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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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nach Moskau.
    Zwölf Stunden später leitete er durch verschiedene Kanäle seine Meldung an den Mann weiter, der ihn für den Verrat an SOTE bezahlte. Ein Anruf bei der betreffenden Nummer löste die Weiterleitung an mehrere Kommandostellen aus, und nach einer Wartezeit von nur einer Stunde – was auf eine tüchtige Organisation schließen ließ – bekam er eine neue Anweisung, er sollte sich an eine bestimmte Adresse begeben und dort – wen immer er anträfe – Meldung erstatten.
    Das Haus war alt. Ein halbverfallenes Gebäude gegen den Stadtrand zu. Die Fenster waren holzverschalt, die Ziegel von jahrzehntelanger Luftverschmutzung verfärbt. Auf den Straßen schien es keine anständigen Menschen mehr zu geben – nur das, was der Oberst als ›kriminelle Elemente‹ eingestuft hätte -, obwohl ihn hinter geschlossenen Fensterläden viele Augen beobachteten. Das Geländer der Außentreppe war von monatealtem Staub bedeckt. Das Haus schien nur selten Besucher zu empfangen.
    Drinnen war es nicht viel besser. Der Geruch von alten Spinnweben drang an seine Nase, an den Wänden verblichene Tapeten, der Boden kahl, ein paar herumliegende Bretter. Grandon tastete nach dem Lichtschalter, aber nichts tat sich. Das einzige Licht drang durch die mit Brettern vernagelten Fenster.
    »Hallo«, rief er.
    »Hierher, Gospodin Jones«, kam eine gedämpfte Stimme hinter der Wand hervor und nannte ihn bei seinem Kode-Namen.
    Grandon machte einen Schritt auf die Stimme zu. »Euer Majestät, ich ...«
    »Kommen Sie ja nicht näher!« Die Stimme, die aus einem anderen Raum kam, war noch immer gedämpft, aber mit Schärfe. »Sie bleiben dort stehen, wo ich Sie sehen kann und Sie mich nicht sehen können. Eine notwendige Maßnahme. Und Sie dürfen mich nicht mit diesem Titel ansprechen – noch nicht. Ich beanspruche nicht, was ich noch nicht errungen habe. Es wird kommen, wenn die Zeit reif dafür ist. Inzwischen nennen Sie mich Gospodin Iwanow. Das ist zwar nicht mein Name, aber es reicht.«
    »Wie Sie wünschen, Gospodin. Ich bin gekommen, um Ihnen aus erster Hand von den Aktionen der SOTE gegen Sie zu berichten.«
    »Allein die Tatsache, daß Sie hier sind – erste Hand oder nicht-, ist ein Beweis dafür, daß Sie versagt haben. Ich bezahle Sie dafür, daß Sie innerhalb der SOTE arbeiten.«
    »Das läßt sich nicht ändern. Ihre beiden anderen Agenten haben den Job vermasselt. Ich habe die beiden ausreichend mit Informationen versorgt, damit ein Hinterhalt gelegt werden kann. Die beiden haben versagt. Die Tatsache, daß die zwei gefangen wurden, hat mich kompromittiert. Sie kannten mich zwar nicht vom Sehen, wußten auch meinen Namen nicht, aber über die Quelle ihrer Informationen hätte kein Zweifel bestanden. Da ich wußte, ich würde für Sie als Toter – oder noch ärger, als unter Einwirkung von Nitrobarb-Verhörter – nutzlos sein, flüchtete ich. Der Chef hat im Moment keine Ahnung, wo ich bin- und auch kaum einen Verdacht, daß ich noch am Leben bin.«
    »Was wissen Sie von seinen unmittelbar bevorstehenden Plänen? Im besonderen: Wer ist der Geheimagent, den er zugezogen hat?«
    »Das kann ich nicht sagen, aber es sieht mir ganz nach einem Zweierteam aus. Sarbatte, der sich mit ihnen in den ›Dunedin Arms‹ treffen sollte, wurde gesagt, daß es sich um zwei Personen handle. Und bei meiner Flucht aus dem Dienstgebäude sah ich, daß ich von zwei Gestalten verfolgt wurde. Ich schoß auf sie und traf nicht. Ich war sehr in Eile. Es war sehr dunkel, und ich konnte außer zwei undeutlichen Gestalten nichts sehen, deswegen kann ich keine weiteren Angaben machen.«
    »Gospodin Jones – Sie haben kläglich versagt«, wiederholte die Stimme. »Diese angeblichen Superagenten sind noch am Leben und ihre Identität unbekannt.«
    »Aber ich kann das wiedergutmachen«, sagte Grandon verzweifelt. »Ich kenne die Arbeit der SOTE in- und auswendig. Dieses Wissen ist wertvoll.«
    »Ja, ich habe Ihre Berichte gelesen. Sie waren sehr gründlich. SOTE bildet seine Leute gut aus. Ich wünschte, meine eigenen Leute könnten so knappe und präzise Berichte verfassen.«
    Grandon lächelte.
    »Tatsächlich«, fuhr die Stimme fort, »waren Ihre Berichte so umfassend, daß ich Sie persönlich gar nicht mehr brauche. Ich habe von Ihnen alles Wissenswerte erfahren.«
    Der Oberst wurde blaß. »Aber ...«
    »Wenn ich Sie am Leben lasse, besteht immer die Möglichkeit, daß man Sie entdeckt und die Spur zu mir weiterverfolgt. Dieses Risiko kann

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