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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Vielleicht hat er aus irgendeinem Grund etwas gegen ihn. Soll ich ihn deshalb meiden?«
    »Du hast seinen Gesichtsausdruck nicht gesehen. Ich sage dir, dieser Mann ist gefährlich.«
    »Alle Männer sind gefährlich«, sagte Yvette lächelnd. »Das gehört zu den ersten Lektionen, die ein Mädchen lernt, wenn es erwachsen wird. Wenn wir uns davon abhalten ließen, wäre die menschliche Rasse schon vor Jahrtausenden ausgestorben. Mehr hast du gegen ihn also nicht vorzubringen?«
    »Doch. Er belügt uns außerdem hinsichtlich seiner Identität. Ich entdeckte in seiner Kabine ein Taschentuch mit dem Monogramm ›PB‹«.
    »Wir belügen ihn in diesem Punkt ebenfalls. Ich bin nicht Yarmilla Dubcek. Ich könnte mir viele Situationen vorstellen, in denen ein Berufsspieler zu einem anderen Namen greifen muß. Das bereitet mir keine Kopfzerbrechen, ich lege vielmehr auf die Persönlichkeit dahinter Wert. Er ist ein guter Mensch, Jules. Das weiß ich so sicher, daß mich nichts in meiner Meinung erschüttern kann.«
    Sie gab ihrem Bruder einen Kuß auf die Stirn. »Lieb von dir, daß du dir meinetwegen Sorgen machst, wirklich. Ich weiß ja, du tust es nur, weil du mich liebhast. Jules, ich habe dich auch lieb. Aber denk daran, daß ich um ein Jahr älter bin. Ich kann auf mich selbst aufpassen, ehrlich. Wir sind keine Siamesischen Zwillinge, ich habe Anspruch auf ein Eigenleben. Schließlich bin ich dir auch nicht böse, wenn du mit Vonnie zusammen bist, also kannst du mir rulüg dasselbe gönnen.«
    Sie sah auf die Uhr. »Leider drängt die Zeit – ich bin in zehn Minuten mit Pias verabredet und schaffe es gerade noch. Ich werde daran denken, was du mir über ihn gesagt hast, gleichzeitig werde ich nach Helena Ausschau halten. Aus diesem Grund bin ich schließlich da, ich weiß das so gut wie du.
    Aber ich mache das auf meine Art. A bientöt.« Und sie lief eilig davon und ließ Jules stehen, der sich sehr frustriert fühlte, weil er sie von Navs Gefährlichkeit nicht überzeugen konnte.
    Sie läßt sich zum Narren halten, dachte er wütend. Gleichzeitig aber wußte er, daß seine Schwester eine willensstarke Frau war und er ihre Meinung nicht mit ein paar Worten ändern konnte. Er verdrängte dieses Problem für den Augenblick aus dem Bewußtsein und konzentrierte sich statt dessen auf die Suche nach Helena.
    Yvette traf sich mit Pias Nav in einem Restaurant, dessen Spezialität nagalesische Speisen waren. Er hatte sich bereits an einen Tisch vorne rechts gesetzt, doch sie tat so, als hätte sie ihn nicht sofort erspäht, was ihr Gelegenheit gab, den Raum einer unauffälligen allgemeinen Musterung zu unterziehen. Keine Spur von Helena, also nahm sie Navs Winken zur Kenntnis.
    Er erhob sich, noch während sie auf ihn zukam, und beugte sich über ihre Hand. Sie bestellte die Spezialität des Hauses, eine Platte mit rohem Fisch, als Beilage Gemüse in Eierteig herausgebacken. Dazu gab es eine große Auswahl an Saucen, in die man die einzelnen Bissen eintunkte. Dadurch wurde die Mahlzeit zu einer Entdeckungsreise in die verschiedensten Geschmacksrichtungen.
    Während des Essens sah der Newforester plötzlich auf und wechselte das Thema ihrer bislang nichtssagenden Unterhaltung. »Dein Bruder mag mich nicht, habe ich recht?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich bin doch nicht blind, Yarmina. Wenn wir uns im gleichen Raum aufhalten, spüre ich seine eisigen Blicke auf mir. Und seine kurzangebundene Art, mit mir zu reden, sagt alles. Macht er dir das Leben meinetwegen sehr schwer?«
    »Er ist außer sich«, sagte Yvette gedehnt. Dabei fragte sie sich, wie sie ihre Worte diplomatisch formulieren sollte. »Er spielt gern den Beschützer, obwohl ich älter bin. Unser Familienstolz ist sehr ausgeprägt, daher fürchtet er, ich würde mich nicht standesgemäß verheiraten.«
    Pias Nav stieß ein kurzes Lachen aus.
    »Was ist da so komisch?« fragte Yvette ihn. Nur mit Mühe fand der Newforester zu seinem früheren Ernst zurück. »Ach, nichts. Ich frage mich nur, wie tief ich unter dir stehe. Ich bin ein Spieler und du eine Diebin. Wir beide stehen auf der gesellschaftlichen Leiter ziemlich tief unten.«
    Yvette verwünschte sich, weil sie diesen schweren Fehler begangen hatte. Ihr Vater war Herzog des Planeten DesPlaines, ungeachtet der Tatsache, daß er es vorzog, als Zirkusdirektor auf Tournee zu gehen. Ehen zwischen Adeligen und Bürgerlichen waren sehr häufig und wurden in gewissen Kreisen sogar begünstigt, also gab es kein

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