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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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allein nicht aufkommen. Auch wenn sie mit ihrem Bruder Rücken an Rücken kämpfte, war das Verhältnis von fünfundzwanzig zu eins ein sehr ungünstiges – und der Gegner bekam laufend Verstärkung.
    Furcht war es nicht, was Yvette jetzt spürte. Sie hatte sich schon längst damit abgefunden, daß sie einst im Dienst für das Empire sterben würde. Was ihr zu schaffen machte, war der Gedanke, daß sie bei ihrer jetzigen Mission versagt hatte. Der Tod nach einem Erfolg war etwas Glorreiches; nach einem Mißerfolg war er etwas Schändliches.
    Plötzlich hörte sie ein donnerndes Geräusch, Reifenquietschen, Krachen. Aus dem Nichts tauchte eine langgestreckte niedrige Limousine auf, schwarz, fünf Meter lang und fast drei Meter breit. Der Wagen kam mit halsbrecherischer Geschwindigkeit dahergerast und brachte im Wege stehende Kistenstapel zum Einsturz.
    Vor Yvette blieb der Wagen knirschend stehen, eine Seitentür wurde aufgestoßen. Sie wollte automatisch losfeuern, doch ihr Instinkt hielt sie zurück. Sie glaubte über dem allgemeinen Getöse eine Stimme zu vernehmen: »Rasch, steig ein!«
    Sie hatte nichts mehr zu verlieren und stieg ein. Sobald sie sich gesetzt und noch ehe sie die Tür schließen konnte, schoß der Wagen bereits vorwärts, brachte weitere Kartonstapel zum Einsturz und vermehrte die allgemeine Verwirrung.
    Der Fahrer fuhr so wagemutig und reaktionsschnell, daß sie überzeugt war, es müsse sich um ihren Bruder handeln. Ihr erster Blick im Halbdunkel des Wageninneren verstärkte ihren ersten Eindruck. Dann aber merkte Yvette, daß sie wieder den Fehler beging, den sie schon einmal begangen hatte.
    Der Mann am Steuer war niemand anderer als Pias Nav.
     

10. KAPITEL
Verhöre
    Tausend Gedanken überstürzten sich in Yvettes Kopf, zahllose Fragen bedrängten sie. Das alles aber schob sie als momentan unwichtig beiseite. Im Augenblick spielte es keine Rolle, welche ruchlose Verbrechen Nav begangen hatte. Er hatte sie gerettet, das allein zählte. Später, bei einer passenden Gelegenheit konnte man die Schuldfrage erörtern.
    Statt ihm zu danken oder ihn zu fragen, was er hier trieb, waren ihre ersten Worte: »Mein Bruder.«
    Nav verstand sofort, was sie meinte, und nickte dazu. Er drückte den Beschleuniger, und der Wagen schien einen Satz vorwärts zu machen, als es nun auf die Suche nach Jules ging. Das plötzliche Auftauchen des Wagens verwirrte die Gegner vollends. Es war zwar einer ihrer Wagen, doch er benahm sich völlig unerklärlich. Einige ahnten die Wahrheit und feuerten dem Wagen Schüsse nach. Die wenigen, die trafen, prallten wirkungslos von den Metallwänden ab. Yvette vermutete, daß der Wagen so dick gepanzert war, daß er Handfeuerwaffen widerstehen konnte. Doch nur wenige Schüsse trafen auch nur annähernd. Nav fuhr wie ein berechnender Irrer, schleuderte von einer Seite zur anderen, und das so rasch, daß niemand so schnell reagieren und richtig zielen konnte.
    Nach einer wilden Fahrt, die eine halbe Minute dauerte, erreichten sie eine Gruppe von Bewaffneten, die sich an einer bestimmten Stelle zusammengerottet hatten. Sie waren erregt wie eine Hundemeute, die ein Wild gestellt hatte. Jules hatte einen Lasten-Traktor entdeckt und ihn vor eine Gebäudemauer geschoben. Der Traktor gab ihm Deckung, hinter der er hervorfeuerte, ohne daß die anderen genau zielen konnten. Im Augenblick hielt er sie noch in Schach, doch wenn erst seine Munition verbraucht war, würde er den Gegner hilflos ausgeliefert sein.
    Nav fuhr die Meute von hinten an, von wo sie keinen Angriff erwarteten. Um nicht überfahren zu werden, zerstreuten sie sich, Nav sauste durch die Menge hindurch ins Niemandsland und kam schleudernd vor Jules zum Stehen. Yvette riß die Tür auf und rief »Ici!«
    Eine zweite Aufforderung war nicht nötig. Mit einem hastigen Blick vergewisserte er sich, daß in diesem Augenblick niemand in Schußposition war. Dann setzte er über den Traktor hinweg und legte die Entfernung zum Wagen so blitzschnell zurück, daß alle bloß erstaunt zwinkerten. Yvette rückte näher an Nav heran und machte ihrem Bruder Platz. Wie vorhin, so wartete Nav auch jetzt kaum ab, bis Jules drinnen saß und beschleunigte auch schon bis zum Äußersten. Er riß den Wagen herum und hielt nun auf eine kleine Rotte von Wachen zu, die sich nach seinem letzten Manöver wieder formierten. Die Männer stoben abermals auseinander, als Nav hindurchraste und in seinem Kielwasser Verwüstung hinterließ.
    Nav, der keinen

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