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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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war beendet. Jules war bester Laune – der Plan hatte geklappt. Sie befanden sich auf dem Pfad, den Helena wahrscheinlich eingeschlagen hatte.
    Treffpunkt Standort B war eine spezielle Strauchgruppe auf dem Platz vor einem der Nobelhotels von Avila. Yvette erwartete ihn bereits, als er gemächlich daherkam. Sie hakte sich bei ihm unter wie die Liebste beim Stelldichein. »Du hast aber lange gebraucht«, sagte sie. »Ich mußte hier mit ein paar eichhörnchenähnlichen Biestern um den Platz kämpfen.«
    »Ich mag zwar langsam sein, aber ich bringe auch Resultate.« Jules gab das Telefongespräch wieder und berichtete, was sie nun zu tun hatten.
    Yvette stieß einen leisen Pfiff aus. »Habgieriges Pack, allesamt. Die wollen alles, was wir haben, und zwar sofort. Und wenn alles nur eine Falle ist? Wenn sie Flüchtlinge mit dem Versprechen eines Asyls in der Hinterhand anlocken, sie töten, ihnen alles abnehmen – was in Anbetracht der Klienten gar nicht wenig sein dürfte – und dann die Leichen verschwinden lassen? Eine schöne Geschichte – und kein Mensch, der ihnen das Handwerk legt.«
    »Nun, wir werden bald selbst dahinterkommen, was gespielt wird. Helena ist sicher denselben Weg gegangen. Wenn Mord mit im Spiel ist, ist es am besten, wir erfahren es jetzt. Ich möchte nicht wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt werden.« Mit einem Blick auf die Uhr fuhr er fort: »Wenn wir uns nicht beeilen, brauchen wir gar nicht erst an den verabredeten Treffpunkt zu kommen.« Rasch gingen sie zur Garage, in der sie ihren Mietwagen untergebracht hatten. Der Koffer im Kofferraum enthielt Garderobe zum Wechseln für beide und dazu funfhunderttausend Rubel in bar. Der Zirkus hatte auf sämtlichen Planeten, die er auf seiner Tournee berührte, Konten, und diese Gelder waren ihnen für ›anfallende‹ Unkosten zugänglich. Ihre Arbeit war so geheim, daß die beiden nicht einmal in den Gehaltslisten der SOTE auftauchten. Der Kaiser sorgte dafür, daß die Steuern des Zirkus stillschweigend refundiert wurden – und diese Summe war so gewaltig, daß sie ausreichte, um sämtliche Kosten der Aufträge der d'Alemberts aufzufangen.
    Die Agenten nahmen hundertzehntausend Rubel und stopften sie in Yvettes Tasche. Der Rest landete für künftige Verwendung wieder im Koffer. Hastig, denn die verabredete Zeit war gekommen, fuhren sie an eine drei Blocks vom bezeichneten Lagerhaus entfernte Stelle und legten den Rest des Weges zu Fuß zurück, wobei Jules den Koffer lässig in der Linken trug. Die Rechte blieb dabei in der Nähe der Tasche, in der er einen Mini-Stunner versteckt hatte. Yvettes Mini-Waffe lag schußbereit in ihrer Hand. Beide waren auf alles gefaßt.
    Vorsichtig näherten sie sich dem Lagerhaus. Sie konnten nur eine Tür entdecken und hatten auch keine Zeit, nach anderen Zugängen Ausschau zu halten. Die Tür stand ein wenig offen. Sie mußten sich nacheinander hineinzwängen, und das im vollen Bewußtsein, daß wahrscheinlich von nun an jeder ihrer Schritte beobachtet wurde – mit der Waffe im Anschlag.
    Das Dach des Lagerhauses dräute fünfzehn Meter über ihnen, der Raum erstreckte sich in etwa zweihundert Meter Länge vor ihnen. Große Kisten und schwere Behälter waren in Reihen gestapelt, dazwischen Durchgänge, die einen Gabelstapler durchließen. Der Geruch von Sägemehl lag in der Luft, ein sauberer Geruch nach Wald.
    Jules und Yvette gingen langsam den Hauptgang entlang, ständig eines Hinterhalts gewärtig. An einer Kreuzung endlich trat ihr Kontaktmann hinter einem Kistenstapler hervor und vor sie hin.
    Er schien unbewaffnet.
    »Schön, daß ihr es geschafft habt«, sagte er. »Sicher habt ihr meine Zehntausend nicht vergessen.«
    Yvette griff in ihre Tasche und angelte das passende Banknotenbündel heraus. »Für Sie.«
    Der Mann nahm das Geldbündel und zählte die Scheine mit professioneller Fingerfertigkeit durch. »Bestens« verkündete er sodann. »Ein schieres Vergnügen, mit euch Geschäfte zu machen. Jetzt reiche ich euch an Kollegen Kharmahn weiter, der von nun an euer Geschick in die Hand nimmt.«
    Die letzten Worte waren noch nicht ausgesprochen, als ein zweiter aus einem Seitengang eine Kreuzung weiter auftauchte. Kharmahn war Durchschnitt, was Größe und Gewicht anlangte, Bart und Haupthaar waren rot. Die linke Gesichtshälfte wurde von einer gezackten weißen Narbe von der Schläfe bis zu den Lippen entstellt, das linke Auge schien größer und roter als das rechte. Beim Gehen bemerkte man die

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