Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
des Tages forderten ihren Tribut. Auch die abnorm große Vitalität der d'Alemberts konnte sich erschöpfen, das war nach diesem ereignisreichen Tag kein Wunder. Die Geschwister trennten sich, um sich vor dem Dinner noch ein wenig zu entspannen.
    Ausgeruht trafen sie sich zwei Stunden später und schwammen auf die Vorderseite des Schiffes zu. Nach einigem Suchen fanden sie ein Besatzungsmitglied, das ihnen den Weg zur Messe zeigte. Als sie endlich eintrafen, hatten sich dort bereits fast alle an Bord des Schiffes Befindlichen versammelt.
    Die Linnea Rose führte einundzwanzig Mann Besatzung, und hatte außer den d'Alemberts noch drei weitere Passagiere an Bord. Diese waren ohne Zweifel aus denselben Gründen unterwegs – sie hatten die Fahrt zum Asylplaneten gebucht, um dem Arm des Gesetzes zu entkommen.
    Yvette überflog die Gesichterreihen und erschrak, als sie ein Gesicht erkannte. Es war der Spieler, dem sie auf Cordoba begegnet war, der Geck von dem Hochschwerkraft-Planeten, den sie mit Jules verwechselt hatte. Sie kramte verzweifelt in ihrem Gedächtnis und hatte dann endlichen den Namen, der zu dem Gesicht gehörte: Pias Nav.
    Der Spieler war ebenso großartig gekleidet wie beim ersten Mal, wenn auch ein wenig praktischer im Hinblick auf eine NullSchwerkraft-Umgebung. Diesmal war er ohne Hut und trug einen schwarzen Anzug ohne Cape. An der linken Schulter prangte eine rote Stoffrose. Bei jeder Bewegung fächelten die Blütenblätter aus zartem Stoff. Er erblickte Yvette fast gleichzeitig wie sie ihn. Seine Miene erhellte sich freudig.
    »Yarmilla Dubcek!« rief er laut aus. Alle Köpfe wandten sich, entweder ihm oder dem Gegenstand seiner Aufmerksamkeit zu. Pias Nav fuhr, die Blicke nicht beachtend, fort: »Welch unerwartetes Vergnügen, Ihnen wieder zu begegnen! Ich hörte, an Bord sei auch eine Dame, aber ich hatte keine Ahnung, daß Sie das sind! Und das muß Ihr Bruder sein! Bitte, Sie müssen hier neben mir Platz nehmen, ich bestehe darauf!«
    Yvette bewegte sich lächelnd in seine Richtung. Jules folgte ihr einigermaßen verblüfft. »Wer ist das?« flüsterte er, während er durch die Messe schwamm.
    »Der Kerl, den ich im Kasino mit dir verwechselte. Ich habe dir davon erzählt.«
    Jules musterte Pias Nav mißbilligend von Kopf bis Fuß. »Ich begreife gar nicht, wie du dich so irren konntest. Ich sehe doch viel besser aus als der da.«
    Yvette lachte kurz auch. »Und bist viel eingebildeter. Ich finde ihn charmant.«
    »Außerdem ist er ein Gauner großen Stils, sonst wäre er nicht da«, mahnte Jules. »Vergiß das nicht.«
    Sie schwammen weiter und machten erst neben dem Spieler halt. »Für gewöhnlich pflege ich mich zu verbeugen, meine Gnädigste, aber das läßt sich im schwerelosen Raum nicht machen«, entschuldigte Nav sich. »Darf ich Ihnen als Zeichen meiner Verehrung die Hand küssen -«
    »Natürlich«, Yvette streckte die Hand aus und Nav führte sie mit einer Eleganz an die Lippen, die auf einem Hofball hätte bestehen können.
    Jules ließ sich ein Stück weitertreiben und murmelte leise etwas von verdammt affigem Angeber. Um ein gewisses Gefühl der Nutzlosigkeit zu überbrücken, schwamm er an den Speiseautomaten, holte Teller für sich und Yvette und brachte sie ihr, die noch immer von Nav gefesselt war.
    Das Essen war typisch für die Weltraumfahrt und nicht weiter aufregend. Klare Brühe in der Druckflasche als Suppe; eine Kugel, in der bissengroße, vorgeschnittene Teile einer Eiweißpaste enthalten waren, die optisch und geschmacklich gekochtem Fleisch nachempfunden war. Drei weitere Tuben enthielten Gemüse in Creme-Form, heißen Kaffee und Pudding.
    »Na, verwöhnt werden wir hier nicht gerade«, bemerkte Jules, als er seiner Schwester die Speisenfolge servierte.
    »Macht nichts, Gnädigste«, sagte Nav. »Neben Ihnen wird auch das Einfachste zu einem unvergleichlichen Festschmaus.«
    Ich glaube, ich höre nicht richtig, dachte Jules, behielt aber seine Meinung über den Redeschwall des Spielers für sich. Er nuckelte an seiner Suppe und den Gemüsen und kaute wortkarg an den Eiweiß-Brocken.
    In gewisser Weise erwies sich Navs Geplauder jedoch als sehr nützlich. Als geborener Wichtigtuer hatte er bereits allerhand über die Mitpassagiere in Erfahrung gebracht.
    »Der Kerl dort drüben«, sagte er und deutete auf einen mageren Mann in mittleren Jahren mit stark gelichtetem Haar und Schielaugen, »ist der frühere Buchhalter des Earls von Arabolia. Man nimmt an, daß er zwei

Weitere Kostenlose Bücher