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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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fünfzig Prozent, selbst wenn Garst sich entschloß, sie nicht zu töten.
    »Nein, nicht«, sagte sie. »Ich will reden.«
    »Ein liebenswürdiges Angebot, Euer Gnaden – Aber in diesem Stadium unserer Beziehung nicht sehr vertrauenswürdig. Sie würden mich fließend und nach besten Kräften belügen und mir Lügen auftischen, die gerade soviel Wahrheit enthalten, daß sie glaubwürdig klingen. Ich glaube, da halte ich mich lieber an bewährte Methoden.«
    Er kam näher, und sie zerrte verzweifelt an den Fesseln – vergeblich. Garst injizierte ihr die Droge in den Arm, und in Sekundenschnelle verfiel sie in ein tiefes Koma, das den ersten Schritt der Wirkungsfolge darstellte. In weiteren zwanzig Minuten würde sie sich in einem Zustand halben Wachseins befinden und ihm alles sagen, was sie wußte.
    Garst lehnte sich behaglich zurück und wartete ab. Er fühlte sich plötzlich sehr zuversichtlich. Er hatte so viel Zeit.
    Die drei Flüchtlinge ließen den gestohlenen Wagen stehen, als sie den Flughafen hinter sich hatten und ihren Verfolgern zunächst entkommen waren. Da alle drei von Welten mit hoher Schwerkraft stammten, konnten sie miteinander Schritt halten und sich rasch vom Wagen entfernen. Damit waren sie in Sicherheit – für eine kurze Weile zumindest.
    In einer Gasse zwischen einer Reihe von in der Nacht geschlossenen Läden suchten sie Zuflucht. Dort blieben sie stehen, warteten, bis sie wieder zu Atem gekommen waren und berieten sodann ihre nächsten Schritte. Jules zeigte sich besonders bestürzt über das Geschehene und die daraus resultierenden Folgen. Er hatte Nav bis jetzt keine Fragen gestellt, weil er ebenso wie Yvette wußte, daß ihre einzige Hoffnung darin lag, möglichst rasch davonzulaufen. Nun aber, da sie momentan außer Gefahr waren, da hatte er doch ein paar Fragen auf dem Herzen.
    »Natürlich möchte ich mich bedanken, daß Sie uns das Leben retteten«, begann er, »aber ich möchte wissen, was Sie denn da draußen getrieben haben.«
    »Wahrscheinlich würden Sie mir nicht glauben, wenn ich sage, ich war in der Nähe und habe Ihr Licht gesehen«, sagte Nav mit gewinnendem Lächeln. Jules reagierte nicht darauf, und Navs Lächeln erlosch. »Na gut, ich werde die Wahrheit sagen. Ich habe die Nase voll von diesem Planeten und wollte nichts wie fort. Mein Zigeunerblut, nehme ich an. Ich stand also draußen vor dem Raumflughafengelände und überlegte, wie man da am besten hineinkommt, als drinnen urplötzlich alles explodierte. Ich sah, daß ihr beide zu kämpfen hattet und wollte helfen.«
    »Weü Sie ein so gutes Herz haben, wie?« höhnte Jules.
    »Größtenteils Ihrer Schwester wegen«, schoß der Spieler zurück. »Ich bin ... nun ja, an ihrem Wohlergehen sehr interessiert.«
    Jules schnaubte vor Wut, und Yvette schaute weg. Nav sollte ihren Blick nicht sehen können.
    »Also was ist mit euch beiden los? Eben habe ich euch das Leben gerettet und ernte nichts als Kritik. Könnt ihr euch nicht denken, daß ich deswegen jetzt tief in der Klemme sitze? Was erwartet ihr eigentlich von mir?«
    Jules sah ihn offen an. »Wie war's zur Abwechslung mal mit der Wahrheit?«
    Jetzt war die Reihe an dem Newforester, den Blick abzuwenden. »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, daß Sie in Wirklichkeit nicht Pias Nav heißen«, eröffnete ihm Jules. »Das Monogramm in Ihrem Taschentuch lautet PB.«
    »Ich habe viele Feinde. Die Erfordernisse machen es notwendig...«
    »Und ich habe gesehen, was Sie Rowe Carnery angetan haben.« Eiskalt stieß Jules diese Worte hervor.
    Zehn Sekunden lang hing Schweigen in der Luft. Man sah Navs angespannte Halsmuskeln. Er ballte und öffnete nervös die Faust. Schließlich wandte er ihnen den Rücken zu. »Einem Gespann von Dieben schulde ich keine Erklärungen«, sagt er brüsk.
    Yvette packte seinen Arm und drehte ihn zu sich. »Und was ist mit mir? Schuldest du mir eine Erklärung?«
    So standen sie einander gegenüber, erstarrt für Ewigkeiten wie es schien. Ihre Blicke waren ineinander fixiert, ihre Mienen undurchdringlich. Nav gab als erster nach. Er ließ die Schultern hängen und starrte auf seine Füße hinunter. »Also, gut, Yarmilla.« Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Deinetwegen.«
    Er setzte sich auf den Rand einer Mülltonne. »Was meinen Namen anlangt, so stimmt es – zur Hälfte wenigstens. Mein Vorname ist Pias, aber mein Familienname lautet Bavol. Ich stamme wirklich von Newforest, aber bis vor wenigen Jahren war ich

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