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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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sodann mit Höchstgeschwindigkeit auf ihn zu. Sie sprang los, und er ging in die Hocke. Yvette in den gewölbten Händen auffangend, richtete er sich auf und stieß sie mit aller Kraft nach oben. Seine gestählten und an die dreifache Erdschwerkraft angepaßten Muskeln schleuderten sie mit Leichtigkeit hoch, so daß sie mit einem einzigen festen Griff am Fensterbrett Halt fand. Nachdem sie sich vorsichtig vergewissert hatte, daß der Raum dahinter leer war, entnahm sie ihrem Gürtel einen Haltegriff und brachte ihn mit einer Hand seitlich am Fenster an, während sie sich mit der anderen am Fensterbrett festhielt. Der Haltegriff war eine einfache, mit zwei Saugnäpfen an der Wand haftende Metallstange. Sodann brachte sie den zweiten Haltegriff auf der anderen Fensterseite an und befestigte nun zwischen diesen Vorrichtungen einen starken Gurt. Sie zog sich hoch und hatte nun eine Rückenstütze, gegen die sie sich wie ein Fensterputzer lehnte, während sie sich der heiklen Aufgabe widmete, die elektrische Alarmanlage außer Funktion zu setzen und das Fenster zu öffnen.
    Jules harrte unterdessen im Hausschatten an der Grundmauer aus. Seine scharfen Augen überflogen ununterbrochen die Szenerie nach Anzeichen dafür, daß man ihre Anwesenheit entdeckt hatte. Die mondlosen Nächte auf Cordoba waren fast undurchdringlich finster. Plötzlich hörte er ein rasch von links sich näherndes Zischen und feuerte rein instinktiv seinen Stürmer gegen den mutmaßlichen Angreifer. Ein leiser Schnapplaut ertönte, und das Wesen brach zusammen. Jules wagte es und entfernte sich eine Sekunde lang von der Hauswand, um nachzusehen, was es war.
    Er betastete das dunkle Häufchen vor sich mit den Händen und merkte, daß er es mit einem Wesen von der Größe eines großen Hundes zu tun hatte. Das Fell jedoch fühlte sich so gar nicht hundeartig an. Im Tiermaul starrte eine Doppelreihe scharfer Zähne. Jules überlief ein Schaudern bei dem Gedanken, was ein solches Tier einem ahnungslosen Opfer antun konnte. Er zweifelte nicht daran, daß es sich um eine Art wachehaltendes Tier handelte. Ein Glück, daß es stumm zu sein schien. Seine Aufgabe war offenbar weniger das Krachschlagen. Vielmehr sollte es den Eindringling angreifen und ihn unschädlich machen oder töten, noch ehe er wußte, wie ihm geschah. Jules' Stunner stand auf Stufe drei, einer zwanzig Minuten dauernden Betäubung für ein menschliches Wesen.
    Weil dieses Tier hier jedoch kleiner war als ein Mensch, würde es wahrscheinlich länger bewußtlos bleiben. Jules wollte sich vor weiteren Exemplaren dieser Gattung in acht nehmen. Die Vorstellung, wie diese Zähne sich in seine Waden verbissen, war keine angenehme.
    »Bei dir alles in Ordnung?« Yvettes Stimme hallte in seinen Ohren. Beide waren mit Mini-Empfängern und empfindlichen Kehlimikrophonen ausgerüstet, die ihre leisesten Äußerungen an den anderen übertrugen. »Ich hörte ein Stunner-Surren.«
    »Ich traf damit das hiesige Gegenstück eines Wachhundes. Die Biester sind zwar nicht laut, aber bissig, sei also vorsichtig.«
    »Das Fenster ist erledigt«, meldete Yvette Sekunden später. Sie drückte es auf, kletterte ins Haus und ließ dann für ihren Bruder ein Seil hinunter. Eine halbe Minute, und er stand neben ihr im Hausinneren.
    Jules und Yvette besaßen gegenüber normalen Fassadenkletterern den Vorteil, daß sie das Haus von einem früheren Besuch her bereits kannten. Vor sechs Jahren hatte der Zirkus auf Cordoba gastiert, und man hatte sie als zwei der Spitzenstars eingeladen, die Sammlung der Baronin zu besichtigen. Damals hätten sie es sich nicht träumen lassen, daß dieses Erlebnis einst für sie von praktischem Nutzen sein würde.
    Sie gingen an die Zimmertür und öffneten sie einen winzigen Spalt breit. Der Gang war hellerleuchtet und wurde vermutlich im Abstand von wenigen Minuten von Wachen patrouilliert. Beide Agenten hatten ihre Stürmer auf drei, nämlich auf eine zwanzigminütige Betäubung, eingestellt. Das war die humanste Art mit dem Gegner fertig zu werden. Sie wollten niemanden verletzen, wenn es sich vermeiden ließ. Ein Posten, der sich ihnen in den Weg stellte, würde ein kleines Nickerchen machen und sich danach ein wenig benommen fühlen, andere Nebenwirkungen waren nicht zu erwarten. Zwanzig Minuten, mehr brauchten sie nicht zur Erfüllung ihrer Aufgabe.
    Auf ein Signal von Jules hin stieß Yvette die Tür weit auf, und die zwei d'Alemberts stürzten hinaus in den Korridor. Ihrer

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