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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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nicht.«
    »Warum nicht? Nur weil er charmant und amüsant ist und weiß, wie man sich einer Dame gegenüber benimmt?«
    »Er ist ein Gauner, und wir können uns Romanzen mit einem dieser Typen nicht erlauben. Nicht bei unserer Arbeit.«
    Yvette sah ihn aus schmalen Augen an. »Mon Dieu, mein Bruder ist aber ein Tugendbold! Hätte ich nie gedacht!« Sie wollte die Situation scherzhaft überspielen, hörte aber sofort damit auf, als sie merkte, wie ernst es ihm war. »Hör mal, er ist kein richtiger Gauner. Er ist Berufsspieler, was auf vielen Planeten erlaubt ist. Er ist nur hier, weil er in eine Situation hineingeriet, aus der er sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnte. Dadurch wird er aber kaum Feind Nummer eins der Galaxis.«
    »Dann nimmst du ihm seine Geschichte also ab?«
    »Im Moment ja. Er lieferte mir keinen Grund, ihm nicht zu glauben.«
    »Er hat einen Mord gestanden.«
    »Mon eher frere, wir haben Ähnliches auf dem Kerbholz. Wir mußten manchmal töten, in Notwehr oder zum Wohle des Imperiums. Aus diesen Gründen allein würde ich ihn nicht in Grund und Boden verdammen.«
    Jules schlug mit der rechten Faust auf die linke Handfläche. »Irgendwas an ihm stimmt nicht, Evie. Mehr kann ich im Moment nicht sagen. Irgendwas an seiner Geschichte stört mich. Er ist uns gegenüber nicht ganz aufrichtig.«
    »Jetzt sage ich dir eines«, meinte Yvette in einem letzten Versuch, die aufgebrachten Gefühle ihres Bruders zu beruhigen. »Verschaffe mir Beweise, und ich glaube dir. Ich verlasse mich auf deine Gefühle, wenn du sagst, er wäre nicht aufrichtig – aber ich bitte dich, meinem Gefühl zu trauen, daß er ein guter Mensch ist.«
    Jules schnitt eine Grimasse. »Also gut, abgemacht. Aber ich warne dich. Ich werde ihn mir genauer ansehen.«
    »Ich kenne dich«, sagte Yvette lächelnd, »und ich habe nichts anderes erwartet.«
    Beim Frühstück am nächsten Morgen war Pias Nav ganz wie immer. Er bezauberte Yvette und war mit seiner übertriebenen Galanterie ein rotes Tuch für Jules. Doch zu Mittag zeigte sich der Spieler nicht in der Messe beim gemeinsamen Essen. Jules wurde mißtrauisch. An Bord eines Schiffes, auf dem die Mahlzeiten der einzige erlaubte gesellige Anlaß waren, würde niemand so leicht ein Essen ausfallen lassen. Jules würgte seine Portionen hastig hinunter und entschuldigte sich, weil er vorzeitig die Tafel verließ. Die Sache verdiente, näher untersucht zu werden.
    Er schwamm zu der Kabine, die, wie er wußte, Nav gehörte. Auf sein Klopfen bekam er keine Antwort. Sein Gespür sagte ihm nun, er solle zurück zu seiner und Yvettes Unterkunft, halb in der Erwartung, er würde den Newforester beim Ehirchstöbern der Kabinen ertappen. Aber beide Räume waren unberührt. Verblüfft schwamm er weiter. Wo konnte der Mann nur sein, und was hatte er vor?
    Schließlich vernahm er ein leises Geräusch. Eine Tür zur Linken stand ein wenig offen – es war die Tür von Rowe Carnerys Kabine, wie er am Vortag erfahren hatte. Er näherte sich langsam, legte das Auge an den Spalt und sah hinein. Ja, da war Nav. Er war im Begriff, die Schubfächer des Einbauschrankes zu durchstöbern. Er nahm nacheinander Kleidungsstücke heraus, durchsuchte sie, und legte sie, da er das Gesuchte nicht entdeckt hatte, wieder zurück. Dieser Vorgang wiederholte sich. Schließlich stieß er auf etwas, das ihn interessierte – ein großes rundes Medaillon an einer Silberkette. Nav hielt es gegen das Licht und untersuchte es eingehend, dann umschloß er es mit seiner Faust.
    Seine Miene drückte schieren Haß aus, in seinen Augen blitzte Mordlust, so daß es Jules kalt überlief. Mir gleich, was Yvette glaubt, dachte Jules. Der Kerl ist kein Unschuldslamm. Mit einem, der so aussehen kann, möchte ich nicht aneinandergeraten.
    Es dauerte eine Weile, bis Nav wieder normal aussah. Sorgfältig legte er das Medaillon zurück, und ordnete die Sachen in den Fächern säuberlich. Carney würde nie merken, daß seine Kabine durchsucht worden war.
    Jetzt aber rasch weg, entschied Jules. Er darf nicht merken, daß ich ihm nachspioniere. Er schwamm rasch weg und war bereits außer Sicht, als Nav aus der Kabine kam und in die entgegengesetzte Richtung, nämlich zum Speisesaal hin schwamm.
    Später am Abend, als Jules und Yvette gemeinsam auf dem Weg zum Dinner waren, nahm er seine Schwester beiseite in ihren Vorratsraum. »Könntest du deinen Freund ein oder zwei Stunden nach dem Essen irgendwie beschäftigen? Ich möchte seine

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