht sicher, ob sich an Bord des Schiffes noch Besatzungsmitglieder befanden, aber darauf war Symond nicht angewiesen. Ein kleines Schiff konnte sehr gut von einer einzigen Person gesteuert werden, wenn diese sich auskannte, was bei Symond zweifellos der Fall war.
Jules setzte sich mit den Service-Leuten wegen der Möglichkeit in Verbindung, Marine- oder Polizeischiffe zur Verfolgung Symonds abzustellen. Aber Ansegria war ein kleiner und ruhiger Planet, der
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