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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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sich an den Schaltungen des Subcom abmühte und versuchte, eine Verbindung mit Marask Kantana auf Evanoe herzustellen. Das war nicht einfach, weil die persönliche Beauftragte des Chefs unter keiner ständigen Nummer zu erreichen war. Dazu kam, daß es auf Evanoe noch Nacht war und das diensthabende Personal sich reichlich Zeit ließ.
    Den Ausschlag bei der Überwindung von schläfriger Büroroutine gab schließlich die Nennung seines und des Kode-Namens seiner Schwester: Wombat und Periwinkle. Diese Namen besaßen innerhalb des Service legendären Ruf. Es gab keinen SOTE-Mitarbeiter, der nicht bei Eintreffen einer Anweisung eines der beiden Agenten sofort alles andere liegen und stehen ließ. Seine Worte erzielten daher sofortige Wirkung, obwohl er den Sicht-Transmitter nicht einschaltete. Alles in allem dauerte es zwanzig Minuten, bis die Verbindung mit der schlaftrunkenen Kantana hergestellt war.
    Yvette servierte eben das Essen im Kontrollraum, als Marask Kantanas Gesicht auf der Bildfläche erschien. Sie war offensichtlich aus dem schönsten Schlaf gerissen worden. Das dunkelhäutige Gesicht war ungeschminkt und ließ sie älter erscheinen, als es ihr als Mittvierzigerin zustand. Das schwarze, grau durchsetzte Haar hing wirr herunter, die teilnahmsvollen braunen Augen waren getrübt vom Schlaf. Aber sogar unter diesen Umständen wurde die Schönheit ihrer Seele sichtbar. »Seid gegrüßt«, sagte sie gemessen. »Der Chef sagte mir, ich solle euren Anruf erwarten, aber ich hatte ja keine Ahnung, daß es so rasch sein würde.«
    »Wir glauben an schnelle Reaktion«, meinte Yvette. »Schön, Sie wiederzusehen.«
    »Ich wünschte, ich könnte dasselbe sagen – aber mir ist klar, warum es unmöglich ist.« Im Moment konnte sie die beiden Agenten nämlich nicht sehen. Die d'Alemberts wollten auf einem möglicherweise unsicheren Kanal die Sichtübermittlung nicht einschalten und waren somit nur hörbar. Der Anruf war selbstverständlich verschlüsselt.
    »Man hat uns davon verständigt, daß das Mädchen für Alles als vermißt gemeldet ist«, sagte Jules und schnitt damit den Austausch weiterer Floskeln ab. »Wir müssen nun Ihre Version kennenlernen – der Chef meinte, Sie könnten uns Hinweise geben.«
    Marask nickte. »Als ich mit ihr vor zwei Monaten essen ging, berichtete ich ihr von dem ungewöhnlichen Fall, den ich eben überprüfte, und sie löcherte mich daraufhin mit allen möglichen Fragen. Ihr beide werdet den Fall vielleicht faszinierend finden, weil es sich um das Verschwinden vieler Menschen handelt.«
    Yvette und Jules sahen einander erschrocken an. Bei dem Fall, den sie auf Vesa aufgeklärt hatten und in dessen Verlauf sie Marask kennenlernten, hatte es sich um einen Mord- und Raubring gehandelt, der für das Verschwinden von Hunderttausenden von Menschen während zweier Jahrzehnte verantwortlich war. »Hat sich am Ende jemand Garsts alte Masche zu eigen gemacht, und alles fängt von neuem an?« fragte Jules.
    Marask schüttelte den Kopf. »Nein, hier wird nach völlig anderen Spielregeln vorgegangen. Damals auf Vesa verschwanden die relativ anonymen Opfer nach keinem bestimmten Schema. Außerdem beschränkten sich die Verbrechen auf einen einzigen Satelliten. Bei diesem neuen Fall aber liegen mir Beweise vor, daß es um mindestens zwei Dutzend Welten geht. Das Schema ist festgelegt, und die Menschen, die hier verschwinden, sind ziemlich berüchtigt und werden dringend gesucht.
    Kurz gesagt, die führenden Verbrecher in diesem Bereich des Weltraumes verschwinden plötzlich nacheinander. Ich spreche jetzt nicht von kleinen Dieben und Gaunern, sondern von den führenden Köpfen – Bandenchefs, Bankräubern, die wirklich große Dinge gedreht haben, korrupte Politiker, denen die Untersuchungsausschüsse zu nahe auf den Pelz gerückt waren – diese Sorte, und dazu noch ein paar unbedeutendere Gefolgsleute. Jedesmal, wenn die Polizei die Falle zuschnappen lassen will, verschwinden sie spurlos. Geschähe dies auf nur wenigen Welten, wäre es zwar seltsam, aber kaum weiter bemerkenswert. Doch ich mußte wie gesagt, diese Entdeckung auf siebenundzwanzig verschiedenen Planeten unter ähnlichen Umständen machen. Es gehört zu meinem Beruf, einzelne Punkte miteinander in Beziehung zu setzen und das ihnen zugrundeliegende Schema aufzudecken. In diesem Fall stinkt es mir wie fauler Abfall.«
    »Und Ihre Schlußfolgerungen?« fragte Jules.
    »Ganz einfach – eine Person oder Organisation macht ein Geschäft

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