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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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kommen, doch er konnte sie nicht abwehren – Jules hatte seine Angriffe Yvonnes Aktion angeglichen, und Symond war in einer Abblockbewegung gegen einen von Jules' Hieben. Als er ausweichen wollte, rannte er genau in die zwei ihm entgegengestreckten Spitzen der Kabel.
    Es knisterte, und Funken sprühten. Yvonne hatte ganz richtig erfaßt, daß ein Angriff mit elektrischer Energie in dieser Situation das einzige Mittel war, mit dem man dem Roboter beikommen konnte. Die durch die Kabel des Schiffes flutende Energie hatte die Schaltkreise des Roboters überlastet und zusammenbrechen lassen. Der Robotkörper verfiel in krampfhafte Zuckungen, bis Yvonne die Kabel entfernte und sie fallen ließ. Dann verharrte der Roboter still und leblos, mitten im Raum schwebend.
    Sie konnte Jules' erleichtertes Lächeln durch den Helm sehen. Er ruderte zu ihr hinüber, legte die Arme um ihren gar nicht so zierlichen Körper und drückte sie liebevoll an sich.
    »Liebling«, rief sie, »du weißt, wie ich deine Umarmungen genieße – aber leg zuerst die Rüstung ab! So macht's doch keinen Spaß!«
     

14. KAPITEL
An der Spitze des Eisberges
    Als Idealfall hätten sich alle d'Alemberts ein Leichenbegängnis auf ihrem Heimatplaneten gewünscht. Doch dies war ganz unmöglich. Der Zirkus der Galaxis war viel zu groß, um jedesmal seine Zelte abbrechen zu können, wenn eines seiner Mitglieder in Erfüllung seiner Pflicht sein Leben lassen mußte. Außerdem mußte er seine Tarnungs-Identität bewahren. Der Zirkus durfte offiziell nicht einmal zugeben, daß überhaupt jemand gestorben war, damit nicht zu viele Fragen über das Wie und Warum des Todes gestellt wurden.
    Folglich wurden die Beerdigungen für die auf Kolokov gefallenen vier Familienmitglieder – drei bei dem Überfall auf Evekian und Claude d'Alembert auf Burg Rimskor – zu verstohlenen Aktionen. Die Leichen wurden verbrannt, die Asche zum Heimatplaneten gesandt. Die Trauerfeierlichkeiten wurden im großen Zelt abgehalten, nachdem nach der letzten Abendvorstellung das Publikum gegangen war.
    Jules und Yvette, Jacques und Yvonne – deren Mission auf Ansegria beendet war – waren auf Kolokov wieder zum Zirkus gestoßen und konnten an der Trauerfeier teilnehmen. Sie wußten genau, daß – wären die Umstände ein wenig anders gewesen -sie selbst den Tod hätten finden können. Der Verlust ihrer Angehörigen traf sie zutiefst. Sie empfanden aber auch, daß es besonders Gelegenheiten wie diese waren, welche die Familie stärker und enger miteinander verknüpften. Die d'Alemberts würde es geben, solange es das Imperium gab, und diese erneuerte Zuversicht half ihnen, zukünftigen Missionen entschlossen ins Auge zu sehen.
    Etienne kam seiner Pflicht als Familienoberhaupt nach und sprach die Gebete. Sooft er dieser traurigen Pflicht schon nachgekommen war, jedes einzelne Mal hatte es die Bürde auf seinen Schultern vermehrt. Er sprach leise und mit Würde und sah dabei die Geschwister der vier Verblichenen vor Augen. Als er geendet hatte, war jedes weitere Wort überflüssig.
    Er sprach übrigens nicht nur zu den anwesenden Angehörigen, sondern auch zum Chef selbst – denn Großherzog Zander von Wilmenhorst verfolgte die Zeremonie mittels dreidimensionaler Übertragung. Dabei wurde sein Bild unter großem Energieaufwand über die Riesenstrecke von der Erde zum Planeten Kolokov in eine Zelle übertragen, die so angelegt war, daß die meisten Familienangehörigen ihn nicht erkennen konnten. Er lauschte aufmerksam und andächtig den Worten, die der Herzog für seine verblichenen Angehörigen fand.
    Danach wurde die sogenannte Trivid-Zelle ins Büro des Herzogs geschafft, wo Etienne, Jules, Yvette und der Chef den Fall im engen Kreis besprechen konnten. Als erstes beglückwünschte der Chef die drei d'Alemberts zum erfolgreichen Abschluß ihrer Mission, doch Jules und Yvette winkten ab. Sie betonten, daß es ihre Verwandten waren, die das hinter der Verschwörung stehende Geheimnis aufgedeckt hatten. Yvonne wäre es gewesen, die eigentlich den Roboter endgültig zerstörte.
    Der Chef nickte bedächtig. »Ich möchte Ihren Anteil keineswegs herunterspielen und erteile Ihnen allen ein verbales Schulterklopfen. Mehr ist leider nicht möglich. Ich darf die Belobigungen nicht schriftlich niederlegen, weil die geheime Natur des Zirkus Akten über euch nicht zuläßt. Aber ihr drei hattet die Einsatzleitung – und eine erfolgreich abgeschlossene Mission ist immer Spiegelbild ihrer Planer.

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