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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Millionen auf die Seite brachte, ehe er seinen Posten in aller Eile aufgab. Genaue Zahlen nennt er nicht. Unser zweiter Reisegefährte ist Rowe Carnery, der von unzähligen Planeten höchst erfolgreich Schiffe entführte.«
    Yvette glaubte eine leichte Veränderung in Navs Stimme festzustellen, als er von Carnery sprach – weniger leicht und mit dunklem Unterton gefärbt. Zwischen Nav und Carnery stimmt etwas nicht, signalisierten ihre Instinkte, obwohl es ihr an Beweisen für ihre Vermutung fehlte.
    Sie unterzog Carnery einer eingehenden Musterung. Der Mann war sehr groß, knapp zwei Meter, und brachte mit Leichtigkeit hundertzehn Kilo auf die Waage. Das schwarze Haar war ganz kurz geschoren, die buschigen Brauen wuchsen zusammen und bildeten unter der Stirn eine einzige dunkle Linie. Sein Gesicht zierte ein zwei Tage alter Stoppelbart, die Nase war ihm in der Vergangenheit mehrere Male gebrochen worden. Die tiefliegenden dunklen Augen brüteten über geheimen Schrecknissen, die nur er allein sehen konnte. Ganz sicher kein Typ, den ich zu einem Picknick einlade, entschied Yvette. Möchte wissen, welche Verbindung zwischen ihm und Nav besteht.
    Sie erzählte Nav ihre und ihres Bruders Geschichte. Sie seien die berühmten Einsteigdiebe, behauptete sie, und er war gebührend beeindruckt. »Und was ist mit Ihnen?« fragte sie schließlich. »Womit haben Sie sich die Fahrt zum Asylplaneten verdient?«
    »Verglichen mit Ihren Taten, sind meine Sünden Bagatellen«, erklärte Nav geziert. »Ich bin Spieler von Beruf und spiele besser, als es gewissen Kasinobesitzern auf Cordoba in den Kram paßte. Nachdem ich einigen ein kleines Vermögen abgeknöpft hatte, dachten sie sich mit vereinten Kräften Methoden aus, die mich entmutigen sollten. Die letzte dieser Methode sah so aus, daß sie mir zwei Schläger auf den Hals hetzten, die mir eine Abreibung verpassen sollten. Ich setzte mich zur Wehr, und einer der Knaben mußte ins Gras beißen. Diese Gelegenheit nützten sie und hängten mir einen Mord an. Diese Reise erschien mir die verlockendere Alternative, als der Polizei die Geschichte zu explizieren.«
    »Sie sehen aber gar nicht wie eine richtige Kampfnatur aus«, bemerkte Jules eisig.
    »Bin ich auch nicht«, gab ihm Nav mit freundlichem Lächeln recht. »Es gibt Zeiten, da sind meine sämtlichen Energien darauf gerichtet, Gewalt zu verhindern. Aber wie Sie wissen, bewegen sich diese Menschen von den Planeten mit geringer Schwerkraft langsamer, als ihnen guttut.«
    Diese Wendung des Gespräches gab Yvette Gelegenheit zu der Frage: »Woher stammen Sie übrigens? Du* Akzent verrät, daß Sie nicht von DesPlaines kommen, und von Purity sind Sie auch nicht. Es gibt nicht viele Hochschwerkraft-Welten.«
    »Nein«, sagte Nav lächelnd. »Ich stamme von Newforest.«
    Yvettes Augen weiteten sich unmerklich. Newforest war die sogenannte Verlorene Kolonie, jahrhundertelang ein Mythos, bis sie schließlich vor erst fünfzig Jahren entdeckt wurde. Im frühen einundzwanzigsten Jahrhundert hoben etwa zwei Dutzend Schiffe voller Zigeuner und ›Kesselflicker‹ von England aus ab. Sie flohen vor den Säuberungswellen, die über die Erde hinwegrollten. Der Kontakt brach ab, und bei der offiziellen Gründung des Erdimperiums im Jahre 2225 nahm man allgemein an, daß die Schiffe entweder im noch nicht vermessenen Bereich des Alls oder auf einer unbewohnbaren Welt gelandet waren, auf der kein Überleben möglich war.
    Doch es gab merkwürdige Vorkommnisse. Immer wieder landeten Raumschiffe auf erschlossenen Planeten. Kapitän und Besatzung behaupteten, Bewohner einer Newforest genannten Welt zu sein, Nachkommen der Menschen dieser verlorenen Schiffe. Diese Menschen von Newforest nahmen mit der Zeit mythische Dimensionen an. Man wußte von ihnen nur, daß sie von einem Hochschwerkraft-Planeten kamen, dessen genaue Lage sie geheimhielten.
    Nach ausgeklügelter Detektivarbeit von Seiten des Service war man in der Lage, auf die Position von Newforest zu schließen. Der Planet befand sich in naher Umlaufbahn zu einem roten Stern, der so klein und schwach war, daß er in den galaktischen Karten meist gar nicht auftauchte. Die Bevölkerung von Newforest wußte nicht recht, was sie von der Erde halten sollte, da sie in erster Linie die Verfolgungen in Erinnerung hatte, die sie von dort vertrieben hatten. Doch als eine Flotte von fünfundzwanzig kaiserlichen Schlachtkreuzern an ihrem Himmel auftauchte und verlangte, daß sie entweder dem Imperium

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